Drucksache 17 / 18 456 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Stefan Schlede (CDU) vom 19. April 2016 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 20. April 2016) und Antwort Volksbühne Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Die Schriftliche Anfrage betrifft Sachverhalte, die der Senat nicht aus eigener Zuständigkeit und Kenntnis beantworten kann. Er ist gleichwohl bemüht, Ihnen eine Antwort auf Ihre Anfrage zukommen zu lassen und bat daher die Volksbühne um eine Stellungnahme, die in die Beantwortung eingeflossen ist.“ 1. Seit wann und aus welchen Gründen sind in der Volksbühne der 2. und 1. Rang geschlossen und der Zuschauerraum im Parkett ausgeräumt und in welchem Verhältnis steht das eigentliche Platzangebot zum derzeitig angebotenen auf der Bühne? Zu 1.: Der zweite Rang der Volksbühne wurde im Rahmen der Sanierung Anfang der siebziger Jahre entfernt , sodass die Volksbühne derzeit über einen Rang verfügt. Ein Teil dieses Rangs ist seit der Spielzeit 2015/2016 – bedingt durch die Ausstattung der die gesamte Spielzeit hindurch aufgeführten Produktion "Die Brüder Karamasow" – überbaut. Aufgrund dessen verringert sich die hier sonst gegebene Kapazität von bis zu 154 Plätzen vorübergehend auf bis zu 94 Plätze, die auch weiterhin dem öffentlichen Verkauf zugeführt werden. Der Zuschauerraum im Parkett wurde weder ausgeräumt , noch beschränkt sich das Platzangebot allein auf die Bühne. Der Zuschauerraum wurde jedoch aus künstlerischen Gründen nach Plänen des damaligen Chef- Bühnenbildners Bert Neumann umgebaut und bietet seit der Spielzeit 2015/2016 die Möglichkeit einer variablen Bespielung und Bestuhlung. In dieser sowohl funktional als auch ästhetisch neuen Raumsituation können Plätze auf der Bühne und/oder (klassisch) im Zuschauerraum angeboten werden. Unter Berücksichtigung des aktuellen Abschlusses des I. Quartals 2016 und der vergleichbaren Werte aus dem Vorjahr entspricht das derzeitige Platzangebot inszenierungsbedingt etwa 65 % des Platzangebots bei herkömmlicher Bestuhlung. 2. Wie hoch schätzt der Senat die Einnahmeverluste des Theaters und wie lange wird dieser Zustand noch anhalten? Zu 2.: Die erwarteten Einnahmen im Wirtschaftsplan für das Jahr 2016 verringern sich gegenüber der Planung für das Jahr 2015 um knapp 8 % (130 T€). Sollten sich die Einnahmezahlen weiterhin so positiv wie bisher entwickeln, wird die Prognose für das voraussichtliche IST 2016 entsprechend angepasst. Insgesamt sind unter Berücksichtigung des Zeitraums seit dem geänderten Platzangebot bis zum Abschluss des I. Quartals 2016 (von November 2015 bis März 2016) keine Einnahmeverluste zu verzeichnen. Vielmehr liegen die Einnahmen mit 1.054.618 € um etwa 30.000 € über den im gleichen Zeitraum bei herkömmlicher Bestuhlung erzielten Einnahmen (1.023.961 € von November 2014 bis März 2015). Wie lange die derzeitige Raumsituation bestehen bleibt, hängt von den weiteren künstlerischen Planungen ab. 3. Werden der Volksbühne die Zuschüsse entsprechend den selbst verursachten Mindereinnahmen gekürzt? Zu 3.: Nein, eine Zuschusskürzung der Volksbühne ist nicht vorgesehen. Berlin, den 04. Mai 2016 In Vertretung Tim Renner Der Regierende Bürgermeister von Berlin Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 10. Mai 2016)