Drucksache 17 / 15 031 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Anja Schillhaneck (GRÜNE) vom 24. November 2014 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 27. November 2014) und Antwort Studierende im Wintersemester 2013/2014 in Berlin Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Wie viele Studierende sind zum Wintersemester 2013/2014 im ersten Fachsemester an Berliner Hoch- schulen eingeschrieben (Bitte gesamt und nach Vertrags- hochschulen, Konfessionellen Hochschulen, Privaten Hochschulen und Hochschulen des Bundes aufgeschlüs- selt angeben)? 2. Wie viele Studierende sind zum Wintersemester 2013/2014 im ersten Hochschulsemester an Berliner Hochschulen eingeschrieben (Bitte gesamt und nach Ver- tragshochschulen, Konfessionellen Hochschulen, Privaten Hochschulen und Hochschulen des Bundes auf- geschlüsselt angeben)? Zu 1. und 2.: An den Berliner Hochschulen haben sich zum Wintersemester 2013/2014 insgesamt 40.523 Studie- rende für ein Studium im 1. Fachsemester eingeschrieben, darunter 24.782 für einen Bachelor- oder einen anderen grundständigen Studiengang. Dabei entfielen auf die staatlichen Hochschulen des Landes 35.914 Studierende im 1. Fachsemester (vgl. Tabelle 1). Im 1. Hochschulsemester haben sich insgesamt 24.465 Studierende an einer Berliner Hochschule eingeschrieben, für die Hochschulen in Trägerschaft des Landes beträgt die Anzahl 21.005 Studierende im 1. Hochschulsemester (vgl. Tabelle 1). Tab. 1: Studienanfängerzahlen im 1. Fachsemester (FS) bzw. im 1. Hochschulsemester (HS) im Winterse- mester 2013/2014 gemäß amtlicher Hochschulstatistik Hochschulträger Hochschulart im 1. FS im 1. HS insgesamt darunter in Bachelor- u. a. grundständigen Studiengänge insgesamt Land Berlin Universitäten 25.347 14.347 14.345 Fachhochschulen 9.219 6.295 5.928 Kunsthochschulen 1.348 627 732 konfessionell Fachhochschulen 486 475 363 privat Universitäten 1.412 655 915 Fachhochschulen 2.416 2.104 1.893 Kunsthochschulen 104 88 98 Bund Fachhochschulen 191 191 191 Gesamt 40.523 24.782 24.465 3. Wie viele Bewerbungen um Zulassung zum Stu- dium im 1. Fachsemester der grundständigen Studien- gänge hat es zum Wintersemester 2013/2014 an den Ber- liner Hochschulen gegeben? Wie viele Studienplätze stehen dem gegenüber (bitte nach Hochschulen und Fä- chergruppen getrennt ausweisen)? Zu 3.: An den Berliner Vertragshochschulen (außer Charité) hat es zum Wintersemester 2013/2014 113.932 Bewerbungen um Zulassung zum Studium im 1. Fachse- mester in den zulassungsbeschränkten grundständigen Studiengängen sowie an den Kunsthochschulen gegeben (vgl. Tabelle 2 im Anhang). Dem standen insgesamt 15.283 Studienplätze in zulassungsbeschränkten Studien- gängen an Universitäten und Fachhochschulen sowie 697 Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 15 031 2 Studienplätze an den Kunsthochschulen gegenüber. Hinzu kam eine rechnerische Aufnahmekapazität von 2.764 Studienplätzen in zulassungsfreien Studiengängen an den Universitäten und Fachhochschulen. 