Drucksache 17 / 15 426 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Stefanie Remlinger (GRÜNE) vom 29. Januar 2015 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 30. Januar 2015) und Antwort Schülerzahlenprognose – Wie viele Schulplätze braucht Berlin? Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Wann wird der Senat seine Schülerzahlenprognose aktualisieren? Zu 1.: Die Modellrechnung zur Entwicklung der Zahl der Schülerinnen und Schüler wird jährlich im Februar aktualisiert und danach z.B. in der Broschüre „Blickpunkt Schule“ veröffentlicht. 2. Wie stark wich die Schülerzahl für das Schuljahr 2014/15 von der vom Senat kalkulierten Prognose ab? Zu 2.: Für die öffentlichen allgemein bildenden Schu- len des Schuljahres 2014/15 wurde im Frühjahr 2014 eine Zahl von 296.680 Schülerinnen und Schülern prognosti- ziert. Die tatsächliche Zahl der IST-Statistik lag bei 297.308. Das ist eine Abweichung von 628 Schülerinnen und Schülern oder 0,2 %. 3. Inwiefern werden die Schülerinnen und Schüler aus den Lerngruppen für Neuzugänge ohne Deutsch- kenntnisse (Willkommensklassen) in der Schülerzahlen- prognose berücksichtigt? Zu 3.: Die Modellrechnung in ihrer Methodik berück- sichtigt durch die Übergangsquoten der einzelnen Jahr- gangsstufe auch die Zuzüge. Damit sind die Neuzugänge ohne Deutschkenntnisse Bestandteil der Quoten. 4. Bisher rechnet der Senat bei der Erstellung der Schülerzahlenprognose mit der sogenannten „mittleren Variante“, wird der Senat unter den Bedingungen der wachsenden Stadt auch weiterhin an der „mittleren Variante “ festhalten? 5. Bei der Bevölkerungsprognose der 0-7 jährigen im Kontext der Ermittlung des Kitaplatzbedarfs konnte der Senat darlegen, dass im Jahr 2013 selbst die „obere Variante “ der Bevölkerungsprognose übertroffen wurde. Wie wirkt sich dies auf die Schülerzahlenprognose aus? 6. Wenn bis zum Jahr 2020 die jeweils obere Progno- se übertroffen wird, muss von einem zusätzlichen Zu- wachs von rund 10.000 Kindern in der Alterskohorte von 0-7 Jahren ausgegangen werden. Inwiefern ist dieser Zuwachs in den bisherigen Schülerzahlenprognosen ver- zeichnet und welche Konsequenzen hätte dieser Zuwachs für die bisherige und zukünftige Schulplanung? Zu 4. bis 6.: Eine Aktualisierung der Bevölkerungs- prognose wird frühestens in 2015 erwartet. So lange bil- det die mittlere Variante (mit Stand 2011) weiterhin die Basis der Schülermodellrechnungen in Berlin. Unabhän- gig von einer Aktualisierung der Bevölkerungsprognose, die ja schon jetzt zusätzlich jährlich mit dem Einwohner- register abgeglichen wird, haben die empirisch ermittelten schulart- und bezirksspezifischen Struktur- und Über- gangsquoten einen wesentlich größeren Einfluss auf die Schülerzahlentwicklung. 7. Wann wird der Senat den Schulentwicklungsplan vorlegen und welchen Zeitraum wird dieser umfassen? Zu 7.:Der Schulentwicklungsplan ist als Entwurfsfas- sung fertiggestellt und liegt dem Senat zur verwaltungsin- ternen Abstimmung vor. Der Schulentwicklungsplan wird dem Abgeordneten- haus nach Abschluss der Beteiligungsverfahren und der Senatsbefassung vorgelegt, als: „Vorlage - zur Kenntnisnahme - des Senats von Berlin über den Schulentwick- lungsplan (SEP) für das Land Berlin 2014 – 2018“. Berlin, den 10. Februar 2015 In Vertretung Mark Rackles Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 12. Feb. 2015)