Drucksache 17 / 14 118 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Tom Schreiber (SPD) vom 25. Juni 2014 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 02. Juli 2014) und Antwort Brandanschlag auf das Flüchtlingsheim "Salvador-Allende" im April 2014 Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Welche Erkenntnisse hat der Berliner Senat über einen rechtsextremistischen Hintergrund beim Brandan- schlag auf die Flüchtlingsunterkunft Allende im April 2014? 2. Kommen die beiden Tatverdächtigen aus der rechtsextremistischen Szene in Berlin oder Brandenburg? Zu 1. und 2.: Einer der beiden Tatverdächtigen ist im Jahr 2011 im Land Brandenburg durch das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen polizeilich auffällig geworden. Darüber hinausgehende Erkenntnisse, die eine Einbindung in die rechtsextremisti- sche Szene begründen würden, sind dem Senat nicht be- kannt. 3. Ist es richtig, dass beide mutmaßlichen Täter poli- zeilich bekannt sind? Zu 3.: Zu beiden Beschuldigten liegen umfangreiche kriminalpolizeiliche Erkenntnisse in Berlin und Branden- burg vor. 4. Wie schätzt der Senat die generelle Gefährdungs- lage rund um die Flüchtlingsunterkunft ein? Zu 4.: Die Sicherheitslage in Berlin lebender Flücht- linge und der Unterkünfte ist Gegen-stand einer stetigen Gefahrenanalyse. In der Gesamtschau der bisherigen Sachverhalte ist festzustellen, dass das Themenfeld „Flüchtlinge“ in Teilen der Gesellschaft zu einer Emotionalisierung führt, die auch geeignet ist, neben konkreten Straftaten zum Nach- teil der „Flüchtlinge“ und/oder den Unterkünften deren Sicherheitsempfinden zu beeinträchtigen. Sollten im Zusammenhang mit dieser Gefahrenanaly- se gefährdungsrelevante Aspekte im Ergebnis polizeili- ches Handeln erforderlich machen, werden durch die Polizei Berlin, unter anderem in Abstimmung mit anderen Behörden und Institutionen, lageangepasste und erforder- liche Maßnahmen initiiert und/oder durchgeführt bzw. angepasst. 5. Wurden die Sicherheitsmaßnahmen in und um die Flüchtlingsunterkunft verstärkt? Zu 5.: Seit Eröffnung des Flüchtlingsheims „SalvadorAllende “ am 13. November 2013 besteht eine umfangreiche Einsatzkonzeption des zuständigen Polizeiabschnitts, die den Schutz des Objektes gewährleistet. Darüber hin- aus besteht ein enger Kontakt zwischen der Polizei und der Heimleitung. Die Heimleitung hat zudem eigene Maßnahmen zum Schutz der Unterkunft einem Sicher- heitsdienst übertragen. 6. Wann kommt es zu einer Anklageerhebung der beiden Tatverdächtigen? Zu 6.: Am 15. Mai 2014 fertigte die Staatsanwalt- schaft Berlin eine Anklageschrift gegen zwei Beschuldig- te. Diese ist dem Amtsgericht Tiergarten – Jugendrichter – übersandt worden. Berlin, den 14. Juli 2014 In Vertretung Bernd Krömer Senatsverwaltung für Inneres und Sport (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 22. Juli 2014)