Drucksache 18 / 10 125 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Joschka Langenbrinck (SPD) vom 24. November 2016 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 07. Dezember 2016) und Antwort Vergleichstests der Drittklässler/innen (VERA 3) 2015 – Nachfragen zur Drs. 18/10005 Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Weshalb liegen dem Senat keine Daten auf Bezirksebene für das Jahr 2015 vor zur jeweiligen Beantwortung der Fragen 1, 2, 3 und 4 der Drs. 18/10005? 2. Weshalb hingegen lagen diese angefragten entsprechenden Daten auf Bezirksebene vor zur jeweiligen Beantwortung gleichlautender Fragen in den Drs. 17/16988, 17/16989, 17/16990, 17/16991 und 17/16992? Zu 1. und 2.: Die Berichtslegung zu den Vergleichsarbeiten der Drittklässlerinnen und Drittklässler (VERA 3) wird zwischen dem Institut für Schulqualität der Länder Berlin und Brandenburg e.V. (ISQ), dem Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg und der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie jährlich abgestimmt. Dabei werden beispielsweise Änderungen in der Schwerpunktsetzung der Berichtslegung oder eine Erweiterung bzw. Reduzierung des Umfangs des Berichts festgelegt. Im Zuge der bundesweiten Diskussion zur Berichterstattung im Rahmen von VERA 3 wurde verabredet, dass ab dem Schuljahr 2014/2015 auf die Darstellung der Bezirkswerte verzichtet wird, da diese Darstellungen keinen Mehrwert für die Schul- und Unterrichtsentwicklung bieten. So finden sich auch die entsprechenden Hinweise in der Berichtslegung wieder. VERA ist ein Instrument für die Unterrichts- und Schulentwicklung jeder einzelnen Schule und hat eine wichtige Vermittlungsfunktion für die Einführung der zentralen fachlichen und fachdidaktischen Konzepte der Bildungsstandards. VERA ist nicht als Instrument für das Bildungsmonitoring auf Landes- oder Bezirksebene konzipiert und weist deshalb auf diesen Interpretationsebenen Messunschärfen auf. Von weitreichenden Interpretationen der VERA-Ergebnisse auf diesen Ebenen wird daher ausdrücklich abgeraten. Eine Trendanalyse über die Zeit ist aufgrund der Testkonstruktion ebenfalls nicht sinnvoll. Um die Stabilität der Messung sicherzustellen, müssten einerseits mehr Aufgaben eingesetzt und andererseits jährlich ein gewisser Teil der Aufgaben wiederholt bearbeitet werden. Die dafür erforderliche Verlängerung der Testzeit oder Rotation verschiedener Testheftversionen innerhalb einer Klasse widerspricht jedoch dem Ziel der Unterrichts- und Schulentwicklung. Des Weiteren müssten die Vergleichsarbeiten für den wiederholten Einsatz eines Teils der Testaufgaben vor den Lehrkräften und Eltern geheim gehalten werden, wodurch VERA ebenfalls nicht mehr für die Unterrichtsentwicklung nutzbar wäre. Berlin, den 13. Dezember 2016 In Vertretung Mark Rackles Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 16. Dez. 2016)