4. Sind Studienplätze in zulassungsbeschränkten Stu- diengängen an Vertragshochschulen unbesetzt geblieben? Wenn ja, an welchen Hochschulen, wie viele, in welchen Fächergruppen, und warum? Zu 4.: An insgesamt sechs Hochschulen sind Studien- plätze freigeblieben. Hier entfielen auf die Freie Univer- sität 401, auf die Technische Universität 95, auf die Humboldt-Universität 80, auf die Beuth-Hochschule für Technik 71, auf die Hochschule für Technik und Wirt- schaft 10 und auf die Hochschule für Wirtschaft und Recht 50 Plätze in zulassungsbeschränkten Studiengän- gen. Eine Übersicht über die Anzahl der frei gebliebenen Studienplätze aufgegliedert nach Hochschulen und Fä- chergruppen findet sich im tabellarischen Anhang (Ta- belle 3). Studieninteressierte bewerben sich meist an mehreren Hochschulen für zum Teil sehr unterschiedliche Studiengänge. Das Annahmeverhalten variiert von Jahr zu Jahr und ist für die Hochschulen nur sehr schwer kalku- lierbar. Aus diesem Grund überbuchen die Hochschulen bei der Zulassung, dies ist allerdings kein Garant dafür, dass auch alle Studienplätze vollumfänglich ausgeschöpft werden. Aufgrund dieser Problematik kann bei einem Auslastungsgrad von 95 % in einzelnen Studiengängen von einer umfänglichen Ausschöpfung ausgegangen wer- den. Die Freie Universität hat auf die höhere Anzahl frei- gebliebener Studienplätze mit einer Aufhebung von Zu- lassungsbeschränkungen in einer Reihe von Bachelorstu- diengängen im laufenden Wintersemester reagiert. Eine Verbesserung der Problematik nicht besetzter Studienplätze erhofft sich die Senatsverwaltung für Bil- dung, Jugend und Wissenschaft durch den vollumfängli- chen Betrieb des dialogorientierten Serviceverfahrens der Stiftung für Hochschulzulassung ab dem Wintersemester 2017/2018. 5. Wie viele Bewerbungen auf Zulassung zum ersten Semester in - konsekutiven - nicht konsekutiven - weiterbildenden Masterstudiengängen hat es zum Wintersemester 2013/2014 an den Berliner Hochschulen gegeben? Wie viele Studienplätze stehen dem gegenüber? (bitte nach Hochschulen getrennt ausweisen)? Zu 5.: Das Berliner Hochschulgesetz unterscheidet begrifflich nicht zwischen konsekutiv und nicht-konseku- tiv. Vielmehr gelten alle Masterstudiengänge, die ledig- lich einen ersten berufsqualifizierenden Abschluss, aber keine berufspraktische Tätigkeit voraussetzen, als konse- kutive Masterstudiengänge. Bei der statistischen Erfas- sung erfolgt keine Unterscheidung danach, ob ein Master- studiengang einen spezifischen Bachelorabschluss vo- raussetzt oder nicht. Insgesamt gab es 24.706 Bewerbun- gen auf zulassungsbeschränkte bzw. künstlerische konse- kutive Masterstudiengänge an den Berliner Vertragshoch- schulen (außer Charité) zum Wintersemester 2013/2014. Dem standen insgesamt 6.651 Studienplätze in zulas- sungsbeschränkten Studiengängen an Universitäten und Fachhochschulen sowie 549 Studienplätze an Kunsthoch- schulen gegenüber. Darüber hinaus gab es eine rechneri- sche Aufnahmekapazität von 1.870 Studienplätzen in zulassungsfreien Studiengängen an den Universitäten und Fachhochschulen (vgl. Tabelle 4 im Anhang). Auch in den Masterstudiengängen kommt es häufig zu Mehrfach- bewerbungen. Die Zahl der abgewiesenen Bewerberinnen und Bewerber ist somit geringer, als es die Differenz zwischen Bewerber- und Studienplatzzahlen vermuten lässt. Die Weiterbildungsangebote der Berliner Vertrags- hochschulen sind kapazitätsneutral und in der Regel kos- tenpflichtig. Aufgrund von gemeinsamen Angeboten mit externen Partnern sind die Angaben der Hochschulen über Bewerberzahlen und festgelegte Aufnahmezahlen in wei- terbildenden Masterstudiengängen teilweise unvollstän- dig. Die Einzeldaten der Hochschulen sind – soweit verfügbar – im Anhang in Tabelle 4 ausgewiesen. 