Drucksache 17 / 17 149 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Dirk Behrendt (GRÜNE) vom 07. Oktober 2015 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 08. Oktober 2015) und Antwort Buslinie M 29 - Weshalb gibt es einen Fahrplan? Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Die Schriftliche Anfrage betrifft teilweise Sachverhalte , die der Senat nicht aus eigener Zuständigkeit und Kenntnis beantworten kann. Er ist gleichwohl bemüht, Ihnen eine Antwort auf Ihre Frage zukommen zu lassen und hat daher die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR um eine Stellungnahme gebeten, die von dort in eigener Verantwortung erstellt und dem Senat übermittelt wurde. Sie wird nachfolgend gekennzeichnet wiedergegeben. Frage 1: Wie viele Busse der Linie M 29 sind in den vergangenen 12 Monaten pünktlich von ihren Haltestellen gestartet? Wie viele kamen pünktlich am Zielort an? Antwort zu 1: Die BVG AöR teilt hierzu mit: „Für den Zeitraum der letzten 12 Monate (Oktober 2014 bis September 2015) ergibt sich eine Linienpünktlichkeit von 84,74% ohne Berücksichtigung der Streiktage.“ Frage 2: Aus welchen Gründen verspäten sich die Busse der Linie M 29 so häufig? Antwort zu 2: Die BVG AöR teilt hierzu mit: „Die M29 durchfährt im Linienverlauf mehrere Bereiche, die durch eine hohe Verkehrsdichte, Veranstaltungen und Demonstrationen stark belastet sind. Dazu zählen vor allem die Bereiche: Kurfürstendamm, Tauentzienstraße, Kochstraße, Rudi-Dutschke-Straße, Oranienstraße und Hermannplatz.“ Frage 3: Wie kommt es zu den sogenannten Pulkfahrten von mehreren Bussen auf der Linie M 29? Antwort zu 3: Die BVG AöR teilt hierzu mit: „Ursache ist einerseits der sehr dichte Fahrplantakt von fünf Minuten zwischen U Herrmannplatz und U Wittenbergplatz und andererseits die nicht planbaren Beeinträchtigungen , bei denen nur geringfügige Verspätungen von bis zu zwei Minuten bereits dazu führen, dass sich diese Verspätung weiter aufbaut (mehr Fahrgäste, längere Haltestellenaufenthalte ), so dass der nachfolgende Wagen aufläuft. Weitere Gründe siehe Antwort 2.“ Frage 4: Auf welchen Streckenabschnitten kommt es besonders häufig zu Verspätungen und sogenannten Pulkfahrten ? Antwort zu 4: Siehe Antwort 2 und 3. Frage 5: Wie hoch war die Auslastung der Linie M 29 in den vergangenen 12 Monaten im Stunden-, Tages- und Monatsschnitt? Antwort zu 5: Die BVG AöR teilt hierzu mit: „Zur Bewertung der Auslastung können die Daten der letzten VBB 1 -Erhebung (aus dem Jahr 2013) herangezogen werden . Sie beziehen sich auf einen durchschnittlichen Werktag . Die Auslastung über den gesamten Tag beträgt im Durchschnitt 23,80%. Die stundenbezogenen Auslastungswerte sind in der nachfolgenden Tabelle enthalten: 1 Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 17 149 2 Zeitbereich Auslastung Zeitbereich Auslastung 0 - 1 Uhr 17,6 % 12 - 13 Uhr 21,4 % 1 - 2 Uhr 19,7 % 13 - 14 Uhr 23,8 % 2 - 3 Uhr 15,5 % 14 - 15 Uhr 31,2 % 3 - 4 Uhr 5,2 % 15 - 16 Uhr 32,5 % 4 - 5 Uhr 6,0 % 16 - 17 Uhr 33,8 % 5 - 6 Uhr 7,3 % 17 - 18 Uhr 29,1 % 6 - 7 Uhr 16,8 % 18 - 19 Uhr 28,4 % 7 - 8 Uhr 30,6 % 19 - 20 Uhr 20,8 % 8 - 9 Uhr 30,3 % 20 - 21 Uhr 23,4 % 9 - 10 Uhr 22,4 % 21 - 22 Uhr 19,5 % 10 - 11 Uhr 19,1 % 22 - 23 Uhr 22,8 % 11 - 12 Uhr 19,4 % 23 - 24 Uhr 16,2 % Der am stärksten ausgelastete Streckenabschnitt auf der Linie M29 liegt zwischen Lindenstr./Oranienstr. und Waldeckpark. Die nachfolgende Tabelle stellt das Stundenmittel (der Auslastung je Richtung in diesem Streckenabschnitt ) eines Betriebstages Montag - Freitag dar. Richtung Hermannplatz, Abschnitt Lindenstr ./Oranienstr. - Waldeckpark Richtung Roseneck, Abschnitt Waldeckpark - Lindenstr./Oranienstr. Zeitbereich Auslastung Zeitbereich Auslastung 0 - 1 Uhr 25,10 % 0 - 1 Uhr 20,7 % 1 - 2 Uhr 16,70 % 1 - 2 Uhr 39,70 % 2 - 3 Uhr 12,50 % 2 - 3 Uhr 31,70 % 3 - 4 Uhr 6,60 % 3 - 4 Uhr 12,10 % 4 - 5 Uhr 5,40 % 4 - 5 Uhr 17,80 % 5 - 6 Uhr 10,80 % 5 - 6 Uhr 16,00 % 6 - 7 Uhr 11,60 % 6 - 7 Uhr 29,00 % 7 - 8 Uhr 37,30 % 7 - 8 Uhr 57,70 % 8 - 9 Uhr 35,60 % 8 - 9 Uhr 72,30 % 9 - 10 Uhr 25,60 % 9 - 10 Uhr 38,70 % 10 - 11 Uhr 23,60 % 10 - 11 Uhr 36,10 % 11 - 12 Uhr 32,60 % 11 - 12 Uhr 28,00 % 12 - 13 Uhr 24,60 % 12 - 13 Uhr 29,90 % 13 - 14 Uhr 36,10 % 13 - 14 Uhr 23,10 % 14 - 15 Uhr 43,40 % 14 - 15 Uhr 40,80 % 15 - 16 Uhr 54,30 % 15 - 16 Uhr 43,50 % 16 - 17 Uhr 70,90 % 16 - 17 Uhr 38,40 % 17 - 18 Uhr 64,50 % 17 - 18 Uhr 28,30 % 18 - 19 Uhr 43,30 % 18 - 19 Uhr 29,90 % 19 - 20 Uhr 38,40 % 19 - 20 Uhr 27,30 % 20 - 21 Uhr 37,80 % 20 - 21 Uhr 28,50 % 21 - 22 Uhr 23,40 % 21 - 22 Uhr 30,60 % 22 - 23 Uhr 42,80 % 22 - 23 Uhr 29,40 % 23 - 24 Uhr 24,60 % 23 - 24 Uhr 27,80 % Ergänzend ist anzumerken, dass die von der BVG AöR benannten Auslastungskennziffern auf dem Sitzplatzangebot der eingesetzten Fahrzeuge sowie einer Stehplatzkapazität von vier Personen pro m² basieren. Gemäß den verkehrsvertraglichen Kapazitätsvorgaben sind auf dieser Berechnungsbasis bereits Auslastungen von über 65 % als Überfüllung zu werten. Die Linie M29 liegt sowohl mit ihrer generellen Auslastung, als auch mit den Spitzen deutlich über dem Durchschnittswert aller BVG-Linien. Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 17 149 3 Frage 6: Plant die BVG Maßnahmen, um den Verspätungen , Pulkfahrten und der hohen Auslastung der Linie M 29 entgegen zu wirken? Wenn ja, welche? Wenn nein, weshalb nicht? Antwort zu 6: Die BVG AöR teilt hierzu mit: „Um einen pünktlichen und zuverlässigen Linienverlauf der M29 zu gewährleisten, hat die BVG folgende Maßnahmen erarbeitet: Ausbau- und Qualitätsoptimierung der Lichtsignal -Programmierung, Wiederinbetriebnahme der Vorrangschaltung , Ausbau von Haltestellenkaps, Einführung weiterer Busspuren und die verstärkte Überwachung von zugeparkten Streckenabschnitten durch das Ordnungsamt /die Polizei. Die Umsetzung erfolgt nach Abschluss und Einleitung der erforderlichen Abstimmungsprozesse mit dem Senat, den Bezirken und der Verkehrslenkung Berlin.“ Berlin, den 22. Oktober 2015 In Vertretung R. Lüscher ................................ Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 27. Okt. 2015)