Drucksache 17 / 14 051 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Dr. Turgut Altug (GRÜNE) vom 20. Juni 2014 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 23. Juni 2014) und Antwort IGA 2017: Quo vadis? - Bauvorhaben IGA-2017 ohne Naturschutz? II Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Frage 1: Am Biesdorf-Marzahner-Grenzgraben sollen sowohl ein „Blumenband“ wie auch ein Projekt zum „Urbanen Gärtnern“ entstehen. Wie wird sichergestellt, dass die wertvollen Uferbereiche nicht negativ beeinträch- tigt werden? Wie wird sichergestellt, dass kein zu hoher Nährstoffeintrag durch Düngemittel u.ä. in das Gewässer erfolgt? Müssen für diese Projekte die dort vorhandenen Bäume wie Weiden, Walnuss- und Obstbäume gefällt werden? Antwort zu 1: Entlang der Uferbereiche des Biesdorf- Marzahner-Grenzgrabens entstehen keine Pflanzungen, die einer Düngung bedürfen. Es wird geprüft, inwieweit der Obstbaumbestand durch geeignete Pflegemaßnahmen erhalten werden kann. Die dort vorhandenen Obstbäume bilden das Grundgerüst für weitere thematische Neupflan- zungen, z.B. Neupflanzungen alter Sorten. Frage 2: Zeigt die IGA 2017 das Gärtnern ohne Torf, um gärtnernden Menschen diese Möglichkeit näherzu- bringen? Wird den Besuchern praxisorientiertes, ökologi- sches Gärtnern mit Kompostierungen, Mulchen der Bö- den, Mischkulturen, Pflanzenjauchen etc. angeboten? Werden naturnahe Ziergärten gezeigt? Verzichtet die IGA 2017 auf den Einsatz von Giften und chemischen Dünge- mitteln? Antwort zu 2:Im Rahmen des pädagogischen Konzep- tes des ‚IGA-Campus‘, dem zentralen Umweltbildungsprojekt der Internationale Gartenausstellung (IGA), wird ökologisches Gärtnern gemeinsam mit Kindern und Ju- gendlichen praktiziert. Die intensiv gärtnerisch gestalteten Flächen liegen in- nerhalb der Gärten der Welt. In den naturnahen Bereichen wird auf den Einsatz von chemischen Düngemitteln und Torfen verzichtet. Frage 3: Woher bezieht die IGA 2017 das Pflanz- und Saatgut? Werden lokale und ökologische Gärtnereien ausreichend einbezogen? Antwort zu 3: Lokale und ökologisch orientierte Gärt- nereien können sich im Rahmen der öffentlichen Aus- schreibungen beteiligen. Im Bereich der Parkwiesen der Gärten der Welt wer- den unterschiedliche Wiesentypen entstehen, die in Ab- sprache mit den Berliner Naturschutzverbänden aus regi- onalem Saatgut gewonnen werden. Frage 4: Werden die geplanten Bauten und Einrich- tungen mit ökologischen Baumaterialien errichtet? Erhal- ten die Gebäude eine Fassaden- und Dachbegrünung? Werden die Spielplätze aus Holz u.a. umweltgerechten Materialien errichtet? Antwort zu 4: Das Wettbewerbsverfahren für die Kleinarchitekturen ist noch nicht abgeschlossen. Ökologi- sche Kriterien finden bei der Auswahl Beachtung. Grund- lage für die Materialwahl sind die im Land Berlin gelten- den Richtlinien, wie z.B. Verwendungsverbote und -ein- schränkungen. Darüber hinausgehend werden die Seilbahnstationen in Holzbauweise ausgeführt und erhalten sowohl eine Dach- wie auch eine Fassadenbegrünung. Wuhlesteg und Tälchenbrücke werden in Cortenstahl ausgeführt, der keinen chemischen Korrosionsschutz benötigt. Dadurch werden Sanierungsarbeiten, bei denen giftige Stoffe in die Umwelt gelangen könnten, vermie- den. Der geplante Spielplatz am Kienberg entsteht als Spielbereich mit deutlichem Naturbezug. Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 14 051 2 Frage 5: Ist die Einrichtung einer Umweltbildungssta- tion, die für alle frei zugänglich ist und kostenlose Um- weltbildungsangebote anbietet, geplant? Antwort zu 5: Es ist eine Umweltbildungsstation vor- gesehen, in der während des Baus und der Durchführung der IGA Berlin 2017 Programme zur Umweltbildung und Information vor Ort durchgeführt werden. Ausstellungs- beiträge des IGA–Campus werden Umweltbildungsprogramme mit internationaler Beteiligung sein. Für die Zeit nach der IGA werden gemeinsam mit dem Bezirk Marzahn-Hellersdorf Möglichkeiten für ein Umweltinformationszentrum gesucht. Berlin, den 03. Juli 2014 In Vertretung C h r i s t i a n G a e b l e r ................................ Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 08. Juli 2014)