Drucksache 17 / 16 421 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Tom Schreiber (SPD) vom 04. Juni 2015 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 10. Juni 2015) und Antwort Landesprogramm zur Prävention im Bereich des Islamismus – Wer bestellt, wer bezahlt? Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Welches konkrete Verhandlungsergebnis hatte die Runde am 27.05.2015 beim Innensenator zur Prävention im Bereich Islamismus? Zu 1.: Die Teilnehmerinnen und die Teilnehmer des Runden Tischs waren sich einig, dass die zunehmende islamistische Radikalisierung für die Gesellschaft als Ganzes eine große Herausforderung darstellt. Deshalb bleibt das gemeinsame Ziel, islamistischen Radikalisie- rungen und Radikalisierungsgefahren rechtzeitig entge- genzuwirken. In jedem der Fachbereiche gibt es bereits zielführende Präventions- bzw. Deradikaliserungsprojekte, die bislang aus unterschiedlichsten Töpfen finanziert werden. Einig- keit bestand bei den Gesprächsteilnehmerinnen und Ge- sprächsteilnehmern darin, dass diese Einzelmaßnahmen verstärkt abgestimmt werden müssen. Deshalb vereinbar- ten sie einhellig die Entwicklung eines ressortübergrei- fenden Landesprogrammes unter Federführung der Lan- deskommission Berlin gegen Gewalt, welches ein Han- deln auf allen Ebenen ermöglicht: sowohl präventiv als auch repressiv, sowohl im Bereich der Inneren Sicherheit und der Justiz als auch in den Bereichen Soziales, Bildung und Integration. Der Runde Tisch wird sich nun zunächst auf Arbeits- ebene mit der Entwicklung des Landesprogramms, der Organisation sowie der Finanzierung beschäftigen. 2. Wie viele Senatsverwaltungen waren zu dieser Runde eingeladen? Zu 2.: Der Senator für Inneres und Sport, Frank Hen- kel, hat vier Senatsverwaltungen zu dem Runden Tisch eingeladen. Namentlich sind dies die Senatsverwaltungen für Arbeit, Integration und Frauen, für Bildung, Jugend und Wissenschaft, für Gesundheit und Soziales sowie für Justiz und Verbraucherschutz. 3. Warum war die Wirtschaftsverwaltung nicht da- bei? Zu 3.: Zu der Auftaktsitzung des Runden Tisches wa- ren die primär betroffenen Senatsverwaltungen eingela- den. Weitere Senatsverwaltungen werden anlassbezogen eingebunden. 4. Welche konkreten Haushaltsanmeldungen liegen in Bezug auf das anstehende Landesprogramm bei Inne- res, Justiz, Soziales und Gesundheit, Bildung und Jugend, sowie Integration für den Doppelhaushalt 2016/17 vor? Zu. 4.: Der Senator für Inneres und Sport hat für die Einrichtung einer Landeskoordinierungsstelle Radikalisie- rungsprävention bei der Landeskommission Berlin gegen Gewalt insgesamt 4,5 Stellen und Sachmittel in Höhe von 760.000 EUR (2016) bzw. 860.000 EUR (2017) ange- meldet. 5. Muss der Haushaltsgesetzgeber diesbezüglich ak- tiv werden? Zu 5.: Die Einrichtung und Umsetzung des Landes- programms wird Haushaltsbedarfe auslösen. Mithin wäre es wünschenswert, wenn der Haushaltsgesetzgeber hier im Sinne von Art. 86 Abs. 1 der Verfassung von Berlin aktiv würde. Berlin, den 23. Juni 2015 In Vertretung Bernd Krömer Senatsverwaltung für Inneres und Sport (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 01. Juli 2015)