Drucksache 17 / 16 472 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Stefan Schlede (CDU) vom 23. Juni 2015 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 23. Juni 2015) und Antwort Ausbildung islamischer Seelsorger Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Wie ist die Arbeitsgruppe der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie zur Kooperation zwischen Berliner Hochschulen und Muslimen zusammengesetzt, die Ende Mai 2015 mit ihren Arbeiten beginnen sollte (bitte Angaben zu Hochschulvertretern, Fachbereichen, muslimischen Verbänden und Gemeinden)? Zu 1.: Folgende Verbände sind in der vom Staatssekretär für Wissenschaft geleiteten Arbeitsgruppe bislang vertreten:  Islamische Föderation in Berlin e.V. (IFB)  Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e.V. (DITIB)  Verband der Islamischen Kulturzentren e.V. (VIKZ)  Zentralrat der Muslime in Deutschland e.V.  Alevitische Gemeinde Deutschland e.V. (AABF) Darüber hinaus haben sich neben Vertreterinnen und Vertretern der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft, des Beauftragten für Kirchen, Religionsund Weltanschauungsgemeinschaften sowie der Beauftragten für Integration und Migration des Berliner Senats folgende Personen zur Mitwirkung bereit erklärt:  Prof. Dr. Uwe Bettig, Rektor der „Alice-Salomon“- Hochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin  Prof. Dr. Michael Bongardt, Freie Universität Berlin, Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften, Institut für Vergleichende Ethik  Prof. Dr. Maha El-Kaisy, Friedrich-AlexanderUniversität Erlangen-Nürnberg  Prof. Dr. Andreas Feldtkeller, Humboldt-Universität zu Berlin, Theologische Fakultät  Prof. Dr. Naika Foroutan, Humboldt-Universität zu Berlin, Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Sozialwissenschaften  Prof. Dr. Michael Kämper-van den Boogaardt, Vizepräsident für Studium und Internationales der Humboldt -Universität zu Berlin  Prof. Dr. Rainer Kampling, Freie Universität Berlin, Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften, Seminar für Katholische Theologie  Prof. Dr. Mouhanad Khorchide, Westfälische Wilhelms -Universität Münster  Prof. Dr. Birgit Krawietz, Freie Universität Berlin, Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften, Institut für Islamwissenschaft  Dr. Nicole Münnich, Leiterin des Präsidialbereichs der Humboldt-Universität zu Berlin  Dr. Riem Spielhaus, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg  Prof. Dr. Bülent Ucar, Universität Osnabrück 2. Welche Fragen sollen im Rahmen dieser Arbeitsgruppe beantwortet werden? Zu 2.: Ziel der Arbeitsgruppe ist die Prüfung der Optionen für eine Anbindung bekenntnisgebundener islamischer Studien an einer Berliner Hochschule. Es sollen Ausbildungsbedarfe und Qualifikationsprofile, Grundstrukturen entsprechender Studienangebote, die in Betracht kommende Trägerhochschule sowie geeignete Modelle für die Beteiligung islamischer Gemeinschaften an den jeweiligen hochschulischen Entscheidungen identifiziert werden. 3. Wie gedenkt der Senat sicherzustellen, dass die Inhalte für ein Studium der islamischen Theologie ab dem Wintersemester 2017/18 nicht nur von einer kleinen Glaubensgemeinschaft der Muslime festgelegt und gelehrt wird, da der Islam bekanntermaßen in Form von 2350 Moscheegemeinden und den vier großen Islamverbänden inhaltlich unterschiedlich ausgeprägt ist? Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 16 472 2 Zu 3.: Die Inhalte des Studiums werden nicht von einer Glaubensgemeinschaft, sondern von der jeweiligen Hochschule festgelegt. Die islamischen Gemeinschaften sind im verfassungsrechtlich gebotenen Umfang zu beteiligen . Die Identifizierung eines geeigneten Kooperationsmodells gehört zu den Zielsetzungen der Arbeitsgruppe (s.o. 2.). Der Senat ist sich der Pluralität des muslimischen Bekenntnisses bewusst. Den Ergebnissen der Arbeitsgruppe soll jedoch nicht vorgegriffen werden. 4. Ist dem Senat bekannt, ob die Berliner Hochschulen nach Anraten der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie je einen Beirat für die Kooperation mit Muslimen eingerichtet haben? 5. Wenn ja, welche Ergebnisse sind dabei bislang im Kontext der Imamausbildung und Ausbildung von Religionslehrern zu verzeichnen? Zu 4. und 5.: Der Senat hat von der Existenz eines solchen Beirates keine Kenntnis. Berlin, den 25. Juni 2015 In Vertretung Steffen Krach Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 06. Juli 2015)