Drucksache 17 / 17 371 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Marianne Burkert-Eulitz (GRÜNE) vom 15. November 2015 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 17. November 2015) und Antwort Stand der Aufarbeitung der Unterbringung von Jugendlichen bei Pädophilen durch die Senatsjugendverwaltung Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Im Mai 2015 gab es eine breite Berichterstattung über ein „Experiment“ der früheren Senatsjugendverwaltung über die Unterbringung von Minderjährigen bei bekanntermaßen pädophilen Männern in den siebziger Jahren. Nach bekannt werden dieser Vorgänge versprach die zuständige Senatorin öffentlich, dass diese Vorgänge aufgearbeitet und ein Historiker/ Historikerin damit beauftragt werden sollte. Wie ist der Stand der Aufarbeitungsarbeit aller in diesem Zusammenhang stehenden Vorgänge im Zusammenhang mit der Senatsjugendverwaltung ? Zu 1.: Im Juli 2015 hat die für Jugend zuständige Senatsverwaltung intensive Recherchen in den Archiven des Landes Berlins durchgeführt, um Informationen zu der oben genannten Maßnahme aus der Zeit zu Beginn der 1980er Jahre, der Unterbringung von Jugendlichen bei pädophilen „Pflegevätern“, zu erlangen. Erkenntnisse über die Hintergründe dieser Entscheidung konnten jedoch nicht gewonnen werden. Die für Jugend und für Integration zuständigen Senatsverwaltungen entschieden sich daher für einen gemeinsamen fachwissenschaftlichen Auftrag, dessen Fragestellungen zwischenzeitlich abgestimmt wurden, sodass eine Auftragsvergabe nunmehr erfolgen kann. 2. Wann und wie sollen diese Ergebnisse veröffentlicht werden? 3. Wenn noch keine Ergebnisse vorliegen, warum nicht? 4. Welches Fazit zieht der Senat aus den erlangten Erkenntnissen? Zu 2. - 4.: Ergebnisse im Rahmen der Auftragsvergabe werden voraussichtlich Ende Mai 2016 vorliegen, sodass eine Einschätzung/Bewertung erst dann erfolgen kann. Berlin, den 30. November 2015 In Vertretung Sigrid Klebba Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 04. Dez. 2015)