Drucksache 17 / 18 878 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Philipp Magalski (PIRATEN) vom 13. Juli 2016 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 18. Juli 2016) und Antwort Staatliche Europa-Schulen Berlin (SESB) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Wie bewertet der Senat die Entwicklung der Staatlichen Europa-Schulen Berlin (SESB) als besonderes Angebot der Berliner Schule seit 1992? Zu 1.: Die Staatliche Europa-Schule Berlin (SESB) wurde 1992 mit drei Sprachkombinationen (Deutsch- Englisch, Deutsch-Französisch, Deutsch-Russisch) als Schulversuch eingerichtet. Später kamen sechs weitere Sprachkombinationen hinzu. 2012 wurde der Schulversuch erfolgreich beendet. Der Abschlussbericht der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft stellt fest, „dass es sich bei dem Berliner Modell grundsätzlich um ein zukunftweisendes, erfolgversprechendes Spracherwerbskonzept handelt, das in einzigartiger Konsequenz bilinguale Ausbildung in Verbindung mit interkulturellem Lernen umsetzt.“ Die SESB als Schule besonderer pädagogischer Prägung hat mittlerweile 31 Standorte und ca. 7000 Schülerinnen und Schüler und erweist sich als erfolgreiches Modell. 2. Wie bewertet der Senat die Diskrepanz zwischen dem Anspruch eines gleichberechtigten Zugangs zu einer SESB für alle interessierten Berliner Schülerinnen und Schüler auf der einen Seite und der Tatsache andererseits, dass sich die englischsprachigen SESBs ausschließlich in westlichen Stadtteilen Berlins befinden? Zu 2.: Die geografische Situation der beiden Grundschul -Standorte der SESB für Deutsch-Englisch ist u.a. den historischen Bedingungen geschuldet: Die ersten SESB-Standorte wurden auch als Ersatz für Schulen eingerichtet , die den Familien der alliierten Streitkräfte in Berlin zur Verfügung standen. Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 18 878 2 3. Wie setzt sich die SESB-Schülerschaft – erfasst nach Postleitzahlen – im Schiller-Gymnasium (Berlin Charlottenburg) zusammen? a) Falls dem Senat diese Informationen nicht vorliegen : Wo kann die Zusammensetzung dieser Schülerschaft nach bezirklicher Herkunft erfragt werden? Zu 3.: Die SESB-Schülerschaft der Klassenstufen 7 bis 10 im Schiller-Gymnasium setzt sich – nach Wohnbezirken unterschieden – folgendermaßen zusammen: Kst Kl_a Kart Mi CW FK Nk Pa Rd Sp SZ TK TS Insg. 07 D 31 5 5 2 1 5 2 3 23 E 31 3 7 2 7 4 23 F 31 3 5 1 1 5 2 4 2 23 07 Ergebnis 11 17 3 2 12 11 11 2 69 08 D 31 3 6 1 1 1 11 1 24 E 31 2 8 1 5 2 4 22 F 31 12 1 1 7 1 1 23 08 Ergebnis 5 26 2 2 1 1 5 20 1 6 69 09 D 31 2 5 2 4 3 10 1 2 29 E 31 3 12 2 1 4 7 2 31 09 Ergebnis 5 17 2 6 1 7 17 1 4 60 10 D 31 1 18 1 1 2 8 1 32 E 31 3 2 3 6 9 2 25 10 Ergebnis 4 20 4 7 11 10 1 57 Insg. 25 80 11 4 26 2 34 58 2 13 255 Erklärung der Abkürzungen: Kst = Klassenstufe, Kl -a = Klassen-Alphazeichen, Kart = Klassenart (31 = SESB-Klasse), Mi = Mitte, CW = Charlottenburg-Wilmersdorf, FK = Friedrichshain-Kreuzberg, Nk = Neukölln, Pa = Pankow, Rd = Reinickendorf, Sp = Spandau, SZ = Steglitz-Zehlendorf, TK = Treptow-Köpenick, TS = Tempelhof-Schöneberg 4. Bestehen auf Senats- oder Bezirksebene konkrete Pläne zur Gründung einer englischsprachigen weiterführenden Europaschule (SESB; inkl. gymnasialer Oberstufe) bzw. zur Einführung eines englischsprachigen bilingualen SESB-Zweiges in einem der östlichen Stadtbezirke? Zu 4.: Für die Einrichtung eines weiterführenden Standortes der SESB Deutsch-Englisch sieht der Senat zurzeit angesichts der bestehenden Auslastung keinen Bedarf. Für einen weiteren Grundschulstandort der SESB Deutsch-Englisch zeigt sich durch die Übernachfrage an den bestehenden Standorten durchaus Bedarf. Bei weiteren Planungen wird der Aspekt der ausgewogenen Verteilung auf das Stadtgebiet angemessen berücksichtigt. Berlin, den 22. Juli 2016 In Vertretung Mark Rackles Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 26. Juli 2016)