Drucksache 17 / 13 903 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Stefanie Remlinger (GRÜNE) vom 28. Mai 2014 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 02. Juni 2014) und Antwort Schulplatzwünsche Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Wie viele Schülerinnen und Schüler haben für ihre Erstwunschschule eine Zusage erhalten? (sortiert nach Schulform und Bezirk) 2. Bei wie vielen Schülerinnen und Schülern konnte nur die Drittwunschschule berücksichtigt werden? (sor- tiert nach Schulform und Bezirk) 3. Bei wie vielen Schülerinnen und Schülern konnte nur die Zweitwunschschule berücksichtigt werden? (sor- tiert nach Schulform und Bezirk) 4. Bei wie vielen Schülerinnen und Schülern konnte keine der drei gewünschten Schulen berücksichtigt wer- den? (sortiert nach Schulform und Bezirk) Zu 1. bis 4.: Die gewünschten Angaben sind der bei- gefügten Tabelle zu entnehmen. 5. Wie lautet das Verfahren für Schülerinnen und Schüler, die an keiner der drei gewünschten Schulen un- tergekommen sind? Zu 5.: Wenn Schülerinnen und Schüler an keiner ihrer drei Wunschschulen aufgenommen wurden, schlägt das Bezirksamt des Wohnorts den Eltern eine oder mehrere noch aufnahmefähige Schulen vor. Die Eltern können sich jedoch auch selbst eine andere Schule mit freien Plätzen suchen. Melden die Eltern ihr Kind bis zu einem vom Bezirksamt gesetzten Termin an keiner Schule an, dann wird das Kind einer Schule zugewiesen. 6. Welche Schlüsse zieht der Senat aus der Tatsache, dass bei Sekundarschulen deutlich weniger Schülerinnen und Schüler eine ihrer Wunschschulen erhielten als bei Gymnasien? 7. Die Senatorin wird im Artikel der Berliner Mor- genpost vom 20. Mai 2014 mit der Aussage zitiert: „Einige Schulen haben sich stärker profilieren können als ande- re.“ Inwiefern zieht der Senat aus der Höhe der Anmeldezahlen einer Schule Rückschlüsse auf die Qualität einer Schule? 9. Was folgt für den Senat in Bezug auf die oben zi- tierte Aussage der Senatorin für Schulen, die nur geringe Anmeldezahlen verzeichnen konnten? Inwiefern erhalten diese Schulen eine Unterstützung, um ihr Profil weiter zu entwickeln? Zu 6., 7. und 9.: Das Schulwahlverhalten der Erzie- hungsberechtigten macht deutlich, dass die Integrierte Sekundarschule eine akzeptierte und nachgefragte Schul- art in Berlin ist. Dass nicht alle Schülerinnen und Schüler bei Übernachfrage an ihrer Wunschschule einen Platz erhielten, kann viele Ursachen haben und verdeutlicht das unterschiedliche Schulwahlverhalten der Erziehungsbe- rechtigten in Bezug auf einzelne Schulen. Die Unterschiedlichkeit der Schulen wird bei einem Blick ins Schulporträt deutlich, aus dem auch zu entneh- men ist, dass es die unterschiedlichsten Profile gibt. Da es sich bei der Integrierten Sekundarschule um eine neue Schulart handelt, die erst seit 2010 existiert, hatten man- che Schulen noch nicht ausreichend genug Zeit, sich so stark zu profilieren wie andere Schulen. Dabei werden die Schulen in ihrem Schulentwicklungsprozess durch vielfäl- tige Angebote unterstützt, wie zum Beispiel das Bonus- programm für Schulen in schwieriger Lage, das Unter- stützungsprojekt School-Turnaround für Schulen, die einen hohen Entwicklungsbedarf haben, die Unterstüt- zungsmaßnahmen zur Weiterentwicklung der vier Schwerpunktthemen „Duales Lernen“, „Individuelles Lernen“, „Ganztag“ und „Kooperationen“ in der Integrierten Sekundarschule oder durch eine Vielzahl von Angeboten im Rahmen der Regionalen Fortbildung. Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 13 903 2 8. Welche Qualitätsfaktoren hält der Senat im Hin- blick auf das Schulwahlverhalten der Eltern für relevant bzw. ausschlaggebend? Zu 8.: Die Wahl einer Schule durch die Erziehungsbe- rechtigten wird von vielen Kriterien beeinflusst wie zum Beispiel besondere schulische Angebote, Schulleistungs- daten, Wohnortnähe, Geschwisterkinder, Lage der Schule, Empfehlung der abgebenden Grundschule, Freundschaf- ten zwischen Kindern, die dazu führen, gemeinsam auf dieselbe Schule gehen zu wollen, eigene Schulerfahrun- gen u.a.m., die in der Summe oder aber auch im Einzelfall ausschlaggebend sein können. Berlin, den 16. Juni 2014 In Vertretung Mark Rackles Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 19. Jun. 2014) Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Stand: 19.5.2014 Schriftliche Anfrage 17 / 13 903 Fragen 1 bis 4 Integrierte Sekundarschulen Erstwunsch Zweitwunsch Drittwunsch Mitte 723 636 54 11 22 Friedrichshain-Kreuzberg 628 554 47 30 -3 Pankow 1010 897 42 43 28 Charlottenburg-Wilmersdorf 791 659 46 27 59 Spandau 1121 880 103 57 81 Steglitz-Zehlendorf 929 786 48 22 73 Tempelhof-Schöneberg 1479 1.096 51 27 305 Neukölln 1103 968 38 18 79 Treptow-Köpenick 958 714 78 50 116 Marzahn-Hellersdorf 896 768 117 18 -7 Lichtenberg 1250 958 126 38 128 Reinickendorf 1179 901 105 53 120 gesamt 12.067 9.817 855 394 1.001 Gymnasien Erstwunsch Zweitwunsch Drittwunsch Mitte 644 598 24 15 7 Friedrichshain-Kreuzberg 680 561 18 8 93 Pankow 1024 917 65 9 33 Charlottenburg-Wilmersdorf 950 873 54 27 -4 Spandau 434 434 40 23 -63 Steglitz-Zehlendorf 1170 1.149 28 13 -20 Tempelhof-Schöneberg 885 841 51 18 -25 Neukölln 622 561 16 17 28 Treptow-Köpenick 721 694 25 15 -13 Marzahn-Hellersdorf 456 447 12 6 -9 Lichtenberg 533 498 17 10 8 Reinickendorf 832 799 33 11 -11 gesamt 8.951 8.372 383 172 24 Integrierte Sekundarschulen und Gymnasien gesamt alle Bezirke 21.018 18.189 1.238 566 1.025 Hinweis: Die Zahl der Anmeldungen bildet die jeweiligen Erstwünsche ab. Da Zweit- und Drittwünsche sich sowohl auf eine andere Schulart als auch auf eine Schule in einem anderen Bezirk beziehen können, ergibt der Vergleich der An- meldezahlen mit den im jeweiligen Bezirk insgesamt erfüllten Wünschen ein unscharfes Bild (die im Bezirk X in der Schulart A erfolglose Anmeldung kann z. B. per Zweit- oder Drittwunsch im Bezirk Y in der Schulart B erfolgreich sein und wird dann dort registriert, sodass eine Schulart in einem Bezirk in den vorstehenden Tabellen mehr Aufnahmen als Anmeldungen ausweisen kann). Aussagekräftig in Bezug auf die Zahl der in keiner der gewünsch-ten Schulen berücksichtigten Anmeldungen ist somit nur die Gesamtzahl aller Bezirke und beider Schularten. Bezirk Anmeldungen (=Erstwunsch) Aufnahmen gemäß ohne Aufnahme gemäß Wunsch Bezirk Anmeldungen (=Erstwunsch) Aufnahmen gemäß ohne Aufnahme gemäß Wunsch S17-13903 S17-13903 Anlage