Drucksache 17 / 17 606 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Martin Delius und Dr. Simon Weiß (PIRATEN) vom 14. Dezember 2015 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 15. Dezember 2015) und Antwort Digital-Hauptstadt Berlin VIII – Digitalstrategie der BVG? Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Die Schriftliche Anfrage betrifft Sachverhalte, die der Senat nur zum Teil in eigener Zuständigkeit und Kenntnis beantworten kann. Er ist gleichwohl bemüht, Ihnen eine Antwort auf Ihre Anfrage zukommen zu lassen und hat daher die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) Anstalt öffentlichen Rechts um eine Stellungnahme gebeten, die von dort in eigener Verantwortung erstellt und dem Senat übermittelt wurde. Sie wird nachfolgend wiedergegeben. 1. Wie ist das Thema „Digitalisierung“ bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) strukturell verankert? Zu 1.: Das Thema Digitalisierung betrifft einen Großteil des Unternehmens und seiner Prozesse und soll daher ab 2016 strukturell verankert werden. Ziel ist es, die digitale Kompetenz innerhalb der BVG weiter zu stärken und auszubauen. 2. Arbeitet die BVG in diesem Bereich anhand einer oder mehrerer konkreter Strategien, wenn ja welcher? Zu 2.: Die BVG erarbeitet zurzeit eine übergreifende Digitalisierungsstrategie. 3. Welche konkreten Vorhaben und Pläne hat die BVG in diesem Bereich für die nächsten Jahre? Zu 3.: Siehe Antwort 2. 4. Welche Ergebnisse hat das WLAN-Pilotprojekt am U-Bahnhof Osloer Straße erbracht und welche weiteren Schritte sind geplant? a. Wie sind entsprechende Vorhaben mit anderen öffentlichen WLAN-Projekten in Berlin koordiniert? Zu 4.: Ziel des Pilotprojekts war die technische Machbarkeit zu prüfen und die gemachten Erfahrungen für die Zukunft nutzbar zu machen. Zu 4. a.: Die BVG steht hierzu im Austausch mit den zuständigen Verwaltungen. Aus Sicht des Senats ergänzen sich das aktuell in der Umsetzung befindliche Projekt der Senatskanzlei „Freies WLAN für Berlin“ und die Pläne der BVG, ein WLAN- Angebot im Bereich der Berliner U-Bahn zu schaffen. Es fanden bereits Koordinierungsgespräche zwischen Senatskanzlei und BVG statt. Eine Integration des Vorhabens der BVG in das Senatskanzleiprojekt erscheint demnach nicht sinnvoll, da die BVG für das WLAN-Angebot in den U-Bahnhöfen die eigene technische Infrastruktur nutzen wird. 5. Verfolgt die BVG eine Strategie zur Bereitstellung von Daten im Sinne von Open Data? a. Wenn ja, wie stellt sich diese dar? b. Wenn nicht, wieso nicht? c. Existieren konkrete Pläne zur Veröffentlichung von Live-Verkehrsdaten als Open Data, wenn ja welche, wenn nicht wieso nicht? d. Existieren konkrete Pläne zur Veröffentlichung aktueller Informationen zu Barrierefreiheit als Open Data, wenn ja welche, wenn nicht wieso nicht? Zu 5. und 5 a.: Seit 2011 wird zusammen mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) via VBB- Online eine API (Application-Programming-Interface) Schnittstelle zur Verfügung gestellt, insbesondere für wissenschaftliche Auswertungen oder für innovative Ideen zur Unterstützung des öffentlichen Personennahverkehrs . Darüber hinaus werden über den VBB seit 2012 Verkehrsdaten (Fahrplandaten) im GTFS-Format (General Transport Feed Spezifikation) auf Berlin.Data.de zur Verfügung gestellt. Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 17 606 2 Die BVG nimmt aktiv an verschiedenen Terminen hinsichtlich Open Data teil (u.a. an Diskussionsrunden mit der InnoZ, an Open Data Foren wie BODY Berlin aber auch an „Hackadays“ wie z.B. #dbhackathon etc), um mögliche Zusammenarbeiten mit der Community und/oder Synergien zu fördern. Zu 5. c.: Es werden bereits BVG-Live-Daten über die unter Punkt 5. a. genannte API-Schnittstelle übertragen und zur Verfügung gestellt. Zu 5. d.: Informationen zur Barrierefreiheit beziehen sich derzeit auf den Bereich der Aufzüge. Der Aufzugsstatus kann per RSS-Feed abonniert werden. 6. Welche Weiterentwicklungen sind für die mobile App der BVG geplant? Zu 6.: Weiterentwicklungen sind u.a. im Bereich der zusätzlichen Informationen, z.B. zu Störungsmeldungen, oder auch zum barrierefreien Routing geplant. 7. Welche Erfahrungen wurden bis jetzt mit den elektronischen Fahrausweisen der BVG (fahrCard, Handyticket ) gemacht, insbesondere was Nutzung und Akzeptanz betrifft? a. Existieren jeweils Pläne, diese Angebote auf weitere Tarifprodukte auszuweiten? Zu 7.: Das eTicket auf der fahrCard wurde mit über 200.000 ausgegebenen Chipkarten gut angenommen. Das zeigen auch positive Kundenreaktionen bezüglich der Nutzung der fahrCard und häufige Nachfragen von Kundinnen und Kunden zur Umstellung ihres herkömmlichen Papiertickets auf die Chipkarte. Von der Möglichkeit über die Smartphone-App bargeldlos ein Ticket zu kaufen, wird durchschnittlich mehr als 4.000 Mal am Tag Gebrauch gemacht. Über 1,8 Millionen Mal wurde die App bereits für iOS, Android und Windows Phone heruntergeladen. Zu 7 a.: Die BVG entwickelt das System Elektronischer Fahrschein (EFS) in Zusammenarbeit mit dem VBB und allen Verkehrsunternehmen der Region sukzessive weiter. Nach der Ausgabe der VBB Umweltkarte im Abonnement auf der fahrCard wurde wie geplant in 2014 mit der Umstellung der Abonnementtickets für Auszubildende und Firmenticketkunden begonnen. Parallel wird durch die VBB GmbH die verbundweite Prüffähigkeit von Elektronischen Fahrausweisen angestrebt. Ab dem Zeitpunkt der Realisierung kann die Ausgabe verbundweit gültiger Tarifprodukte gemeinsam mit allen Verkehrsunternehmen umgesetzt werden. Ziel ist die schrittweise Umstellung aller im Abonnement erhältlichen Tarifprodukte auf den Elektronischen Fahrschein. 8. Haben sie dem noch etwas hinzuzufügen? Zu 8.: Nein Berlin, den 22. Dezember 2015 In Vertretung Henner B u n d e .................................................... Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 28. Dez. 2015)