Drucksache 17 / 16 251 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Michael Schäfer (GRÜNE) vom 21. Mai 2015 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 22. Mai 2015) und Antwort Wie bereitet der Senat seine Kaufverhandlungen mit Vattenfall, Eon und GDF vor? Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Hält der Senat es für sinnvoll, die von Senator Gei- sel gegenüber dem Umweltausschuss am 6. Mai einge- räumten senatsinternen Meinungsverschiedenheiten über Höhe und Art der angestrebten Beteiligungen an Strom-, Gas-, Stromnetz- und Gasnetzgesellschaften während der Verhandlungen mit den Energiekonzernen auszutragen? 2. Was spricht dagegen, diese Meinungsverschieden- heiten vorher auszuräumen und als Senat mit einer ge- meinsamen Linie in die Verhandlungen zu gehen, zumal es dort um Milliardenbeträge gehen kann? Zu 1. und 2.: Der Senat hat sich in seiner Klausursit- zung am 5. Mai 2015 auf ein gemeinsames Vorgehen geeinigt. Geplant ist ein kompetitiver Dialog mit den Anteilseignerinnen und Anteilseignern der Berliner Gas- werke Aktiengesellschaft (GASAG), um eine energiepoli- tische Grundsatzentscheidung des Senats im August 2015 über Unternehmensbeteiligungen vorzubereiten. Verhand- lungen werden gegebenenfalls im Anschluss an diese Entscheidung aufgenommen. 3. Gibt es zum Thema „Verhandlungsführung ohne klare Verhandlungsziele“ Fachliteratur? Wenn ja: Welche ? Zu 3.: Literaturlagen sind vielfältig und umfangreich. 4. Wird der Senat seine energiepolitischen Ziele vor Eintritt in den wettbewerblichen Dialog konkretisieren? Wenn ja: in welcher Form? Zu 4.: Der Senat hat mit dem Entwurf des Energie- wendegesetzes eine Konkretisierung seiner klimaschutz- und energiepolitischen Ziele vorgelegt. 5. Wie soll der „wettbewerbliche Dialog“ ablaufen? (Mit Bitte um detaillierte Darstellung des geplanten Ver- fahrens.) Zu 5.: Der Senat wird die Anteilseignerinnen und An- teilseigner bitten, ihre jeweilige Bewertung der klima- schutzpolitischen Ziele des Landes Berlin und die hierfür notwendigen Maßnahmen und Investitionen zur Umset- zung im Bereich Gas und denkbare Unternehmensstruktu- ren in einem kompetitiven Dialog darzulegen. 6. Wie will der Senat konkret sicherstellen, dass er für angestrebte Käufe von Unternehmensanteilen keine über- höhten Preise bezahlt? Zu 6.: Sollte es zur Aufnahme von konkreten Ver- handlungen über Anteilsankäufe kommen, ist davon aus- zugehen, dass der Senat zu Bewertungsfragen externe Unterstützung in Anspruch nehmen wird. 7. Ist der Senatsauftrag an den Finanzsenator, die Ver- handlungen gemeinsam mit der Wirtschaftssenatorin zu führen, so zu verstehen, dass beide Ressorts alle (Vor- )Gespräche gemeinsam führen werden? 8. Wie soll darüber hinaus sichergestellt werden, dass die Ressorts mit ihren unterschiedlichen Verhandlungs- zielen nicht von den Gesprächspartnern gegeneinander ausgespielt werden? 9. Wird der Regierende Bürgermeister weiter eigene Gespräche mit den Gasag-Anteilseignern führen? Wenn ja: Werden die beiden mit der Verhandlung beauftragten Ressorts gleichermaßen daran beteiligt? Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 16 251 2 Zu 7. bis 9.: Die Durchführung des kompetitiven Dia- logs mit den Anteilseignerinnen und Anteilseignern der GASAG obliegt dem Senator für Finanzen zusammen mit der Senatorin für Wirtschaft, Technologie und Forschung. Der Regierende Bürgermeister ist mit Berliner Unterneh- men und ihren Anteilseigenerinnen und Anteilseignern im stetigen Dialog. 10. Soll die für „spätestens Ende August“ angekündigte Senatsentscheidung in einer regulären Senatssitzung fallen? Wird der Senat am 25. August eine Senatssitzung durchführen? Zu 10.: Der Senat kann erforderlichenfalls jederzeit Tagen. Berlin, den 10. Juni 2015 In Vertretung Dr. Margaretha Sudhof Senatsverwaltung für Finanzen (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 12. Juni 2015)