Drucksache 17 / 17 407 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Dr. Klaus Lederer und Katrin Lompscher (LINKE) vom 18. November 2015 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 19. November 2015) und Antwort Perspektive Schlossplatz: Palast der Republik, Nachkriegsmoderne und Berliner Stadtentwicklung im Humboldt-Forum? Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Frage 1: Sind dem Senat Aktivitäten bekannt, der Erinnerung an den Palast der Republik am früheren Standort im Humboldt-Forum auf dem Schlossplatz Raum zu geben ? Wenn ja: In welcher Weise und mit welcher Konzeption ; wenn nein, sind dem Senat sonstige Aktivitäten zur Erinnerung an den Palast der Republik an anderen Orten bekannt, wie bewertet es diese und unterstützt sie ggf.? Antwort zu 1: Die Stiftung Berliner Schloss - Humboldtforum wird entsprechend der Stiftungssatzung die Geschichte des Ortes in Veranstaltungen, Publikationen, Sonder- und Dauerausstellungen darstellen. Nach den derzeitigen Überlegungen der Stiftung soll das geplante „Museum des Ortes“ drei Ausstellungsbereiche – die Schlosskeller („archäologisches Fenster“), einen Skulpturensaal und ein Architekturmodell – umfassen. Dieses sogenannte „Hybridmodell“ soll Gebäudesegmente aus den verschiedenen Epochen vereinen und unterstützt durch mediale Interventionen eine Zeitreise durch die Geschichte des Schlossplatzes vom Mittelalter bis zur Gegenwart ermöglichen. Sonstige Aktivitäten zur Erinnerung an den Palast der Republik an anderen Orten sind dem Senat nicht bekannt. Frage 2: Welche Elemente aus dem Palast der Republik sollen nach Kenntnis des Senats in das Humboldt- Forum einbezogen werden und wer entscheidet über die Auswahl der Elemente und deren Aufstellung im Humboldt -Forum; werden Elemente aus dem Palast der Republik im Original oder als Kopie präsentiert und mit welcher Begründung? Antwort zu 2: Seitens der Stiftung Berliner Schloss - Humboldtforum gibt es lediglich erste Überlegungen, neben den unter 1. genannten drei Ausstellungsbereichen, die Geschichte des Ortes auch an anderen Stellen im und um das Gebäude sichtbar zu machen, u.a. durch apps, Hinweistafeln oder historische Spolien (z. B. die „Gläserne Blume“ aus dem Palast der Republik). Frage 3: Gibt es bereits konkrete Überlegungen, wie der baulichen und architektonischen Geschichte und Entwicklung der geteilten Stadt, aber auch den Debatten des zusammenwachsenden Berlin nach dem Mauerfall um die Stadtgestaltung und den öffentlichen Raum, im Humboldt -Forum Rechnung getragen wird? Wenn ja: Welche? Antwort zu 3: Da sich sowohl die Konzeption für die Ausstellung auf den Berliner Landesflächen im Humboldt -Forum als auch für die Dauerausstellung der Stiftung Berliner Schloss -Humboldtforum zur Geschichte des Ortes momentan erst im Entwicklungsstadium befindet , können derzeit noch keine konkreten Aussagen zu den genannten Punkten gemacht werden. Ziel ist aber, dass die angesprochenen historischen Themen angemessen behandelt werden. Frage 4: Inwieweit unterstützt der Senat das Anliegen des Vereins Internationale Bauakademie Berlin, in der Schinkelschen Bauakademie ein Kompetenzzentrum zur Erforschung und Verbreitung von Erkenntnissen aus dem Bereich der europäischen und außereuropäischen Architektur einzurichten? Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 17 407 2 Antwort zu 4: Gemäß den planungsrechtlichen Vorgaben zur Errichtung der Schinkelschen Bauakademie soll der Schwerpunkt der Nutzung vorwiegend auf der Unterbringung von Einrichtungen der Aus- und Weiterbildung, der Forschung mit dem Schwerpunkt Architektur und Städtebau und der Unterbringung von kulturellen Einrichtungen liegen. Ein Kompetenzzentrum zur Erforschung und Verbreitung von Erkenntnissen aus dem Bereich der europäischen und außereuropäischen Architektur entspricht diesem Rahmen und wird deshalb vom Senat durch eine Bereitstellung des Grundstücks für die zukünftige Nutzung unterstützt. Frage 5: Sind dem Senat bezüglich der DDR-Moderne im Berliner Zentrum Projektideen des Vereins Internationale Bauakademie Berlin bekannt und würde er eine Dauerausstellung zum Wandel des Stadtzentrums in den jeweiligen Epochen in der wieder zu errichtenden Bauakademie begrüßen und unterstützen? Antwort zu 5: Konkrete Konzeptionen für eine Dauerausstellung sind dem Senat nicht bekannt. Aktuell sind vorrangig die finanziellen und organisatorischen Voraussetzungen auch für einen Ausstellungsbetrieb zu klären. Berlin, den 02. Dezember 2015 In Vertretung R. L ü s c h e r ................................ Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 07. Dez. 2015)