Drucksache 17 / 15 991 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Tom Schreiber (SPD) vom 26. März 2015 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 16. April 2015) und Antwort Kampf gegen die Rockerkriminalität – Verstrickungen zur rechtsextremen Szene III Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Gab es seit 2013 weitere unmittelbare Kontakte zwischen dem NPD-Landesvorsitzenden und dem „Gremium MC“ in Berlin? Zu 1.: Die Frage zielt unmittelbar auf den Landesvor- sitzenden der Nationaldemokratischen Partei Deutschland (NPD) als Person ab. Zum Schutz des Rechts auf informa- tionelle Selbstbestimmung des konkret Betroffenen kann eine Antwort nicht erfolgen. Fragen nach der Mitglied- schaft von Einzelpersonen in extremistischen Organisati- onen, Kontakten zu solchen Organisationen oder sonsti- gen personellen Verflechtungen könnten daher auch dann nicht beantwortet werden, wenn dem Senat im Einzelfall Erkenntnisse über entsprechende Bestrebungen, Kontakte oder Verflechtungen vorliegen sollten. 2. Wie oft wurde der NPD-Landesvorsitzende auf Veranstaltungen vom „Gremium MC“ oder „Hells Angels “ gesichtet? Zu 2.: Siehe Antwort zu 1. 3. Gibt es Erkenntnisse darüber, ob weitere NPDFunktionäre in Bund und Land enge Kontakte in Berlin zum Rockermilieu führen? 4. Welche Gründe können hierzu vorliegen? Zu 3. und 4.: Dem Senat liegen dazu aktuell keine Er- kenntnisse vor. Vereinzelt gibt es individuelle Kontakte zwischen beiden Szenen, da in der Vergangenheit einzel- ne Rechtsextremisten in Rockerclubs eingetreten sind. 5. Bleibt das LKA Berlin weiterhin dabei, dass es sich hierbei nur um „einzelfallbezogene Kontakte“ handelt ? Können „strukturelle Verbindungen“ ausgeschlossen werden? Zu 5.: Der Polizei Berlin sind Einzelpersonen bekannt, die sowohl in der rechten Szene als auch in der Ro- ckerszene aktiv sind. Konkrete Erkenntnisse zu „strukturellen Verbindungen“ liegen der Polizei Berlin derzeit nicht vor. Die zuständigen Dienststellen des Landeskri- minalamtes Berlin nehmen die fortlaufende Prüfung die- ser Bewertung vor. Berlin, den 27. April 2015 In Vertretung Bernd Krömer Senatsverwaltung für Inneres und Sport (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 30. Apr. 2015)