Drucksache 17 / 17 591 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Clara Herrmann (GRÜNE) vom 10. Dezember 2015 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 11. Dezember 2015) und Antwort Reichsadler aus dem Nationalsozialismus in Berlin Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Vorbemerkung: Die Schriftliche Anfrage betrifft zum Teil Sachverhalte, die der Senat nicht aus eigener Zuständigkeit und Kenntnis beantworten kann. Er ist gleichwohl bemüht, Ihnen eine Antwort zukommen zu lassen und hat daher die mit der Geschäftsführung des Sondervermögens Immobilien des Landes Berlin (SILB) und Treuhandvermögen des Liegenschaftsfonds Berlin beauftragte BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM GmbH) um Stellungnahme gebeten. Soweit von dort Angaben erstellt und übermittelt wurden , werden diese nachfolgend in ihren maßgeblichen Teilen wiedergegeben. 1. Wie viele Reichsadler aus der NS-Zeit gibt es in Berlin noch an Gebäuden/ Fassaden? (Bitte nach Adresse und Gebäude aufschlüsseln) Zu 1.: Dem Senat liegen keine gebündelten Informationen dazu vor. Eine vollumfängliche Abfrage bei allen Berliner liegenschaftsverwaltenden Stellen ist nicht möglich gewesen. Die BIM GmbH hat folgende im SILB befindliche Objekte benannt: Bezirk Lagebezeichnung Behördensitz Charlottenburg- Wilmersdorf Bismarckstr. 48 Finanzamt Charlottenburg - Wilmersdorf Friedrichshain- Kreuzberg Möckernstr. 130 Amtsgericht Tempelhof Mitte Brunnenplatz 1 Amtsgericht Wedding Ob darüber hinaus noch weitere im Bestand des SILB oder Treuhandvermögen Liegenschaftsfonds befindliche Immobilien „Reichsadler“ aufweisen, ist kurzfristig nicht ermittelbar. Im Zuständigkeitsbereich der Senatsverwaltung für Inneres und Sport befindet sich darüber hinaus am Standort Olympiapark in der Friedrich-Friesen-Allee ein „Reichsadler“. 2. Wie wird an diesen Standorten vor dem Hintergrund , dass Reichsadler ein Symbol der Nationalsozialisten sind, damit umgegangen? Welche Maßnahmen wurden vom Senat ergriffen, um die Reichsadler an diesen Standorten zu kontextualisieren? Zu 2.: Die „Reichsadler“ sind Bestandteil der o. a., zum Teil denkmalgeschützten SILB-Gebäude. Überlegungen , diese dort zu entfernen bestehen nicht. Die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude und Großplastiken des Olympiaparks Berlin werden durch zahlreiche Glasstelen, die Dauerausstellung des Deutschen Historischen Museums in der Maifeldtribüne und im Zusammenhang mit touristischen Geländeführungen historisch kommentiert. 3. Hat der Senat weitere Pläne bezüglich der Reichsadler an Gebäuden in Berlin? Wenn ja, welche? Zu 3. Nein. Berlin, den 23. Dezember 2015 In Vertretung Klaus Feiler Senatsverwaltung für Finanzen (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 30. Dez. 2015)