Drucksache 17 / 14 757 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Anja Kofbinger und Susanna Kahlefeld (GRÜNE) vom 16. Oktober 2014 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 17. Oktober 2014) und Antwort Verbindliche Vergleichsarbeiten in den Fächern Deutsch und Mathematik an den Inte- grierten Sekundarschulen mit und ohne gymnasialer Oberstufe im Schuljahr 2013/14 in Neukölln Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Wie viele Schüler*innen haben an den Vergleichs- arbeiten an den Integrierten Sekundarschulen mit gymna- sialer Oberstufe in Mathematik/ Deutsch teilgenommen? Zu 1.: 700 Schülerinnen und Schüler an den Integrier- ten Sekundarschulen (ISS) mit gymnasialer Oberstufe haben in der Jahrgangsstufe 9 an den vergleichenden Arbeiten in Deutsch und 699 an den vergleichenden Ar- beiten in Mathematik teilgenommen. 2. Wie viele der Schüler*innen haben bestan- den/nicht bestanden? Zu 2.: In Neukölln haben rund 57 % der Teilnehmen- den an den vergleichenden Arbeiten in der Jahrgangsstufe 9 die Berufsbildungsreife (BBR) erlangt. 3. Bitte nennen Sie die Anzahl der Schüler*innen, die in Mathe eine 4 und in Deutsch eine 5 schrieben? Zu 3.: 35 Teilnehmende schrieben eine 5 in Deutsch und eine 4 in Mathematik. 4. Wie viele Schüler*innen haben in Deutsch eine 4 und in Mathematik eine 5 geschrieben? Zu 4.: 339 Teilnehmende schrieben eine 4 in Deutsch und eine 5 in Mathematik. 5. Wie viele Mädchen haben die Vergleichsarbeiten nicht bestanden? Zu 5.: 371 Schülerinnen haben in der Jahrgangsstufe 9 aufgrund der Noten in den vergleichenden Arbeiten die Berufsbildungsreife (BBR) nicht erlangt. 6. Nennen Sie die Anzahl der Schüler*innen, die an den Integrierten Sekundarschulen ohne gymnasiale Ober- stufe an den Vergleichsarbeiten in Mathematik/Deutsch teilnahmen? Zu 6.: 1004 Schülerinnen und Schüler an den ISS oh- ne gymnasiale Oberstufe haben in der Jahrgangsstufe 9 an den vergleichenden Arbeiten in Deutsch und an den ver- gleichenden Arbeiten in Mathematik teilgenommen. 7. Bitte nennen Sie die Anzahl der Schüler*innen, die erst kurze Zeit in Deutschland sind und aufgrund nicht ausreichender Deutschkenntnisse die Prüfung nicht be- standen haben? Zu 7.: Schülerinnen und Schüler, die erst kurze Zeit in Deutschland sind und in besonderen Lerngruppen unter- richtet werden, nehmen – da sie noch keiner spezifischen Jahrgangstufe zugeteilt sind – nicht an den vergleichenden Arbeiten zur Berufsbildungsreife (BBR) teil. Sofern diese Schülerinnen und Schüler bereits in Regelklassen lernen, werden sie nicht gesondert betrachtet. 8. Welche zusätzlichen Lernförderangebote gab es für sie? Zu 8.: Bei festgestelltem Förderbedarf, dieser wie aller anderen Schülerinnen und Schüler, greifen die der Schule zur Verfügung stehenden Fördermittel. Zusätzliche Lern- förderangebote für eine spezifische Gruppe sind nicht vorgesehen. Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 14 757 2 9. Welche Gründe sind dem Bezirksamt und der re- gionalen Schulaufsicht für den Misserfolg insgesamt bekannt? Zu 9.: Auf der Basis der vorliegenden Auswertungen und Gesprächen mit Schulleitungen geht die regionale Schulaufsicht Neukölln davon aus, dass in der Hauptsache das schwache Abschneiden der Schülerinnen und Schüler in den vergleichenden Arbeiten in Mathematik ausschlag- gebend ist. Sie hat deshalb im September 2014 in der regionalen Fortbildung für Lehrkräfte das Projekt „Mathematik in Neukölln“ (MinK) gestartet. Das Projekt greift bereits erprobte Programme (SINUS-Grundschule, SINUS-Transfer, MatheExperten, Mathe in Mitte…) auf und entwickelt diese im Hinblick auf Wirksamkeit und Nachhaltigkeit weiter. Das Bezirksamt Neukölln ist für Klärung dieser Fra- gen nicht zuständig. 10. Hat die regionale Schulaufsicht in Kooperation mit dem Bezirksamt eine flächendeckende Bedarfsermitt- lung in den letzten 12 Monaten an den ISS mit und ohne Oberstufe durchgeführt? 11. Plant die regionale Schulaufsicht eine Durchfüh- rung einer Bedarfsermittlung in Kooperation mit dem Bezirksamt? 12. Wenn nein, weshalb nicht? 13. Wenn ja, wann? Zu 10. - 13.: Den Bedarf an konkreten Förderangebo- ten ermittelt die Einzelschule und befriedigt sie aus den ihr zur Verfügung stehenden Ressourcen. Eine Bedarfs- ermittlung für eine spezifische Gruppe von Schülerinnen und Schülern, welche in Regelklassen lernt, erfolgt sei- tens der regionalen Schulaufsicht nicht. Das Bezirksamt Neukölln ist für die Klärung dieser Fragen nicht zuständig. Berlin, den 29. Oktober 2014 In Vertretung Dr. Knut Nevermann Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 31. Okt. 2014)