Drucksache 17 / 18 234 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Wolfgang Brauer (LINKE) vom 16. März 2016 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 17. März 2016) und Antwort Industriekultur – Potenziale auch für ehemalige Kulturhäuser? Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Frage 1: Steht das ehemalige Kulturhaus des VEB Elektrokohle Lichtenberg in der Herzbergstraße 128-139 noch unter Denkmalschutz? Frage 2: Wenn ja: Was wird der Senat unternehmen, um den Eigentümer zu veranlassen, dieses Gebäude nicht weiterhin dem Verfall zu überlassen? Antwort zu 1 und 2: Das Kulturhaus des VEB Elektrokohle Lichtenberg steht nicht unter Denkmalschutz. Das Gebäude wurde zwar 1995 gemeinsam mit weiteren Werksbauten der ehemaligen Siemens-Plania-Werke in die Denkmalliste aufgenommen. Aber bereits 1997 musste wegen inzwischen durchgeführter Umbaumaßnahmen im Inneren, die die Denkmaleigenschaft maßgeblich beeinträchtigten , der Denkmalschutz für das Kulturhaus aufgehoben werden. Frage 3: Teilt der Senat meine Auffassung, dass sowohl der Standort als auch das Gebäude selbst ein potenziell attraktiver Ort für künstlerische und kreativwirtschaftliche Nutzungskonzepte sein können? Antwort zu 3: Eine Beurteilung, ob das Gebäude und der Standort für künstlerische und kreativwirtschaftliche Nutzungskonzepte geeignet ist, hängt von vielen Rahmenbedingen ab, die aktuell nicht ermittelt werden können . Frage 4: Welche Szenarien werden derzeit geprüft, um dieses kulturgeschichtlich wertvolle Gebäude und das dieses umgebende Areal in die aktuelle Konzeptentwicklung zur Bewahrung und nachhaltigen Nutzung der Berliner Industriekultur einzubeziehen? Antwort zu 4: Da es sich bei dem Kulturhaus nicht um ein industriell genutztes Objekt handelt, allerdings der Typus durchaus in Verbindung mit Industrieanlagen zu sehen ist, nimmt der Senat den Vorschlag auf und lässt durch das Berliner Zentrum Industriekultur bzi prüfen, welche Qualitäten dieses Gebäude hat, die für die Industriekultur Berlins von Bedeutung sind. Es liegt eine Baugenehmigung (2015) für eine Nutzungsänderung des ehemaligen Kulturhauses vor. Geplant sind Gästezimmer, Restaurant, Veranstaltungsräume und Gewerbeeinheiten. Aufgrund eines Brandes im Herbst 2015 verzögerte sich der Baubeginn, der für dieses Jahr geplant ist. Die Untere Denkmalschutzbehörde ist im Rahmen des Umgebungsschutzes an der Fassadenkonzeption beteiligt. Berlin, den 01. April 2016 In Vertretung R. L ü s c h e r ................................ Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 05. Apr. 2016)