Drucksache 17 / 14 675 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Philipp Magalski (PIRATEN) vom 25. September 2014 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 07. Oktober 2014) und Antwort Tötung, Schlachtung und Verfütterung von Zoo-Tieren Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Wie oft und wann gab es im Vorfeld der Tötung der Steinböcke Ausbrüche aus ihrem Gehege? Wie oft kam es dabei zu sicherheitsrelevanten sowie zu tatsächlich gefährlichen Situationen für Besucher_innen wie auch Tierpfleger_innen? 2. Warum wurden keine milderen Mittel wie der Beschuss mit Betäubungsmitteln und eine erneute Erhö-hung des Zauns angewendet? 3. Welche Abwägungen von Argumenten wurde im Vorfeld der Schlachtung und Verfütterung vorgenommen und durch wen/welche Gremien? Welche Argumente sprachen gegen eine Tötung und eine Schlachtung, welche Argumente dafür? 4. Warum wurde nicht der Gehege-Zaun entsprechend erhöht/gesichert, um weitere Ausbrüche zu verhindern, oder die Tiere in ein anderes Gehege/anderer Zoo bzw. Tierpark umgesiedelt? 5. Wer ordnete die Tötung und die Schlachtung/Verfütterung wann an? 6. Wie und wann wurden die Tiere letztlich getötet? 7. In welcher Art und welchem Umfang wurden von welchen Mitarbeiter_innen (Qualifikation, Verantwor- tungsbereich) im Vorfeld der Umsiedlung der Steinböcke nach Berlin (2013) intensive Bedarfs- und Mach- barkeitsüberprüfungen vorgenommen? 9. Wann wurde aus welchen Gründen und mit welcher Abwägung von Argumenten (von wem?) die Wild-schwein- Familie im Tierpark Berlin getötet? 10. Wie wurden die Tiere getötet und was geschah mit den Kadavern? 11. Wie viele Tötungen von welchen Tieren wurden im Zoo Berlin und im Tierpark Berlin in den letzten 10 Jahren durchgeführt, weil laut den Verantwortlichen Sicherheitsrisiken für die Besucher_innen bzw. Tier- pfleger_innen bestanden (bitte einzeln aufführen nach Jahr, Anzahl und Art der getöteten Tiere, Grund der Tötung/Art des Sicherheitsrisiko)? 12. Was geschah jeweils mit den unter 10. benannten Tieren nach deren Tötung (bitte Einzelauflistung)? 13. Wie oft wurden Tiere aus dem Zoo Berlin und aus dem Tierpark Berlin in andere vergleichbare Ein-richtungen umgesiedelt, weil sicherheitsrelevante oder andere Probleme mit diesen Tieren auftraten? Zu 1. bis 7 und 9. bis 13.: Der Senat und die um Stel- lungnahme gebetenen Veterinär- und Lebensmittelaufsichts- ämter Lichtenberg und Mitte können zu diesen vornehmlich das Management betreffenden Sachverhalten keine Auskunft geben, da uns über die allgemeinen zugänglichen Quellen hinaus keine Informationen vorliegen. Die Zoo Berlin AG ist dem Senat gegenüber diesbezüglich nicht auskunftspflichtig 8. Welche Fehler wurden nach Einschätzung des Senats bei „der Bestellung“ der Steinböcke und deren Umsiedlung aus Halle und Prag gemacht? Zu 8.: Da dem Senat keine Informationen zu diesen Vor- gängen vorliegen, kann eine Einschätzung nicht erfolgen. 14. Wie bewertet der Senat die Praxis, dass Tiere im Zoo Berlin und im Tierpark Berlin getötet werden, weil sie Si- cherheitsrisiken für Besucher_innen bzw. Tierpfleger_innen darstellen? Zu 14.: Dem Senat sind keine Fälle bekannt, in denen im Zoo Berlin oder im Tierpark Berlin Tiere allein aufgrund von Sicherheitsrisiken getötet wurden. Im Fall der im Tierpark Berlin getöteten Steinböcke waren Sicherheitsrisiken nicht die einzige Begründung. Berlin, den 23. Oktober 2014 In Vertretung Sabine Toepfer-Kataw Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 27. Okt.2014)