Drucksache 17 / 14 882 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Tom Schreiber (SPD) vom 28. Oktober 2014 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 07. November 2014) und Antwort Einsatz von Digitalstiften bei der Berliner Feuerwehr – Ein Vorbild für die Berliner Polizei ? Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Seit wann arbeitet die Berliner Feuerwehr mit dem Digitalstift für die Einsatzdokumentation? Zu 1.: Die Berliner Feuerwehr dokumentiert das Ein- satzgeschehen in der Notfallrettung mit Rettungswagen seit dem Jahr 2012 mittels digitaler Erfassungsstifte. Der Umfang beteiligter Stützpunkte hat sich Zug um Zug erweitert, jeder einzelne Stützpunkt wurde durch system- betreuendes Personal vor Ort eingewiesen. 2. Wie viele Digitalstifte wurden angeschafft? Zu 2.: Es wurden 400 Digitalstifte beschafft. Digitale Datenerfassung ist allein mit diesen Stiften nicht möglich, es sind zusätzlich spezielle Formulare, Software und Kartenlesegeräte für die Krankenkassenkarte erforderlich. Jedes einzelne Datenfeld der Formulare ist in der Soft- ware entsprechend zu hinterlegen. Neben Stiften, Formu- laren und Kartenlesegeräten sind systembedingt behör- denexterne Softwareleistungen erforderlich. 3. Wurden alle Berufsfeuerwachen mit dem Digital- stift ausgestattet? Wenn nein, warum nicht? Zu 3.: Digitale Einsatzdokumentation im Notfallret- tungsdienst mit Rettungstransportwagen wird mit Stand November 2014 an 83,50 % der Berufsfeuerwachen aus- geführt, eine Umsetzung an allen Standorten wird kurz- fristig erreicht. Die weiterführende Erfassung von Notarz- teinsätzen ist in Planung, für den Bereich Brandbekämp- fung und technische Hilfeleistung liegen keine Planungen vor. 4. Welche Arbeitserleichterung ist damit verbunden? Zu 4.: Die Digitale Datenerfassung hat sich im Be- reich der Notfallrettung als äußerst sinnvoll erwiesen. Daten werden direkt erfasst und sind in dieser Form sofort bearbeitbar. Es entsteht mittels dieser Erfassung kein Medienbruch, eine händische Umsetzung geschriebener Daten in Computersysteme über Tastaturen entfällt. Die Datenlage wird umfassend dargestellt, sowohl qualitativ als auch quantitativ liegen deutliche Verbesse- rungen vor. Eine zentrale Erfassung einsatzrelevanter Daten ermöglicht ein umfassendes Controlling, auch im Sinne des Qualitätsmanagements. Bei der Rechnungslegung entfallen Zwischenschritte, da die komplette Einsatzdokumentation bei den zuständi- gen Stellen direkt einsehbar ist und sich Nachfragen grundsätzlich erübrigen. Direktes Einlesen der Versiche- rungskarte ist in ca. 50 % aller Notfallrettungseinsätze möglich. Es ergibt sich dadurch eine deutliche verbesserte Datenlage für das Abrechnungswesen gegenüber den Krankenkassen. 5. Wäre der Digitalstift ebenso eine Arbeitserleichte- rung für die Berliner Polizei? Wenn ja, was müsste dort verändert werden und mit welchen Kosten wäre hierbei zu rechnen? Zu 5.: Der Digitalstift wurde entwickelt, um bei Ret- tungseinsätzen eine sichere und qualitativ hochwertige Einsatzberichterstattung unter Verwendung von digitalen Rettungsdienstprotokollen, digitalen Notarztprotokollen sowie Folgeprotokollen für Reanimation und Intensiv- transport zu gewährleisten. Vergleichbare oder ähnliche Einsatzgebiete für einen standardisierten Einsatz eines Digitalstiftes gibt es bei der Polizei Berlin nicht. Eine Verwendung kommt daher derzeit nicht in Betracht. Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 14 882 2 6. Plant die Innenverwaltung für die Berliner Polizei eine ähnliche Form einzuführen? Zu 6.: Derzeit ist dies nicht geplant. Berlin, den 18. November 2014 In Vertretung Bernd Krömer Senatsverwaltung für Inneres und Sport (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 24. Nov. 2014)