Drucksache 17 / 14 501 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Stefan Schlede (CDU) vom 04. September 2014 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 09. September 2014) und Antwort Integrierte Sekundarschulen mit Akzeptanzproblem Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Trifft es zu, dass Integrierte Sekundarschulen ohne eine eigene gymnasiale Oberstufe nach den Erfahrungen des angelaufenen Schuljahres weniger nachgefragt sind? Zu 1.: Vergleicht man die Anmeldezahlen des aktuel- len Schuljahres mit den Anmeldezahlen des Schuljahres 2013/2014 lässt sich nicht daraus ablesen, dass die Inte- grierten Sekundarschulen, die keine eigene gymnasiale Oberstufe haben, grundsätzlich weniger nachgefragt wur- den. Mehr- oder Mindernachfragen sind sowohl bei Inte- grierten Sekundarschulen mit als auch ohne eigene gym- nasiale Oberstufe zu verzeichnen. Die Wahl einer Schule durch die Erziehungsberechtigten wird von vielen Krite- rien beeinflusst wie zum Beispiel besondere schulische Angebote, Schulleistungsdaten, Wohnortnähe, Geschwis- terkinder, Lage der Schule, Empfehlung der abgebenden Grundschule, Freundschaften zwischen Kindern, die dazu führen, gemeinsam auf dieselbe Schule gehen zu wollen, eigene Schulerfahrungen u.a.m., die in der Summe oder aber auch im Einzelfall ausschlaggebend sein können. 2. Welche strukturellen Maßnahmen erwägt der Se- nat, um die Zukunft der unterschiedlich positionierten Integrierten Sekundarschulen in Bezug auf die gymnasiale Oberstufe zu sichern und die Kooperation zu stärken? Zu 2.: Das Schulwahlverhalten der Erziehungsberech- tigten macht deutlich, dass die Integrierte Sekundarschule eine akzeptierte und nachgefragte Schulart in Berlin ist, und dies unabhängig davon, wo die gymnasiale Oberstufe verortet ist. Der Realität entspricht aber auch, dass es an einzelnen Standorten weniger nachgefragte Schulen gibt. Diesen Schulen werden allerdings vielfältige Unterstüt- zungsmöglichkeiten angeboten, ihr Profil zu verbessern und ihre Attraktivität zu steigern, wie zum Beispiel das Bonusprogramm für Schulen mit hoher sozialer Belas- tung, das Unterstützungsprogramm „School Turnaround – Berliner Schulen starten durch“, die Unterstützungsmaßnahmen zur Weiterentwicklung der vier Schwerpunkt- themen „Duales Lernen“, Individuelles Lernen“, „Ganztag “ und „Kooperationen“ in der Integrierten Sekundarschule oder durch eine Vielzahl von Angeboten im Rah- men der Regionalen Fortbildung. Die Unterschiedlichkeit der Schulen wird bei einem Blick ins Schulporträt deut- lich, aus dem auch zu entnehmen ist, dass es die unter- schiedlichsten Profile gibt. Da es sich bei der Integrierten Sekundarschule um eine neue Schulart handelt, die erst seit 2010 existiert, hatten einige Schulen noch nicht aus- reichend genug Zeit, sich so stark zu profilieren wie ande- re Schulen. Angesichts der Tatsache, dass die kooperativen For- men der gymnasialen Oberstufe nicht immer von den Eltern bzw. nachfragenden Schülerinnen und Schülern akzeptiert werden, hat die Senatorin einen Beauftragten eingesetzt, der das System der gymnasialen Oberstufe an Integrierten Sekundarschulen einer Analyse unterzieht und praxisnahe Vorschläge der Optimierung machen soll. 3. Inwieweit sind Integrierte Sekundarschulen gerin- gerer Nachfrage von einer möglichen Schließung betrof- fen (bitte Auflistung nach Bezirk und Schuleinrichtung)? Zu 3.: Aktuell sind keine Integrierten Sekundarschu- len wegen geringerer Nachfrage von einer möglichen Schließung betroffen. Berlin, den 17. September 2014 In Vertretung Mark Rackles Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 24. Sep. 2014)