Drucksache 17 / 17 326 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Stefan Schlede (CDU) vom 09. November 2015 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 09. November 2015) und Antwort „Berlin hat Talent“ Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Wie bewertet der Senat die Ergebnisse der Untersuchungen im Schuljahr 2014/15 im Rahmen des Projekts „Berlin hat Talent“? Zu 1.: „Berlin hat Talent“ ist eine Initiative und Projekt des Landessportbundes Berlin (LSB) in Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft und der Hochschule für Gesundheit & Sport, Technik & Kunst, die als wissenschaftliche Kooperationspartner fungiert. Die Senatsverwaltung für Inneres und Sport und die Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales sind ebenfalls an dieser Initiative beteiligt und finanzieren das Projekt mit. Die Ergebnisse der Untersuchungen im Schuljahr 2014/15, die auf dem Fachsymposium „Berlin hat Talent“ am 5. und 6. November 2015 vorgestellt worden sind, zeigen eine durchaus positive Bilanz der körperlichen Leistungsfähigkeit von 4.800 Schülerinnen und Schülern der 3. Klassen an 105 Berliner Grundschulen. Der Senat bewertet positiv, dass die körperliche Leistungsfähigkeit der Berliner Schülerinnen und Schüler in diesem Altersbereich und deren Affinität zu Sport und Bewegung deutlich besser als erwartet ist und auch im Vergleich zu bundesweiten Referenzwerten über dem Durchschnitt liegt. Im Vergleich mit den Normen des Deutschen Motorik -Test (DMT) erreichen 38 % der Berliner Schülerinnen und Schüler überdurchschnittliche und sogar weit überdurchschnittliche Ergebnisse. Neben diesen positiven Ergebnissen legt das Projekt auch Wert auf eine wirksame bewegungsfördernde Intervention für die 18 % der Schülerinnen und Schüler mit Bewegungsdefiziten. Bei den Untersuchungen wurde festgestellt, dass 77 % der Schülerinnen und Schüler normal gewichtig, aber auch 8 % übergewichtig sind. Das ist zwar deutlich besser als üblicherweise medial verbreitet wird, trotzdem müssen auch für diese Schülerinnen und Schüler stärker als bisher spezielle Bewegungs- und Gesundheitsangebote entwickelt werden. Positiv werden auch die Ergebnisse bewertet, dass sich 91 % der Mädchen und 98 % der Jungen auf den Sportunterricht freuen und bereits in der 3. Klassenstufe ein deutlicher Zusammenhang zwischen der Leistungsfähigkeit und der Vereinszugehörigkeit besteht. Die Wertschätzung von Bewegung und Sport durch die Schülerinnen und Schüler an den Berliner Grundschulen und die positive Bewertung bestehender Kooperationsangebote von Schulen und Vereinen, die zu einer dauerhaften Bindung an den Sportverein führen sollen, sind wichtige Indikatoren für die Weiterentwicklung und Qualitätssicherung des Berliner Schul- und Vereinssports Die Ergebnisse der Untersuchungen und das Projekt „Berlin hat Talent“ tragen dazu bei, sowohl für die sportlichen Talente als auch für Kinder mit Bewegungsdefiziten neue Sport- und Bewegungsangebote zu entwickeln. Der Senat teilt die Einschätzung der Wissenschaftler /innen, dass damit neue Anstöße und neuer Schwung in das Bewegungs- und Sportverhalten der Berliner Kinder insgesamt gebracht werden und der Schul- und Vereinssport spürbar belebt und qualifiziert wird („Berlin hat Talent“ - Bericht über die Ergebnisse der Untersuchung im Schuljahr 2014/15, Hochschule für Gesundheit & Sport, Technik & Kunst). 2. Welche Nachsteuerungsbedarfe sieht der Senat eventuell im Hinblick auf den Sportunterricht an Schulen und die Zusammenarbeit von Schulen mit Sportvereinen? Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 17 326 2 Zu 2.: Mit dem Deutschen Motorik-Test haben die Berliner Schulen ein gutes Instrument, den aktuellen Fitness- und Bewegungsstatus der Schülerinnen und Schüler zu diagnostizieren. Über die Ergebnisse können individuelle Bewegungsangebote initiiert werden, die in Kooperation mit Sportvereinen dazu führen, langfristig Motivation für die sportliche Betätigung bei allen Schülerinnen und Schüler zu entwickeln. Das Projekt „Berlin hat Talent“ leistet hierzu einen unverzichtbaren Beitrag. Einen unmittelbaren Nachsteuerungsbedarf sieht der Senat diesbezüglich nicht. Ziel bleibt weiterhin die Qualitätssicherung des Schulsports und der vielfältige Ausbau von Kooperationen mit den Sportvereinen. Berlin, den 23. November 2015 In Vertretung Mark Rackles Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 26. Nov. 2015)