Drucksache 17 / 18 398 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Philipp Magalski (PIRATEN) vom 13. April 2016 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 15. April 2016) und Antwort Wie geht es den Fledermäusen aus dem Sockel des Freiheits- und Einheitsdenkmal nach ihrer Umsiedlung in den Plänterwald? Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Die Fragen betreffen teilweise Sachverhalte, die der Senat nicht aus eigener Zuständigkeit beantworten kann. Daher wurde das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) um eine Stellungnahme zu Frage 3 gebeten , die dieser Beantwortung zugrunde liegt. Frage 1: a) Über die mediale Berichterstattung zum Stand der Baugenehmigung für das Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin wurde zuletzt verlautbart, dass die Fledermäuse, die ursprünglich im historischen Gewölbe lebten und nisteten, ihr neues Zuhause im Plänterwald angenommen hätten. Inwieweit kann dies der Senat auf Grundlage welcher Analysen bestätigen? b) Wann bzw. über welchen Zeitraum fand die Umsiedlung statt? c) Wie viele Wasserfledermäuse, die nachweislich im historischen Gewölbe lebten und nisteten, wurden im Plänterwald angesiedelt und sind daraufhin gesichtet worden (Anzahl der Sichtungen/ Sender-Peilung/ Gefangennahmen )? Antwort zu 1: Der Senat kann diese Angaben nicht bestätigen. Kompensationsmaßnahmen wurden im Wasserwerk Tegel geplant (s. Frage 4). Frage 2: Sind die modifizierten Planungen für das Denkmal, wonach ein für Fledermäuse als Quartier geeigneter Hohlraum zur Verfügung steht bzw. gestellt werden soll, bereits in der Umsetzung oder sogar schon realisiert worden? Antwort zu 2: Nein. Frage 3: a) Welche Kosten sind durch die Umsiedlung der Wasserfledermäuse konkret entstanden und welchen Anteil tragen diese Kosten an den momentan gesamt aufgelaufenen zusätzlichen Kosten für das Freiheits- und Einheitsdenkmal? b) Welche anderen Ursachen bedingten die jetzt bekannt gewordenen zusätzlichen Kosten für den Bau des Denkmals? Antwort zu 3: a) Eine Umsiedlung von Wasserfledermäusen hat nicht stattgefunden, somit sind auch keine Kosten hierfür entstanden. Die Kosten der bisherigen Kompensationsmaßnahmen im Zuge der Sockelsanierung (Gitter, Fledermauskästen, Wandschalen etc.) und für das Honorar eines Sachverständigen betragen rund 32.000 Euro. b) Im Laufe der Konkretisierung der Planungen für das Berliner Freiheits- und Einheitsdenkmal hat sich herausgestellt , dass dieser inhaltlich und gestalterisch anspruchsvolle Entwurf nicht im bisher vorgesehenen Kostenrahmen umzusetzen war. Grund waren nach Auskunft des BBR unter anderem erforderliche Planungsanpassungen und Zusatzleistungen sowie Auflagen aus der Baugenehmigung und Maßnahmen für den Artenschutz. Frage 4: Wie ist der Stand der Planungen und Umsetzungen zum Ausbau des bereits bestehenden Wasserfledermausquartiers im Wasserwerk Tegel? Antwort zu 4: Bisher liegen keine Erkenntnisse darüber vor, ob Teile des Denkmalssockels durch die bereits erfolgten Sanierungsmaßnahmen ihre Funktion als Fledermausquartier endgültig verloren haben oder nicht. Dies wird gegenwärtig ermittelt. Sobald entsprechende Erkenntnisse vorliegen, wird über Maßnahmen zur Stützung der Wasserfledermaus-Population entschieden. Berlin, den 26. April 2016 In Vertretung Christian Gaebler ................................ Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 29. Apr. 2016)