Drucksache 17 / 19 055 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Dr. Gabriele Hiller (LINKE) vom 05. September 2016 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 06. September 2016) und Antwort Berliner Bäder-Betriebe (BBB): Betriebsausfälle am laufenden Band? Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Wie viele Betriebsstunden fielen vom 1.1.2016 bis zum 30.6.2016 aus? 2. Wie viele Betriebsstunden fielen im oben genannten Zeitraum je Bäderstandort aus? Zu 1. und 2.: Nach Aussage der Berliner Bäder- Betriebe (BBB) sind im oben genannten Zeitraum insgesamt 83.028 Stunden Wasserzeit (geplant waren 88.366) zur Verfügung gestellt worden. Der Erfüllungsgrad beträgt somit 94 %. Die Anzahl der zur Verfügung gestellten Wasserzeiten im Vergleich ist der Anlage zu entnehmen. 3. Wie viele Betriebsstunden fielen an welchen Bäderstandorten und in welchem Umfang wegen Personalmangels aus? 4. Wie viele Betriebsstunden fielen an welchen Bäderstandorten und in welchem Umfang wegen technischer Störungen aus? Zu 3. und 4.: Eine genaue Aussage zu dieser Fragestellung ist nicht möglich, da nach Angabe der BBB die Ausfallzeiten nicht ihrer Ursache entsprechend erfasst werden. Laut BBB waren die Ausfälle überwiegend personell, in den letzten Wochen jedoch auch zunehmend technisch begründet. 5. Welche Einnahmeverluste waren wegen des Ausfalls von Betriebsstunden zu verzeichnen (bitte Soll-Ist- Vergleich insgesamt und zusätzlich standortbezogen vorlegen )? Zu 5.: Nach Aussage der BBB lagen die Einnahmen im Bereich Badbetrieb zum 30.06.2016 mit einem Erfüllungsgrad von 89% unter den geplanten Einnahmen. Die Einnahmeverluste resultieren jedoch nicht allein aus den gegenüber dem Planungsansatz geringeren Wasserzeiten . Besucherinnen und Besucher sind bei Schließung eines Bades teilweise auf andere Bäder ausgewichen sind. Dies belegt die im Verhältnis zu den Wasserzeiten überproportionale Entwicklung der Anzahl der Badbesuche . Nach derzeitiger Einschätzung resultieren die Einnahmeverluste auch aus einem geänderten Verhalten der Nutzerinnen und Nutzer, die teilweise günstig preisigere Angebote der BBB in Anspruch nehmen. Die Kennzahl „Besuche je Wasserzeit“ stellt den Nutzungsgrad dar. Bis Juni 2016 hatten die BBB pro Wasserstunde 36 Besuche verzeichnet, im gleichen Vorjahreszeitraum nutzten jedoch nur 31 Besucherinnen und Besucher pro Wasserstunde die Bäder. 6. Welche Maßnahmen haben die BBB ergriffen, um den Ausfall von Betriebsstunden zu reduzieren und einen geregelten Betrieb zu den vorgesehenen Öffnungszeiten sicherzustellen? Zu 6.: Die BBB haben – neben der Einstellung von Sommersaisonkräften – befristete Anstellungsverhältnisse entfristet sowie Fachangestellte für Bäderbetriebe (FAB) eingestellt. Zusätzlich sind ausgelernte Auszubildende zunächst für ein Jahr befristet übernommen worden. Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 19 055 2 Da bei den FAB die Anzahl geeigneter Bewerbungen deutlich hinter dem Bedarf zurückgeblieben ist, läuft zurzeit eine zeitlich unbefristete Stellenausschreibung für FAB in Festanstellung. Perspektivisch ist vorgesehen, auch Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer zu FAB zu qualifizieren. Darüber hinaus werden weitere Maßnahmen zur Optimierung des Personaleinsatzes getroffen. Gemäß Aussage der BBB ermöglicht eine Vereinheitlichung von Öffnungszeiten beispielsweise auch eine Vereinheitlichung der Schichtplanung und somit eine höhere Flexibilität für den Vertretungsfall. Nicht zu vermeiden sind gemäß BBB dennoch unerwartete , durch Havarien oder technische Störungen bedingte Schließungen. Berlin, den 21. September 2016 In Vertretung Andreas Statzkowski Senatsverwaltung für Inneres und Sport (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 27. Sep. 2016) S17-19055 S1719055 Anlage