Drucksache 17 / 17 961 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Stefanie Remlinger (GRÜNE) vom 09. Februar 2016 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 10. Februar 2016) und Antwort Modelle von gymnasialen Oberstufen an Integrierten Sekundarschulen/Gemeinschaftsschulen Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Wie viele Anträge auf Einrichtung einer gymnasialen Oberstufe wurden in den letzten zwei Jahren genehmigt und mit welcher Schülerzahl wird jeweils geplant (sortiert nach Schule und Jahr)? Zu 1.: In den letzten zwei Jahren wurden Anträge auf Teilnahme an Schulversuchen bzw. Umwandlungen von Integrierten Sekundarschulen ohne gymnasiale Oberstufe (Sek. II) in Integrierte Sekundarschulen mit Sekundarstufe (Sek.) II gestellt: genehmigt zum Schuljahr Schule/n Formen Schülerzahl Einführungsphase 2015/16 2015/16 Schule am Schillerpark mit Lessing-Gymnasium Kooperierende Oberstufe/ 11. Klassen an der Schule am Schillerpark/ Qualifikationsphase am Schiller-Gymnasium (Schulversuch) ca. 25 2015/16 Grüner Campus Malchow eigene gymnasiale Oberstufe ca. 100 Gemäß Ausführungsvorschriften zur Schulentwicklungsplanung (AV SEP) vom 25. Juni 2012 sind gymnasiale Oberstufen mit mindestens 50 Schülerinnen und Schülern einzurichten, d.h. eine dreijährige SEK II an Integrierten Sekundarschulen und Gemeinschaftsschule hat mindestens 150 Plätze. 2. Wie viele Anträge auf Einrichtung einer gymnasialen Oberstufe wurden in den letzten zwei Jahren nicht genehmigt (sortiert nach Schule, Jahr und Grund) Zu 2.: Die eingereichten Anträge wurden genehmigt. Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 17 961 2 3. Wie viele Anträge auf Einrichtung einer eigenen gymnasialen Oberstufe aus den letzten beiden Jahren sind zur Zeit in Prüfung (sortiert nach Schule und Jahr)? Zu 3.: Es liegen Beschlüsse der Bezirksämter bzw. der Bezirksverordnetenversammlungen Friedrichshain Kreuzberg, Pankow sowie Treptow-Köpenick über die Einrichtung neuer gymnasialer Oberstufen vor, die geprüft werden: Bezirk Datum des Beschlusses Schule Treptow- Köpenick 29.10.2014 Sophie-Brahe-Schule (Gemeinschaftsschule) Bemerkung: Kooperationspartner ist die Röntgen-Schule 29.10.2014 Grünauer Schule (Gemeinschaftsschule) Bemerkung: Kooperationspartner ist die Schule an der Dahme Pankow 18.02.2015 Wilhelm-von-Humboldt- Schule (Gemeinschaftsschule) Bemerkung: Schulversuch zusammen mit der Elinor-Ostrom-Schule (OSZ) Friedrichshain - Kreuzberg 08.12.2015 Refik-Veseli-Schule und Emanuel-Lasker-Schule Bemerkung: Die Refik-Veseli-Schule und die Emanuel-Lasker-Schule sind in der Erarbeitung des Antrages auf Genehmigung. Mit Beginn des Schuljahres 2017/18 ist die Einrichtung der gymnasialen Oberstufe geplant. Weitere 14 Integrierte Sekundarschulen/Gemeinschaftsschulen haben Planungsgespräche aufgenommen. Die Gespräche werden miteinander, mit Oberstufenzentren und einem Gymnasium geführt: Friedrichshain - Kreuzberg Lina - Morgenstern – Schule (Gemeinschaftsschule ) und Hector-Petersen-Schule Steglitz- Zehlendorf Max-von-Laue-Schule/Helene-Lange- Schule/Gail-Halvorsen-Schule mit Oberstufenzentrum Luise-Schröder und Oberstufenzentrum Peter-Lenne Neukölln Walter-Gropius-Schule, Hermann-von- Helmholtz-Schule, Heinrich-Mann-Schule, Campus Efeuweg (Gemeinschaftsschule) Friedrichshain - Kreuzberg Albrecht-von-Graefe-Schule mit Robert- Koch-Gymnasium Reinickendorf Julius-Leber-Schule, Albrecht-Haushofer- Schule, Carl-Bosch-Schule, Carl-Benz- Schule In Spandau haben sich vier Integrierte Sekundarschulen und zwei Gymnasien über Kooperierende Oberstufen informieren lassen, in Tempelhof-Schöneberg sind fünf Integrierte Sekundarschulen/Gemeinschaftsschulen an kooperierenden gymnasialen Oberstufen interessiert. 