Drucksache 17 / 14 389 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Tom Schreiber (SPD) vom 13. August 2014 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 20. August 2014) und Antwort Einführung einer bundesweiten Feuerwehrstatistik (FWS) – Bundesratsinitiative durch das Land Berlin? Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Kann sich der Berliner Senat vorstellen – ähnlich wie bei der polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) im Land Berlin – den jährlichen Feuerwehrbericht durch eine auf Berlin bezogene FWS zu qualifizieren und weiterzuent- wickeln? 2. Welche Möglichkeit sieht der Berliner Senat sich für eine bundesweite FWS – ähnlich wie bei der polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) – einzusetzen? 3. Würde der Berliner Senat solch eine Initiative inni- tiieren beziehungsweise unterstützen und wenn ja, wie? Zu 1. bis 3.: In der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland gab und gibt es verschiedene Ansätze zur Vereinheitlichung von Feuerwehrstatistiken. Insbesondere die langjährigen Aktivitäten der Vereinigung zur Förde- rung des Deutschen Brandschutzes e.V. (vfdb), in der die meisten der deutschen Stadtverwaltungen - vertreten durch die örtlichen Berufs- und Freiwilligen Feuerwehren - auf dem Gebiet der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr repräsentiert werden, waren auf die Schaffung einer bun- deseinheitlichen Brand- und Feuerwehrstatistik ausgerich- tet. Gleichwohl gelang es bislang nicht, eine solche bun- desweit einheitliche Statistik auf den Weg zu bringen. Die Gründe dafür liegen einerseits in der Schwierigkeit, sich auf einheitliche, aussagekräftige und bundesweit zu erfas- sende Merkmale zu verständigen und andererseits in den dafür benötigten personellen und finanziellen Mitteln. Außerdem sind die von den Feuerwehren genutzten Sys- teme zur elektronischen Datenverarbeitung nicht einheit- lich. Die Berliner Feuerwehr hatte bereits vor 1990 feder- führend bei der Ausarbeitung eines bundeseinheitlichen Erfassungsbogens (Brandbericht) mitgewirkt. Weiter hatte sie an der Ausarbeitung und Einführung eines ein- heitlichen Standards zur Erstellung der Jahresberichte im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufs- feuerwehren (AGBF) aktiv mitgearbeitet. Auf nationaler Ebene existiert lediglich die Feuer- wehrstatistik des Deutscher Feuerwehrverbands (DFV), der auf Grundlage des Fragebogens FEU905 eine bun- desweite Mengenstatistik erhebt und im Jahrbuch des DFV veröffentlicht. Berlin liefert hierzu regelmäßig Da- ten. Da Brandschutz und Technische Hilfeleistung kom- munale Angelegenheiten sind, werden weitere Initiativen zur Vereinheitlichung von Feuerwehrstatistiken auch künftig auf dieser Ebene ergriffen. 4. Wie lange werden die Dokumentationen über die einzelnen Einsätze in den einzelnen Berufsfeuerwehren und Freiwilligen Feuerwehren aufbewahrt und wie wer- den diese erfasst? Zu 4.: Dokumentationen über die einzelnen Einsätze in den verschiedenen Berufsfeuerwehren und Freiwilligen Feuerwehren werden in der Regel über einen Zeitraum von mehreren Jahren aufbewahrt. Die Daten werden meist auf Einsatzbögen in Papierform erhoben, nach Einsatzab- schluss vom jeweiligen Einsatzleiter der Feuerwehr abge- zeichnet und archiviert. Daten für die Statistik und weite- re Zwecke (Kostenersatz) werden in elektronischen Sys- temen erfasst. Berlin, den 03. September 2014 Frank Henkel Senator für Inneres und Sport (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 09. Sep. 2014)