Drucksache 17 / 15 874 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Danny Freymark (CDU) vom 25. März 2015 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 26. März 2015) und Antwort Vattenfall-Schul-Cup-Cross-Lauf Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Seit wann gibt es den Vattenfall Cross-Lauf in Berlin und welche Altersgruppen nehmen daran teil? Zu 1.: Der Wald- bzw. Crosslauf der Berliner Schulen wird seit dem Herbst 2005 als „Vattenfall Schul-Cup Cross-Lauf“ durchgeführt. Namentlicher Vorgänger war der BEWAG Crosslauf. Cross- und Waldläufe für Schülerinnen und Schüler haben in Berlin eine lange Tradition. Bereits in den 1960- iger Jahren gab es sowohl im ehemaligen „Westberlin“ (Waldläufe der Berliner Schulen) als auch in „Ostberlin“ (Cross der Jugend) Wald- und Crossläufe für Schülerin- nen und Schüler der Berliner Schulen. Startberechtigt beim „Vattenfall Cross-Lauf“ sind Schülerinnen und Schüler der Berliner Schulen im Alter von 10 bis 19 Jahren. In einzelnen Bezirken sind an den bezirklichen Vorausscheidungen auf Wunsch der Schulen auch bereits neunjährige Schülerinnen und Schüler teil- nahmeberechtigt. 2. Wer trägt die organisatorische Verantwortung für die Durchführung des Cross-Laufes? Zu 2.: Veranstalter ist der Bereich Schulsport und Bewegungserziehung in der Senatsverwaltung für Bil- dung, Jugend und Wissenschaft. Die örtliche Ausrichtung erfolgt durch die Schulsportberaterinnen und Schulsport- berater der Berliner Bezirke, die organisatorisch von „Schulsporthelferteams“ in den Bezirken unterstützt werden . In diesen Teams arbeiten auch Vertreterinnen und Vertreter von Berliner Leichtathletikvereinen oder des Berliner Leichtathletik Verbandes (BLV) mit. 3. Sind der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Unfälle mit Verletzten, insbesondere bei den Massenstarts der jüngeren Altersgruppen des Cross-Laufes bekannt? Zu 3.: Bei allen Schulsportveranstaltungen kann es zu Verletzungen und Sportunfällen kommen. Beim Crosslauf können sie am Start, auf der Strecke und im Zielbereich auftreten. Es ist der Senatsverwaltung für Bildung, Ju- gend und Wissenschaft nicht bekannt, dass es bei Mas- senstarts häufiger Sportverletzungen und Unfälle gibt, die zur Aufgabe des Wettkampfes führen als bei den anderen Abschnitten eines Crosslaufes. 4. Seit wie vielen Jahren kommt es bei den Massenstarts der jüngeren Schülerjahrgänge zu Massenstürzen? Zu 4.: Ausgehend von der begrifflichen Festlegung, dass Massenstürze „Stürze (sind), in den mehrere am Wettkampf Teilnehmende verwickelt werden“ (Duden), kann es im Startbereich von Laufveranstaltungen, nicht nur im schulischen Bereich, in allen Altersbereichen zu Stürzen von Teilnehmerinnen und Teilnehmern kommen. Diese Stürze bilden die Ausnahme und werden statistisch nicht erfasst, weil die Läuferinnen oder Läufer in der Regel ohne Verletzung den Lauf fortsetzen können. 5. Welche Auflagen haben die Organisatoren des Cross-Laufes einzuhalten, um Stürze im Startbereich bei den Massenstarts zu verhindern? Zu 5.: Weder für Crossläufe noch andere Laufwettbe- werbe im schulischen, außerunter-richtlichen oder außer- schulischen Bereich gibt es Auflagen oder Vorgaben zur Gestaltung von Startbereichen. 6. Welche Startbreite ist vom Deutschen Leichtathletik -Verband (DLV) für Cross-Läufe vorgeschrieben? Zu 6.: In den Internationalen Wettkampfregeln (IWR) des DLV sind keine Startbreiten festgelegt. Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 15 874 2 7. Welche Startbreite besteht beim Vattenfall CrossLauf in Berlin? Zu 7.: Der Startbogen, der beim „Vattenfall SchulCup Cross-Lauf“ eingesetzt wird, hat eine Breite von acht Metern. Wenn so viele Schülerinnen und Schüler am Start sind, dass der Aufstellungsraum innerhalb der Starbogens für die Schülerzahl nicht ausreicht, wird in der Regel, wie beim Crosslauf in Pankow am 25.03.2015, vor dem Start- bogen Aufstellung genommen. Damit verbreitert sich der Aufstellbereich der Startenden deutlich. Die internationa- len Wettkampfregeln werden dabei außer Acht gelassen. 8. Können solche Art von Unfällen bei einem solchen Event gänzlich ausgeschlossen werden? Zu 8.: Nein, Stürze von mehreren am Wettkampf teil- nehmenden Läuferinnen und Läufern können leider nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Es sei denn, man ver- zichtet auf die Durchführung von Massenstarts bei Lauf- veranstaltungen und lässt die Teilnehmerinnen und Teil- nehmer einzeln starten. 9. Was wird durch die Organisatoren unternommen, um die Anzahl der Unfälle zu minimieren? Zu 9.: In den Ausschreibungsunterlagen werden Hin- weise gegeben, dass die Schülerinnen und Schüler zu einem fairen und sportlichen Verhalten anzuleiten sind und sich entsprechend verhalten sollen. Die Verantwortli- chen für den Startbereich wirken bei allen Starts darauf hin, dass das Startprozedere allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern bekannt gemacht wird. Hierzu werden je nach der Größe des Starterfeldes die persönliche Anspra- che oder auch eine Lautsprecherdurchsage genutzt. In der Fragestellung wird suggeriert, dass bei den Crossläufen eine Vielzahl von Unfällen mit Verletzungs- folgen, insbesondere im Startbereich auftreten. Im Schuljahr 2014/15 haben an den 12 bezirklichen Veranstaltungen im „Vattenfall Schul-Cup Cross-Lauf“ bisher 16.676 Schülerinnen und Schüler teilgenommen bzw. das Ziel erreicht. Mit der Finalveranstaltung am 18.04.2015 werden es über 18.000 Teilnehmende sein. Der Einsatz des bei jeder der 13 Veranstaltungen zur Verfügung stehenden Sanitätspersonals zur Behandlung von Verletzungen liegt bezogen auf die Gesamtteilneh- merzahl im 1-Prozent-Bereich. Wie bereits in der Beant- wortung der Frage 3 festgestellt, gibt es keine Anzeichen dafür, dass diese Verletzungen vermehrt im Startbereich auftreten. 10. Wie bewerten Sie den Vattenfall Cross-Lauf insgesamt als Sportveranstaltung für Schülerinnen und Schü- ler? Zu 10.: Der „Vattenfall Schul-Cup Cross-Lauf“ ist ein wesentlicher Bestandteil des Berliner Schulsport-Wett- kampfprogramms und bietet jährlich fast 20.000 Schüle- rinnen und Schülern bei einer breitensportlichen Veran- staltung die Möglichkeit, ihre Ausdauerleistung zu testen und zu überprüfen. Bei den Vorbereitung auf diese Läufe sollen die Schülerinnen und Schüler im Sportunterricht und im außerunterrichtlichen Bereich für eine regelmä- ßige sportliche Betätigung motiviert und mit der Bedeu- tung der Ausdauerleistungsfähigkeit für die eigene Ge- sundheit vertraut gemacht werden. Sie sollen durch dieses Veranstaltungsformat Spaß und Freude an der individu- ellen Leistungsverbesserung und Motivation für ihre sportliche Betätigung erfahren. In der Leistungsorientie- rung besteht die Möglichkeit, sich für eine berlinweite Finalveranstaltung zu qualifizieren und sich mit den fünf- zehn Besten in den einzelnen Wettkampfklassen aus allen zwölf Bezirken zu messen. In der breitensportlichen Ori- entierung sollen Kinder und Jugendliche an den Lauf- und Ausdauersport heranzuführt werden. In dieser doppelten Orientierung misst der Senat dieser traditionellen Schul- sportveranstaltung in der Sportmetropole Berlin eine große Bedeutung bei. Berlin, den 08. April 2015 In Vertretung Mark Rackles Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 13. Apr. 2015)