Drucksache 17 / 18 635 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Stefan Gelbhaar (GRÜNE) vom 30. Mai 2016 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 31. Mai 2016) und Antwort Entwicklung des Leihfahrradsystems bis 2015 Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Frage 1: Wie hoch ist durchschnittliche Anzahl der Fahrten pro Leihfahrrad und Tag, jeweils bezogen auf die Kalenderjahre 2013, 2014, 2015? Frage 2: Wie hat sich die Zahl der Kundinnen und Kunden, die das Leihfahrradsystem aktiv genutzt haben, in den Jahren 2013, 2014 und 2015 entwickelt? Frage 3: Wie viele NutzerInnen haben sich für den Abschluss des Pauschaltarifs entschieden, mit dem die erste halbe Stunde kostenlos ist? Wie viele davon sind Nutzer*innen eines VBB-Umweltabos? Antwort zu den 1 bis 3: Nach Angaben des Betreibers DB Rent GmbH entwickelte sich die Anzahl der registrierten Kundinnen und Kunden von rund 64.000 im Januar 2013 auf rund 71.000 im Dezember 2013. Das öffentliche Leihfahrradsystem in Berlin wurde im Jahr 2013 über 195.000 Mal genutzt, etwa 20.000 Fahrten mehr als im Vorjahr. Im Jahr 2013 waren durchschnittlich 1.027 Räder auf der Straße. Die durchschnittliche tägliche Nutzung lag damit bei ca. 0,5 Nutzungen pro Tag, wobei es deutliche Schwankungen im Jahresverlauf gab (deutlich höhere Nutzungsquote in der Hauptsaison). Im Jahr 2014 wurde ein weiterer kontinuierlicher Anstieg der Nutzung verzeichnet. Die Zahl der Nutzungen der Öffentlichen Leihfahrräder lag bei 339.000 Fahrten (über 143.000 Fahrten mehr als im Vorjahr). Dies entsprach einem Anstieg von 73 %. Die Gesamtkundezahlzahl stieg 2014 auf rund 89.000. Im Jahr 2014 waren durchschnittlich 1.467 Räder auf der Straße, woraus eine durchschnittliche tägliche Nutzung von 0,6 Fahrten resultiert . Auch hier gilt: Das System stand Kundinnen und Kunden ganzjährig zur Verfügung, was durch traditionell schwächere Nutzung in den Wintermonaten auch den Jahresmittelwert der Fahrten pro Tag reduziert. Grundsätzlich lag die Nutzungsfrequenz der Räder in den aufkommensstarken Sommermonaten deutlich über dem Jahresmittelwert. Ende 2014 nahmen in Berlin 500 Kundinnen und Kunden den unrabattierten Pauschaltarif in Anspruch. Bezogen auf den Grundtarif nutzten rund 23.000 Kundinnen und Kunden Rabatte über die Verfügbarkeit der DB BahnCard, 6.200 Kundinnen und Kunden die rabattierten Studententarife bzw. Kombinationen mit CarSharing- Angeboten. 15.000 Kundinnen und Kunden nahmen andere Rabattmöglichkeiten in Anspruch. Unter diesen Nutzendenkreis fallen u. a. auch VBB 1 -Abo-Kunden. Genauere Spezifikationen sind nicht möglich. Für den Zeitraum nach der durch das Land Berlin geförderten , sogenannten Nachnutzungsphase (2013 und 2014) liegen dem Land keine nutzungsspezifischen Informationen vor. Frage 4: Ist der Senat der Meinung, dass der Pauschaltarif ausreichend in der Bevölkerung bekannt ist? Sieht der Senat die Höhe des Pauschalpreises als angemessen an, um für einen breiten Nutzerkreis interessant zu sein? Antwort zu 4: Die Tarifgestaltung und deren Kommunikation oblag ausschließlich dem Betreibenden. Der Senat hat bei der Neuausschreibung des Fahrradleitsystems entsprechende Vorschläge mit berücksichtigt. 1 Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 18 635 2 Frage 5: Wie viele Fahrräder des Call-a-bike-Leihfahrradsystems wurden in den Jahren 2013, 2014 und 2015 beschädigt oder gestohlen? Antwort zu 5: Entsprechende Informationen liegen dem Land Berlin nicht vor. Berlin, den 09. Juni 2016 In Vertretung C h r i s t i a n G a e b l e r ................................ Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 16. Juni 2016)