Drucksache 17 / 15 582 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Andreas Baum (PIRATEN) vom 17. Februar 2015 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 18. Februar 2015) und Antwort Staatsopernskandal XXVI: Welche Schadstoffe wurden während der Sanierung der Staatsoper gefunden? Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Frage 1: Welche Schadstoffe wurden im Rahmen der Sanierung der Staatsoper Unter den Linden in welchen Bereichen gefunden? Antwort zu 1: Es wurden folgende Schadstoffe vorge- funden: Asbest: z.B. in Brandschutztüren, als Dämmungen von Heizkörperverkleidungen, in Flanschdichtungen, Künstliche Mineralfasern (KMF): z.B. als Dämmungen von Boden-, Decken- und Wandkonstruktionen, Isolie- rungen von technischen Anlagen u.a., Polycyclische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK): als Abdichtungen von Feuchträumen, Dachaufbauten, Außenkonstruktionen, Bestandteil von Korkdämmungen u.a. Polychlorierte Biphenyle (PCB): z.B. als Bestandteil von Anstrichen, Kondensatoren Mineralölkohlenwasserstoffe (MKW): Verunreinigungen durch Öle und Fette in Boden- und Wandkonstruktionen Phenole: z.B. in Bodenbelägen und Bodenaufbauten Formaldehyd: z. B. in Möbeln und Piatherm-Dämmung FCKW und HFCKW-haltige Materialien: z.B. als Däm- mungen von Kälteräumen, Rohrisolierungen u.a. Radioaktives Material: Ionisationsrauchmelder Schwermetalle: z.B. in Anstrichen und Beschichtungen, Bleibatterien Die genannten Schadstoffe konnten in allen Bauteilen nachgewiesen werden. Die Schadstoffe sind in den Berichten zur Schadstoff- untersuchung Berliner Staatsoper vom 02.02.2007 (Opernhaus) und vom 12.02.2007 (Magazin und Inten- danzgebäude) dokumentiert. Frage 2: Welche Kosten sind bislang durch die Ent- sorgung von Schadstoffen im Zusammenhang mit der Sanierung der Staatsoper Unter den Linden entstanden? Antwort zu 2: Die Entsorgung der Schadstoffe mit der Einstufung als gefährlicher Abfall erfolgte durch zertifi- zierte Entsorgungsfachbetriebe und hat derzeit Kosten von ca. 1,63 Mio. € verursacht. Der Ausbau und Transport der Abfälle ist in den Bau- hauptleistungen enthalten. Berlin, den 04. März 2015 In Vertretung R. L ü s c h e r ................................ Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 09. Mrz. 2015)