Drucksache 17 / 14 101 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Danny Freymark und Alexander J. Herrmann (CDU) vom 30. Juni 2014 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 01. Juli 2014) und Antwort Ehrenamtskarte in Berlin Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Wie viele Ehrenamtskarten vergibt der Berliner Se- nat jährlich an ehrenamtlich tätige Bürgerinnen und Bür- ger (bitte um tabellarische Abbildung seit der Einführung 2011)? Zu 1: Jahr Ausgegebene Karten 2011 4.500 2012 3.337 2013 2.827 2014 (1. Halbjahr) 1.245 2. Auf welcher gesetzlichen Grundlage wird die Karte jährlich vergeben? Zu 2: Grundlage ist der Senatsbeschluss vom 06. Juli 2010 (vgl. auch Mitteilung zur Kenntnisnahme an das Berliner Abgeordnetenhaus, Drucksache 16/ 3378). 3. Welchen Personen, aus welchen Organisationen und Vereinen kommt die Anerkennung durch diese Karte zuteil? Zu 3: Zielgruppe der Berliner Ehrenamtskarte sind alle engagierten Bürgerinnen und Bürger, die über einen län- geren Zeitraum besonders viel Zeit für ihr Engagement aufwenden. Auch wenn die Ehrenamtskarte sich an Freiwillige in allen Altersklassen richtet, stellt sie insbesondere hin- sichtlich der älteren Engagierten eine sinnvolle Erweite- rung der Berliner Anerkennungskultur dar. Eine Evaluati- on dieses Instruments durch die Senatskanzlei für das Jahr 2011 hatte das Ergebnis, dass ca. die Hälfte der Empfän- gerinnen und Empfänger der Ehrenamtskarten 60 Jahre oder älter waren. Die geschlechtsspezifische Auswertung zeigte, dass sich eindeutige Unterschiede in der Art der freiwilligen Tätigkeit feststellen lassen: Der Anteil der männlichen Empfänger überwiegt in den Bereichen Sport und Tech- nik, während sich bei Bildung, Kunst, Kultur und Pflege- aktivitäten eine ausgeprägte Frauenquote ergibt. 4. Inwieweit können auch Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr auch mit dieser Ehrenamtskarte ausgezeichnet werden? Zu 4: Mitlieder der Freiwilligen Feuerwehr können die Ehrenamtskarte ohne Einschränkungen erhalten, so- weit sie die Kriterien erfüllen. 5. Nach welchen Kriterien findet die Vergabe der Eh- renamtskarte statt? Zu 5: Erhalten kann die Karte, wer  sich in den vergangenen 3 Jahren im Umfang von mindestens 20 Stunden im Monat oder 240 Stun- den im Jahr ehrenamtlich engagiert hat oder  sich in den vergangenen 5 Jahren im Umfang von 10 Stunden im Monat oder 120 Stunden im Jahr ehrenamtlich engagiert hat und  sein Ehrenamt in Berlin ausübt,  die Absicht hat, das Engagement fortzusetzen,  für sein ehrenamtliches Engagement kein Entgelt und keine Aufwandsentschädigung erhält, die über die Erstattung von Auslagen hinausgeht (wobei ei- ne geringfügige pauschale Aufwandsentschädi- gung unschädlich ist). Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 14 101 2 6. Wer hat diese Kriterien festgelegt und ist eine Än- derung des Kriterienkatalogs geplant, und wenn ja, wa- rum? Zu 6: Die Kriterien wurden durch den o. a. Senatsbe- schluss festgelegt. Eine Änderung ist nicht beabsichtigt, da sie u. a. den in Brandenburg und den übrigen Bundes- ländern geltenden Kriterien entsprechen. 7. Welche positiven Effekte sind mit einer entspre- chenden Karte für die ausgezeichneten Personen verbun- den? Zu 7: Gegen Vorlage der Karte im Scheckkartenfor- mat erhalten die Engagierten vergünstigten bzw. kosten- freien Eintritt zu Kultur- und Freizeiteinrichtungen. Über diese materiellen Vorteile hinaus ist die Ehren- amtskarte ein wichtiges Instrument, um Dank und Aner- kennung der Gemeinschaft für ihre gesellschaftlich un- verzichtbaren Leistungen auszudrücken. Die Freiwilligen werden neu motiviert, ihr Engagement fortzusetzen. Berlin, den 14. Juli 2014 Der Regierende Bürgermeister In Vertretung Dunger-Löper Staatssekretärin für den Chef der Senatskanzlei (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 17. Juli 2014)