6. Wie bewertet der Senat die Entwicklung der Be- werber*innen- und Studienanfänger*innenzahlen in Ber- lin? Zu 6.: Die Berliner Hochschulen verfügen über eine hohe Attraktivität, die eine bundesweite Strahlkraft be- sitzt. Insofern ist die Anzahl der Studienanfängerinnen und Studienanfänger in den vergangenen Zulassungszeit- räumen stets gestiegen. Sofern Studienplätze frei bleiben, ist sich die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft ihrer Verantwortung für die Studienbewer- berinnen und Studienbewerber und deren Grundrechte bewusst und prüft daher eingehend die Kapazitätsberech- nungen der Hochschulen, um sicherzustellen, dass Zulas- sungsbeschränkungen nur dann verhängt werden, wenn die gesetzlichen Rahmenbedingungen hierfür erfüllt sind. Sie dürfen nach § 3 Absatz 2 Berliner Hochschulzulas- sungsgesetz nur dann verhängt werden, wenn die ermittel- ten Aufnahmequoten für einen Studiengang im ersten Fachsemester zu den letzten beiden Zulassungsterminen durch die tatsächlich erfolgten Einschreibungen deutlich überschritten wurden oder die ordnungsgemäße Ausbil- dung der Studierenden nicht mehr gewährleistet werden kann. Im Wintersemester 2013/2014 wurden beispiels- weise insgesamt 14 zulassungsfreie Bachelorstudiengänge an den Berliner Universitäten angeboten, zum Winterse- mester 2014/2015 stieg die Anzahl der zulassungsfreien Bachelorstudiengänge um 37 auf insgesamt 51. Berlin, den 05. Dezember 2014 In Vertretung Dr. Knut Nevermann Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 10. Dez. 2014) Tabellenanhang Tabelle 2: Bewerbungen, Zulassungszahlen bzw. Aufnahmekapazität in grundständigen Studiengängen im Wintersemester 2013/2014 (Angaben der Hochschulen) Hochschule Fächergruppe Bewerberzahl in zulassungsbeschränkten Studiengängen und an Kunsthochschulen Zulassungszahl in zulassungsbeschränkten Studiengängen Aufnahmekapazität in zulassungsfreien Studiengängen bzw. Aufnahmezahl an künstlerischen Hochschulen 1) Charité 2) Humanmedizin/Gesundheitswiss. k. A. 408 - FU insgesamt 31.636 4.126 289 Sprach- und Kulturwissenschaften 13.766 1.649 0 Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwiss. 11.127 1.007 0 Mathematik, Naturwissenschaften 4.901 1.053 289 Veterinärmedizin 200 170 0 Kunst, Kunstwissenschaft 1.642 247 0 TU insgesamt 12.181 2.449 715 Sprach- und Kulturwissenschaften 1.065 125 0 Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwiss. 1.747 185 0 Mathematik, Naturwissenschaften 1.019 488 328 Ingenieurwissenschaften 8.350 1.651 387 HU insgesamt 34.363 3.336 1.036 Sprach- und Kulturwissenschaften 17.478 1.525 346 Sport 1.396 100 0 Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwiss. 10.470 835 0 Mathematik, Naturwissenschaften 3.548 501 690 Agrar-, Forst- und Ernährungswiss. 661 240 0 Kunst, Kunstwissenschaft 810 135 0 Beuth-HS insgesamt 7.949 1.369 484 Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwiss. 688 132 0 Mathematik, Naturwissenschaften 652 165 44 Agrar-, Forst- und Ernährungswiss. 299 44 132 Ingenieurwissenschaften 6.310 1.028 308 HTW insgesamt 11.233 1.800 240 Sprach- und Kulturwissenschaften 60 40 0 Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwiss. 6.567 520 0 Mathematik, Naturwissenschaften 1.229 360 0 Ingenieurwissenschaften 3.341 840 0 Kunst, Kunstwissenschaft 36 40 240 HWR insgesamt 7.635 1.858 0 Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwiss. 7.000 1.503 0 Mathematik, Naturwissenschaften 507 195 0 Ingenieurwissenschaften 128 160 0 2 ASH insgesamt 3.176 345 0 Sprach- und Kulturwissenschaften 73 40 0 Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwiss. 2.813 198 0 Humanmedizin/Gesundheitswiss. 