Drucksache 17 / 18 822 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Dr. Turgut Altug (GRÜNE) vom 30. Juni 2016 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 01. Juli 2016) und Antwort Vergiftete Greifvögel in Berlin – ein Einzelfall? Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Die Fragen betreffen teilweise Sachverhalte, die der Senat nicht aus eigener Zuständigkeit und Kenntnis beantworten kann. Er ist gleichwohl bemüht, Ihnen eine Antwort auf Ihre Frage zukommen zu lassen und hat daher das Institut für Zoo- und Wildtierforschung Berlin (IZW) sowie das Landesumweltamt Brandenburg um Informationen gebeten. Diese werden nachfolgend wiedergegeben . Frage 1: Ist dem Senat bekannt, dass auf dem St. Elisabeth -Friedhof im Wedding in diesem Jahr wiederholt Greifvögel mit dem auch für Menschen gefährlichen Insektizid Methomyl vergiftet worden sind? Antwort zu 1: Im Vorfeld dieser Anfrage war der Tatbestand dem Senat nicht bekannt. Die Recherche hat Folgendes ergeben: Das IZW hat im Auftrag des „Komitees gegen Vogelmord “ einen Habicht und eine Taube, von der vermutet wurde, dass sie als Giftköder genutzt wurde, untersucht. Beide Tiere wurden an verschiedenen Tagen tot auf dem St. Elisabeth Kirchhof in Wedding/Mitte aufgefunden. Die Untersuchungen ergaben, dass der Habicht vergiftet wurde und die Taube mit Gift präpariert war. In beiden Fällen konnte Methomyl nachgewiesen werden. Frage 2: Wie ist der Stand der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen in diesen Fällen? Welche Maßnahmen wurden ergriffen, um ZeugInnen ausfindig zu machen? Frage 3: Welche Maßnahmen zum Schutz von Mensch und Tier wurden vor Ort ergriffen? Antwort zu 2 und 3: Dem Senat liegen dazu keine Informationen vor. Frage 4: Wie viele weitere Fälle gefangener, verletzter oder getöteter Greifvögel in Berlin und Brandenburg in den vergangenen drei Jahren sind dem Senat bekannt? Antwort zu 4: Für das Land Berlin sind dem Senat keine weiteren Fälle bekannt. Aus der Beantwortung einer Kleinen Anfrage (Nr. 1435, Feb. 2016) für das Land Brandenburg ergibt sich hinsichtlich illegaler Verfolgung von Säugetieren und Vögeln ohne artliche Differenzierung : Aufstellung nach Jahr: Jahr 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 k.A. Gesamt Anzahl 14 6 4 10 10 39 3 2 88 Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 18 822 2 Aufstellung nach Methode: Methode Fang / Tötung / Verletzung / Nistplatzzerstörung Inbesitznahme Fallen Beschuss/ Abschuss Verstümmelung Zerstörung Nistplatz Eientnahme/ Kükenentnahme Anzahl 60 19 1 7 1 Berlin, den 11. Juli 2016 In Vertretung Prof. Dr.- Ing. Engelbert Lütke Daldrup ................................ Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 13. Juli 2016)