Drucksache 17 / 19 056 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Nicole Ludwig (GRÜNE) vom 25. August 2016 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 05. September 2016) und Antwort Gewerbeflächen in Berlin Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Frage 1: Wie groß ist der Anteil an Gewerbeflächen am gesamten Stadtgebiet? Antwort zu 1: Berlin verfügt über ca. 4.500 ha gewerbliche Bauflächen gemäß Flächennutzungsplan (FNP), ohne Sonderbauflächen und Ver- und Entsorgungsflächen mit gewerblichem Charakter. Dies entspricht rund 5 % des Stadtgebietes Berlins. Frage 2: Welche Potenzialflächen hat der Senat in den einzelnen Bezirken für Gewerbe identifiziert? Bitte nach Bezirk auflisten. Antwort zu 2: Eine bisher nicht veröffentlichte Analyse gewerblicher Flächenpotenziale (Stand November 2015, Kulisse gewerbliche Bauflächen gemäß FNP) hat ein als verfügbar eingeschätztes Gewerbeflächenpotenzial von rund 316 ha ermittelt. Diese Flächenpotenziale verteilen sich auf die Bezirke wie folgt: Bezirk Anzahl der Flächen Flächengröße in ha Mitte 4 1,2 Friedrichshain-Kreuzberg - - Pankow 12 58,2 Charlottenburg-Wilmersdorf 2 0,8 Spandau 4 21,1 Steglitz-Zehlendorf 1 0,2 Tempelhof-Schöneberg 7 12,6 Neukölln 1 1,9 Treptow-Köpenick 26 129,7 Marzahn-Hellersdorf 21 79,8 Lichtenberg 8 9,1 Reinickendorf 1 1,7 Berlin 87 316,3 Frage 3: Welchen Bedarf erwartet der Senat bis zum Jahr 2030 an Gewerbeflächen? Antwort zu 3: Eine 2014 erarbeitete Expertise zur Überprüfung des Stadtentwicklungsplans Industrie und Gewerbe von 2011 hat hinsichtlich der Flächeninanspruchnahme die dort getroffenen Annahmen bestätigt, wonach jährlich ca. 25 ha gewerbliche Bauflächen in Nutzung gehen. Unter Berücksichtigung der unter Frage 2 dargestellten Flächenpotenziale und von darüber hinaus geplanten Sonderstandortentwicklungen, wie z. B. Tegel / Urban Tech Republic, könnte die Gewerbeflächenkulisse Berlins bei unveränderter Entwicklung insgesamt bis 2030 auskömmlich sein. Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 19 056 2 Allerdings haben sich die Rahmenbedingen seit 2014 erheblich gewandelt. Aufgrund von Faktoren wie der wachsenden Stadt, einem stark beschleunigten Wirtschaftswachstum , der Industrie 4.0 oder der zunehmenden Nutzungskonkurrenzen, ist beabsichtigt, den Stadtentwicklungsplan Industrie und Gewerbe zu aktualisieren. Im Rahmen dieser Aktualisierung werden die gewerblichen Bauflächen Berlins vor dem Hintergrund veränderter stadtentwicklungs- wie wirtschaftspolitischer Erfordernisse hinsichtlich Angebot und Nachfrage sowie Quantität und Qualität einer neuerlichen Bewertung unterzogen. Ziel ist, der Berliner Wirtschaft auch langfristig angemessene Entwicklungsspielräume zu sichern. Mit Vorarbeiten wurde begonnen. Mit einem Abschluss ist voraussichtlich 2018 zu rechnen. Berlin, den 12. September 2016 In Vertretung Prof. Dr.-Ing. Engelbert Lütke Daldrup ................................ Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 14. Sep. 2016)