290 107 0 UdK insgesamt 3.802 0 533 Ingenieurwissenschaften 221 0 50 Kunst, Kunstwissenschaft 3.581 0 483 KHB Kunst, Kunstwissenschaft 102 0 60 HfM 3) Kunst, Kunstwissenschaft 665 0 45 HfS Kunst, Kunstwissenschaft 1.190 0 59 Gesamt ohne Charité 113.932 15.283 3.461 Sprach- und Kulturwissenschaften 32.442 3.379 346 Sport 1.396 100 0 Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwiss. 40.412 4.380 0 Mathematik, Naturwissenschaften 11.856 2.762 1.351 Agrar-, Forst- und Ernährungswiss. 960 284 132 Ingenieurwissenschaften 18.350 3.679 745 Humanmedizin/Gesundheitswiss. 290 107 0 Veterinärmedizin 200 170 0 Kunst, Kunstwissenschaft 8.026 422 887 1) Aufnahmeverfahren an künstlerischen Hochschulen über Eignungsprüfung 2) Für die Studiengänge im zentralen Verfahren liegen der Charité keine Bewerberdaten vor. Daher können keine Angaben gemacht werden. 3) Rechnerische Aufnahmezahl je Semester. Abkürzungen der Hochschulnamen: FU – Freie Universität Berlin HU – Humboldt-Universität zu Berlin TU – Technische Universität Berlin Beuth-HS – Beuth-Hochschule für Technik Berlin HTW – Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin HWR – Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin ASH – „Alice-Salomon“-Hochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin UdK – Universität der Künste Berlin KHB – Kunsthochschule Berlin (Weißensee) - Hochschule für Gestaltung HfM – Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ HfS – Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ 3 Tabelle 3: Freie Plätze in grundständigen zulassungsbeschränkten Studiengängen im Wintersemester 2013/14 (Angaben der Hochschulen) Hochschule Fächergruppe Anzahl nicht besetzter Studienplätze FU insgesamt 401 Sprach- und Kulturwissenschaften 292 Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften 5 Mathematik, Naturwissenschaften 95 Kunst, Kunstwissenschaft 9 TU insgesamt 95 Sprach- und Kulturwissenschaften 4 Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften 2 Mathematik, Naturwissenschaften 40 Ingenieurwissenschaften 49 HU insgesamt 80 Sprach- und Kulturwissenschaften 45 Mathematik, Naturwissenschaften 35 Beuth-HS insgesamt 71 Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften 1 Mathematik, Naturwissenschaften 10 Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften 1 Ingenieurwissenschaften 59 HTW insgesamt 10 Mathematik, Naturwissenschaften 2 Ingenieurwissenschaften 4 Kunst, Kunstwissenschaft 4 HWR insgesamt 50 Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften 22 Mathematik, Naturwissenschaften 11 Ingenieurwissenschaften 17 4 Tabelle 4: Bewerber- und Zulassungszahlen bzw. Aufnahmekapazitäten in konsekutiven und weiterbildenden Masterstudiengängen im Wintersemester 2013/2014 (Angaben der Hochschulen) Hochschule konsekutive Masterstudiengänge weiterbildende Masterstudiengänge Bewerberzahl in zulassungsbeschränkten Studiengängen und an Kunsthochschulen Zulassungszahl in zulassungsbeschränkten Studiengängen Aufnahmekapazität in zulassungsfreien Studiengängen bzw. Aufnahmezahl an künstl. Hochschulen 1) Bewerberzahl festgelegte Aufnahmezahlen Charité k. A. 40 0 k. A. 139 FU 8.267 2.350 50 919 2) 445 TU 4.101 1.307 361 250 320 HU 3.887 1.562 1.195 k. A. 268 Beuth-HS 2.494 450 264 126 130 HTW 2.414 580 0 231 105 HWR 2.697 365 0 432 315 ASH 80 37 0 233 k. A. UdK 1.432 0 439 119 64 KHB 70 0 60 15 31 HfM 3) 767 0 50 - - HfS 4) 1 0 0 - - Gesamt ohne Charité 26.210 6.651 2.419 1) Aufnahmeverfahren an künstlerischen Hochschulen über Eignungsprüfung 2) Unvollständige Erfassung wegen Bewerbungen bei externen Partnern. 3) Rechnerische Aufnahmezahl je Semester. 4) Zulassung zum Masterstudium bis WS 2013/2014 nur alle zwei Jahre. S17-15031 S1715031