Drucksache 17 / 15 124 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Katrin Möller (LINKE) vom 09. Dezember 2014 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 10. Dezember 2014) und Antwort Nichtschülerprüfung für den Erzieherberuf – teuer und erfolglos (II)? Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Welchen Stellenwert hat die Möglichkeit der Nicht- schülerprüfung zur Erzieherin/Erzieher im Konzept des Senats zur Fachkräftegewinnung in diesem Bereich? Zu 1.: Die Nichtschülerprüfung soll Berufstätigen die Möglichkeit bieten, in das Berufsbild der Erzieherin/des Erziehers einzutreten, ohne eine weitere komplette Aus- bildung zu durchlaufen. Es war zu keiner Zeit beabsich- tigt, über die Schaffung dieser Möglichkeit eine wesentli- che Steigerung von Beschäftigten in diesem Berufsbild zu erzielen. Für eine quantitative Steigerung von Beschäftig- ten im Berufsbild Erzieherin/Erzieher ist vielmehr eine Erhöhung der Ausbildungskapazitäten relevant. Dies wurde erfolgreich durchgeführt. So befanden sich im Schuljahr 2006/2007 insgesamt 3.313 Studierende, im Schuljahr 2010/2011 insgesamt 4.765 Studierende und mit Beginn des Schuljahres 2014/15 insgesamt 8.345 Studierende in den staatlichen Fachschulen und in den Fachschulen in freier Trägerschaft in Vollzeit- oder Teil- zeitausbildung. 2. Wie viele Anmeldungen und wie viele Zulassungen für die Nichtschülerprüfung zum Erzieherberuf gab es im April 2014 (Sommersemester 2014) und im Oktober 2014 (Wintersemester 2014/15)? Zu 2.: Im April 2014 wurden 224 Bewerberinnen und Bewerber zur Nichtschülerprüfung zugelassen, im Okto- ber 2014 wurden 100 Bewerberinnen und Bewerber zur Nichtschülerprüfung zugelassen. 3. Wie viele der 2014 Zugelassenen waren bzw. sind Wiederholer nach nichtbestandener Prüfung? Zu 3.: Im April 2014 waren 34 von den 224 Prüfungs- zugelassenen Wiederholer, im Oktober 2014 sind 17 von den 100 Prüfungszugelassenen Wiederholer. 4. Wie viele der im Sommersemester 2014 zugelasse- nen Prüflinge haben die Prüfung bestanden, wie viele fielen durch und wie viele der Durchfaller haben damit die Chance auf einen Abschluss als Erzieherin/Erzieher verloren? Zu 4.: Die Prüfungen des Anmeldezeitraums April 2014 enden im Januar 2015. 5. Welche Gründe sind nach Kenntnis des Senats ur- sächlich für die nach wie vor hohe Durchfallquote? Zu 5.: Da die Bewerberinnen und Bewerber sich indi- viduell vorbereiten und entscheiden müssen, ob sie an einer Berufsabschlussprüfung teilnehmen wollen, kann sich der Senat hierzu nicht äußern. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Nichtschülerprüfung nehmen lediglich am Prüfungsverfahren teil. 6. Welche Kenntnisse hat der Senat über die Ergebnis- se der Nichtschülerprüfungen in Brandenburg und ggf. in anderen Bundesländern? Wie bewertet der Senat im Ver- gleich dazu die Berliner „Erfolgsquote“? Zu 6.: Über die Ergebnisse der Nichtschülerprüfung zur Erzieherin/zum Erzieher liegen dem Senat keine Kenntnisse über Brandenburg oder andere Länder vor. Die Nichtschülerprüfungen erfolgen nach jeweiligem Landesrecht und sind somit nicht zwingend vergleichbar. Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 15 124 2 7. Welche Maßnahmen hält der Senat für nötig, um die Zahl erfolgreich bestandener Nichtschülerprüfungen zu erhöhen? Was wird der Senat tun? Zu 7.: Der Senat hat die Prüfungsbedingungen der Nichtschülerprüfung an die Prüfungsbedingungen des Regelangebotes ausgerichtet und zusätzlich eine Aus- gleichsregelung zwischen den Prüfungsnoten hergestellt. Darüber hinaus hält der Senat keine weiteren Maßnahmen für erforderlich. Berlin, den 16. Dezember 2014 In Vertretung Mark Rackles Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 17. Dez. 2014)