4. In welchen Fällen wurde seitens der Senatsverwaltung bei der Einrichtung einer gymnasialen Oberstufe Auflagen erteilt und wie lauten diese? Zu 4.: Die Genehmigung der Einrichtung einer gymnasialen Oberstufe an der Gemeinschaftsschule Grüner Campus Malchow wurde mit folgender Auflage verbunden : Da der Zeitraum zwischen der Genehmigung und dem Vollzug der Einrichtung der gymnasialen Oberstufe größer als ein Kalenderjahr war, wurde die Auflage erteilt, dass das Schulamt Lichtenberg in enger Abstimmung mit der regionalen Schulaufsicht sowie der Projektleitung Gemeinschaftsschule im Verlauf des Schuljahres 2014/15 prüft, ob die der Genehmigung zu Grunde liegenden qualitativen und quantitativen Gründe noch zutreffend waren. 5. Welche Modelle und Kooperationen werden bei den in Frage eins genehmigten gymnasialen Oberstufen verfolgt? Zu 5.: Es werden folgende Modelle verfolgt: - Integrierte Sekundarschulen/Gemeinschaftsschulen mit eigener gymnasialer Oberstufe; - Integrierte Sekundarschule mit Gymnasium: 11. Klassen (Einführungsphase) werden an der Integrierten Sekundarschule eingerichtet; nach der Einführungsphase nehmen die Schülerinnen und Schüler am Unterricht der Qualifikationsphase teil, die am Gymnasium verortet ist (Schulversuch); - Integrierte Sekundarschule in Kooperation mit einem Oberstufenzentrum (Schulversuch). 6. Inwiefern versucht der Senat auch weiterhin die ursprüngliche Konzeption der Schulstrukturreform einer vertieften Kooperation zwischen Sekundarschulen /Gemeinschaftsschulen und Oberstufenzentren /beruflichen Schulen weiter zu verfolgen und zu verbessern ? Zu 6.: Es wird auch weiterhin die Konzeption vertiefter Kooperationen zwischen Integrierten Sekundarschulen /Gemeinschaftsschulen und Oberstufenzentren/beruflichen Schulen verfolgt. Insgesamt sollen dabei gerade auch die berufsorientierenden Perspektiven dieser Kooperationsformen als Schulwegoptionen gestärkt werden. Zu diesem Zweck geben Lehrkräfte der berufsbildenden Schulen den Schülerinnen und Schülern an den Integrierten Sekundarschulen berufsorientierende Informationen zu Anschlussoptio- Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 17 961 3 nen an beruflichen Schulen und tragen damit zur vertieften Kooperation bei. 7. Wie bewertet der Senat die aktuelle Entwicklung im Hinblick auf die unterschiedlichen Modelle und welchen weiteren Bedarf an gymnasialen Oberstufen sieht der Senat? Zu 7.: Es besteht ein Bedarf, dem nur durch unterschiedliche Modelle und entsprechende Ausstattungen Rechnung getragen werden kann. Weitere Integrierte Sekundarschulen/ Gemeinschaftsschulen sind in Planungsgesprächen zur Realisierung einer der vorgenannten Optionen. Eine weitere Gruppe von Integrierten Sekundarschulen /Gemeinschaftsschulen hat sich bisher informieren lassen (siehe Frage 3). Das „Campus-Modell“, eine Konzeption Integrierte Sekundarschule mit Gymnasium , bleibt vorläufig auf einen Pilotversuch (Schulversuch Schillerpark) beschränkt, um vor weiteren Schritten die Ergebnisse bzw. Wirksamkeit dieses Modells auszuwerten . Berlin, den 19. Februar 2015 In Vertretung Mark Rackles Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 23. Feb. 2016)