Drucksache 18 / 10 061 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Stefan Förster (FDP) vom 16. November 2016 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 16. November 2016) und Antwort Kein Interesse am Wassersportmuseum Grünau? Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Warum wurde das Wassersportmuseum Grünau Hals über Kopf Anfang Oktober 2016 geschlossen und ausgeräumt, obwohl der Beginn der Bauarbeiten zur Sanierung der Regattatribüne noch nicht einmal absehbar ist? Zu 1.: Der Beginn der Baumaßnahme wurde vom Bezirksamt Treptow-Köpenick auf den 01.12.2016 festgesetzt . Die Maßnahme wurde gegenüber der ursprünglichen Planung des Bezirksamtes auf 2016/2017 vorgezogen . 2. Warum musste auch die seitlich der Tribüne befindliche Kassenzone, in der ein Teil der Ausstellung gezeigt wurde, ebenfalls überstürzt geräumt werden, obwohl dieses Gebäude nicht Bestandteil der Bauarbeiten ist und ohne Weiteres für eine verkleinerte Interimsausstellung während der Bauphase hätte genutzt werden können? Zu 2.: Die dem Museum im ehemaligen Kassenhaus zur Verfügung stehenden Räume werden zwingend zur Zwischenlagerung der Sammlungen benötigt. Zudem wird der Eingang während der Bauzeit im Bereich der Baustelle / Baustelleneinrichtung liegen und für Besucher nicht zugänglich sein. 3. Auf wessen Veranlassung und vor welchem zeitlichen Hintergrund erfolgte diese Maßnahme (Schließung und Beräumung des Museums)? Zu 3.: Siehe die Antwort zu 1. 4. Weshalb hat die Leitung des Sportmuseums beim Abbau und der Einlagerung der Exponate nicht den Sachverstand des Gründers und langjährigen Museumsleiters einbezogen? Zu 4.: Dieser wurde sowohl über die Bauplanungen als auch die dafür notwendigen Aus- und Verlagerungen der Bestände zeitnah informiert. Seine Hinweise wurden, soweit realisierbar und zeitnah umsetzbar, berücksichtigt. 5. Wurden die Bestände vor ihrer Einlagerung fachgerecht inventarisiert und registriert, wie dies bei einem Museum erfolgen sollte? Zu 5.: Die Inventarisierung und Registrierung der Bestände steht nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Einlagerung, sondern gehört zu den laufenden Aufgaben eines Museums. Die Bestände wurden bereits in den zurückliegenden Jahren dokumentiert. 6. Wieso wurde in Größenordnungen Mobiliar (Tische , Stühle, Vitrinen etc.) aus den bisherigen Museumsräumlichkeiten entsorgt, obwohl dieses noch in brauchbarem Zustand war und hätte weiter verwendet werden können? Zu 6.: Es wurden lediglich nicht wieder verwendbare Ausstattungsgegenstände/Mobiliar entsorgt. 7. Wie wurde die Öffentlichkeit über die plötzliche Schließung des Museums informiert, die gleich bis 2019 andauern soll? Zu 7.: Die Öffentlichkeit wurde per Aushang über die Schließzeit informiert. Abgeordnetenhaus Berlin – 18. Wahlperiode Drucksache 18 / 10 061 2 8. Gibt es Überlegungen für eine temporäre Interimsausstellung , mit der die dreijährige Schließzeit überbrückt werden kann? Wenn ja, wo und wie könnte diese gezeigt werden? Zu 8.: Mit dem Bezirksamt Treptow-Köpenick wurde vereinbart, dass für die Dauer der Baumaßnahme Räumlichkeiten für eine Interimsausstellung zur Verfügung gestellt werden. Diese werden gegenwärtig noch von einem Sportverein genutzt, dessen Turnhalle der Unterbringung von Flüchtlingen dient. Beabsichtigt ist, die Ausstellung zu Saisonbeginn im Frühjahr 2017 zu eröffnen . 9. Schätzt der Senat bzw. die Leitung des Sportmuseums das Wassersportmuseum in Grünau als derart unbedeutend ein, dass erst einmal die Schließung durchgeführt wurde, ohne Alternativen für die Sammlung anzubieten? Zu 9.: Siehe die Antworten zu 1 und 8. Berlin, den 23. November 2016 In Vertretung Bernd Krömer Senatsverwaltung für Inneres und Sport (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 30. Nov. 2016)