Drucksache 17 / 18 569 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Carola Bluhm (LINKE) vom 18. Mai 2016 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 19. Mai 2016) und Antwort Formel-E-Rennen auf der Karl-Marx-Allee Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Frage 1: Auf Grund welcher Kriterien hat man sich für die Karl-Marx-Allee als Austragungsort des Formel-E- Rennens entschieden? Antwort zu 1: In dieser weltweit organisierten Rennserie werden teilweise bestehende Stadtkurse in verkürzter Form genutzt oder, in den meisten Fällen und ähnlich dem Berliner Rennen in diesem Jahr, temporäre Kurse in den Innenstädten errichtet. Insgesamt bereist die Rennserie 10 Städte weltweit pro Saison. Die Karl-Marx-Allee war auch als Alternative zu den Straßen um die Mercedes -Benz Arena eine favorisierte Lage des Veranstalters hinsichtlich der Breite der Fahrbahnen und Logistikflächen und wegen ihrer zentralen Lage. Frage 2: Welche anderen Standorte wurden überprüft und warum wurden sie abgelehnt? Antwort zu 2: Im Vorfeld wurden folgende Standorte überprüft, dann aber abgelehnt: Rundkurs um die Mercedes-Benz Arena (abgelehnt wegen mangelnder Erreichbarbeit ganzer Häuserkomplexe – Fehlen von Rettungsgassen/- zufahrten) Umgebung Olympiastadion (Parallelveranstaltung DFB 1 -Pokalfinale) Strasse des 17. Juni (Parallelveranstaltung AVON- Frauenlauf) Zentraler Festplatz (zu geringe Grundfläche, Oberfläche nicht den FIA 2 -Standards anpassbar) AVUS3 (wegen der Verkehrsbedeutung keine Sperrung möglich, auch Zuführungsstrecke für Besucher des Olympiastadions / DFB-Pokalfinals) 1 Deutscher Fußball-Bund 2 Fédération Internationale de l’Automobile 3 Automobil-Verkehrs- und Übungsstraße Messegelände Selchow (Parallelveranstaltung Aufbau der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung [ILA]) Frage 3: Welche Straßen- und Parkplatzsperrungen wurden genehmigt? Antwort zu 3: Für das Rennen der Formula E wurden die Karl-Marx-Allee (Otto-Braun-Str – Straußberger Platz), der Strausberger Platz sowie die Lichtenberger Str. (Weydemeyerstr. – Singerstr.) gesperrt. In diesem Bereich wurden auch die sich an und innerhalb dieser Veranstaltungsfläche befindlichen Parkplätze temporär gesperrt. Frage 4: Wäre ein kürzerer Zeitraum der Parkplatzund Straßensperrungen möglich gewesen, um die Belastung für die Anwohner zu reduzieren? Antwort zu 4: Bei den Auf- wie auch Abbauarbeiten wurden im Vorfeld seitens der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt bereits sehr enge Zeitfenster für den Veranstalter definiert. Trotz aller Bemühungen ließ es sich leider nicht vermeiden, dass es im Rahmen dieser Veranstaltung zu Einschränkungen im Umfeld kam. Eine weitere Reduzierung der Sperrzeiten war nicht möglich. Frage 5: Welche Maßnahmen wurden erwogen, um die Belastung für die Anwohner so gering wie möglich zu halten? Welche der erwogenen Maßnahmen wurden umgesetzt ? Antwort zu 5: Bei den Planungen der Veranstaltung wurde durchweg darauf geachtet, die Bewegungsfreiheit der Anwohner so weit wie möglich aufrechtzuerhalten. Aus Gründen des Lärmschutzes wurden Auflagen hinsichtlich der Nachtruhe und des Sonn- und Feiertagsschutzes ausgesprochen. Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 18 569 2 Die an den Streckenverlauf angrenzenden Wohnhäuser , Geschäfte und gastronomischen Einrichtungen waren am Veranstaltungstag von allen Seiten zugänglich geblieben . Durch die Abgrenzung der Veranstaltungsfläche zum öffentlichen Raum verengen sich jedoch die Flächen entlang der Rennstrecke. In einzelnen Bereichen war es aufgrund von Sicherheitsvorschriften erforderlich, Taschenkontrollen vor dem Betreten der Veranstaltungsbereiche durchzuführen. Zufahrtsstraßen um die Rennstrecke wurden während der Vollsperrung geschlossen und sind nur für Anwohnerinnen und Anwohner befahrbar. Die Fußgängerübergänge der Karl-Marx-Allee waren bis zum 19.05.2016 weiterhin passierbar. Der Tunnel der Fußgängerunterführung Karl-Marx-Allee zwischen Café Moskau und Kino International blieb während der gesamten Zeit offen. Frage 6: Ist dem Senat bewusst, dass zeitgleich zu den Sperrungen für die Formel E die BVG Bauarbeiten an der U5 durchführt, so dass ein Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Strausberger Platz und Alexanderplatz eingeführt wurde? Antwort zu 6: Dies war dem Senat und dem Veranstalter bereits seit Beginn der Planungen auf der Karl- Marx-Allee bekannt und wurde intensiv mit den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) im Vorfeld abgestimmt. Frage 7: Kann der Ersatzverkehr mit Bussen aufgrund der Absperrungen überhaupt verkehren und z.B. die Haltestelle Schillingstraße bedienen? Antwort zu 7: Der Ersatzverkehr mit Bussen für die U5 wurde von Anfang an bei den Planungen des Veranstalters berücksichtigt. Lediglich während des Zeitraums der Rennveranstaltung selbst (Qualifying sowie Rennen - 20.05. ab 09:30 Uhr bis 21.05. 19:30 Uhr) hat der Ersatzverkehr mit Bussen nach Rücksprache mit der BVG die Fahrgäste zum S-Bahn am Ostbahnhof oder zur Straßenbahn am Platz der Vereinten Nationen gebracht. Berlin, den 27. Mai 2016 In Vertretung C h r i s t i a n G a e b l e r ................................ Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 08. Juni 2016)