Drucksache 17 / 15 561 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Dr. Turgut Altug (GRÜNE) vom 16. Februar 2015 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 17. Februar 2015) und Antwort Tierische Landschaftspflege auf dem IGA 2017 Gelände? Quo vadis? Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Frage 1: Nach welchem Verfahren wird festgestellt, ob die Einzelflächen auf dem IGA 2017 Gelände groß genug sind, um dort dauerhaft Weidetiere zu halten? Antwort zu 1: Die Einzelflächen und unterschiedli- chen Biotoptypen mit den naturschutzfachlichen Zielarten von Flora und Fauna werden fachlich beurteilt und an- hand von Erfahrungen aus anderen Weideprojekten be- wertet. Empfohlen wird, die Landschaftspflege mit einer kleineren Anzahl von Tieren zu beginnen, zum Teil in Ganzjahresweidebetrieb, zum Teil im Sommerweidebe- trieb und ein jährliches Monitoring von Zielarten vorzu- nehmen. Frage 2: Welche Tierarten werden für die Beweidung eingesetzt? Antwort zu 2: Es handelt sich bei den im Bewei- dungskonzept vorgeschlagenen Beweidungstieren um alte, gefährdete Haus- und Nutztierrassen, wie das Deut- sche Shorthorn, das schwarzbunte Niederungsrind, das Murnau- Werdenfelser Rind, das Dülmener Pferd, die weiße, gehörnte Heidschnucke und das Deutsche Sattel- schwein. Ob, und welche dieser Tierrassen zum Einsatz kommen ist noch nicht entschieden. Frage 3: Gibt es ein Beweidungskonzept für das IGA 2017 Gelände? Wenn ja, welchen Inhalt hat es? Wenn nein, wie soll die Landschaftspflege durchgeführt wer- den? Antwort zu 3: Es gibt einen Konzeptentwurf zur Be- weidung ausgewählter Flächen im Wuhletal (Marzahn- Hellersdorf) im Rahmen eines Arche-Betriebes, Stand Januar 2015, der sich zzt. noch in der Abstimmung mit dem bezirklichen Veterinäramt und anderen bezirklichen Stellen befindet. Dargestellt werden darin die Möglichkeiten der Flä- chenbeweidung unter Berücksichtigung naturschutzfach- licher, wirtschaftlicher und umweltpädagogischer Aspekte sowie den Anforderungen des Tierschutzes. Anstelle von Weidetieren können zur Pflege von Wiesenflächen z.B. auch Balkenmäher eingesetzt werden. Frage 4: Wie wird gewährleistet, dass es zu keinem erhöhten Nährstoffeintrag in Halbtrockenrasen (Sand- linse) bzw. in angrenzende Gewässer kommt? Antwort zu 4: Dies kann durch die Auswahl der Tier- rasse und die Anzahl der Tiere geregelt werden. Frage 5: Wie werden die geschützten Tierarten, wie z.B. der Große Feuerfalter (FFH-Art) bzw. bodenbrütende Vogelarten auf dem Gelände durch die Beweidung beein- flusst? Antwort zu 5: Die Erhaltung und Förderung der rele- vanten Zielarten von Flora und Fauna ist Gegenstand des Beweidungskonzeptes. Die Zielerreichung kann durch ein anschließendes Monitoring überwacht werden Frage 6: Wer ist für das Beweidungsprojekt zustän- dig? Antwort zu 6: Konzeptionell wird das Beweidungs- projekt zur Internationalen Gartenausstellung Berlin (IGA Berlin) von der IGA Berlin 2017 GmbH betreut. Die Zuständigkeit für den Unterhalt der Beweidungsflächen liegt bei der Grün Berlin GmbH, sofern sich diese Flächen innerhalb der Umgrenzung des Nutzungsvertrages zwi- schen Grün Berlin GmbH und dem Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 15 561 2 Bezirk Marzahn-Hellersdorf befinden. Außerhalb der Flächen des Nutzungsvertrages ist der Bezirk Marzahn- Hellersdorf zuständig. Berlin, den 26. Februar 2015 In Vertretung C h r i s t i a n G a e b l e r ................................ Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 04. Mrz. 2015)