Drucksache 17 / 18 548 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Joachim Krüger (CDU) vom 11. Mai 2016 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 12. Mai 2016) und Antwort Wohnungspools weiterentwickelt? Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Frage 1: Welche Entwicklung hat die zwischen den sechs städtischen Wohnungsbaugesellschaften vereinbarte Bildung eines Wohnungstauschpools in den Jahren 2014 bis 2016 genommen? Antwort zu 1: Der Wohnungstausch bei den städtischen Wohnungsbaugesellschaften entwickelt sich unter Berücksichtigung sinkender Umzugsbereitschaft und rückläufiger Fluktuation konstant. Ein weiterer Impuls im Sinne eines Tauschpools wird mit der Aktivierung der Webseite „Inberlinwohnen“ im Juni 2016 erwartet, die einen direkten Zugriff auf die Wohnungsangebote aller 6 städtischen Wohnungsunternehmen ermöglicht. Für alle tauschinteressierten Haushalte, die eine Wohnung suchen, tritt damit eine Verbesserung ein, die ihnen einen unmittelbaren Überblick über die zur Verfügung stehenden Angebote verschafft. Statistisch kann die Entwicklung für jede einzelne Gesellschaft differenziert nach Jahren an Hand der nachfolgenden Tabelle beschrieben werden. Angaben zum Jahr 2016 liegen dem Senat noch nicht vor. Anzahl neuer Mietverträge mit Mietern aus Wohnungswechsel gem. Mietenbündnis: Jahr Wohnungsbaugesellschaft 2014 2015 Degewo 30 10 GESOBAU 82 62 Gewobag 55 60 HOWOGE 9 6 STADT UND LAND 23 31 WBM 13 12 Quelle:Reporting zum Bündnis für soziale Wohnungspolitik und bezahlbare Mieten 2014 und 2015 Frage 2: Wie viele Seniorinnen und Senioren haben in diesen Zeitraum (getrennt nach Jahren) diesen Wohnungstauschpool zur Verkleinerung ihrer Wohnfläche durch Umzug genutzt? Antwort zu 2: Nach Angaben der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften kann davon ausgegangen werden, dass in den Jahren 2014 und 2015 jeweils ca. 10-12 % der Umzüge durch Seniorenhaushalte vollzogen wurden. Frage 3: Wie ist diese Möglichkeit des Umzugs beworben worden? Antwort zu 3: Die städtischen Wohnungsbaugesellschaften informierten über die Möglichkeit des Wohnungstausches mit Hilfe des Flyers zum Mietenbündnis, der sämtliche Regelungen des Mietenbündnisses beschreibt und vermittelt. Der Flyer wurde über die Kundenzentren sowie über die Briefkästen der Mieterinnen und Mieter verteilt. Darüber hinaus kann der Flyer über die Homepage der Gesellschaften abgerufen werden. Über die Mieterbeiräte der städtischen Wohnungsbaugesellschaften können sich die Mieterinnen und Mieter ebenfalls über Möglichkeiten eines Wohnungstausches informieren. Es besteht die Möglichkeit für jeden Mieterhaushalt , sich in individuellen Beratungsgesprächen von den Kundenberatern auf die Möglichkeit eines Wohnungstausches informieren zu lassen. In jeder städtischen Wohnungsbaugesellschaft gibt es zudem einen Umzugsbeauftragten , der bei der Wohnungssuche hilft und über mögliche Hilfeangebote bei einem Umzug berät. Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 18 548 2 Verteilung Flyer zum Mietenbündnis bei den städtischen Wohnungsbaugesellschaften in 2015: degewo GESOBAU Gewobag STADT UND LAND HOWOGE WBM Zeitpunkt der Verteilung 16.KW 15. und 16.KW 17.KW 13. und 14.KW 14.KW 14.KW Anzahl verteilte Flyer 70.000 40.000 57.000 38.000 60.000 28.400 Weg der Verteilung Kunden zentren Verteilungsunternehmen Mieter- Briefkästen Mieter- Briefkästen Mieter- Briefkästen, Kunden- Zentrum Mieter- Briefkästen Webseite der Gesellschaft Ja Ja Ja Ja Ja Ja Frage 4: Ist der Senat mit dieser Entwicklung zufrieden bzw. gibt es weitere Anstrengungen ältere Menschen zur Wohnungsverkleinerung durch Umzug zu ermutigen? Antwort zu 4: Es ist der Eindruck zu vermeiden, dass die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften insbesondere gegenüber Seniorenhaushalten besondere Erwartungen entwickeln, sie zu einer Wohnungsaufgabe zu drängen . Grundsätzlich ist die Umzugsbereitschaft von Seniorenhaushalten aus unterschiedlichen Gründen heraus gering ausgeprägt. Seniorinnen und Senioren geben ungern ihre bisherigen Wohnungen auf, um bestehende soziale Kontakte zu erhalten. Die städtischen Wohnungsbaugesellschaften bemühen sich weiterhin, behutsam für den Wohnungstausch zu werben. Berlin, den 24. Mai 2016 In Vertretung Prof. Dr.-Ing. Lütke Daldrup ................................ Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 26. Mai 2016)