Drucksache 18 / 10 330 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Anne Helm (LINKE) vom 24. Januar 2017 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 25. Januar 2017) und Antwort Rechte Gewalt im Bezirk Neukölln Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Vorbemerkung: Grundlage für die Beantwortung der Anfrage bildet der „Kriminalpolizeiliche Meldedienst in Fällen Politisch motivierter Kriminalität“ (KPMD- PMK). Dabei handelt es sich entgegen der „Polizeilichen Kriminalstatistik“ (PKS) um eine Eingangsstatistik. Die Fallzählung erfolgt tatzeitbezogen, unabhängig davon, wann das Ermittlungsverfahren an die Staatsanwaltschaft abgegeben wurde. Die folgenden statistischen Angaben stellen keine Einzelstraftaten der Politisch motivierten Kriminalität (PMK) dar. Bei der Darstellung handelt es sich um Fallzahlen . Ein Fall bezeichnet jeweils einen Lebenssachverhalt in einem engen räumlichen und zeitlichen Zusammenhang mit identischer oder ähnlicher Motivlage, unabhängig von der Zahl der Tatverdächtigen, Tathandlungen , Anzahl der verletzten Rechtsnormen oder der eingeleiteten Ermittlungsverfahren. Die Fallzahlen der PMK unterliegen bis zum Abschluss der Ermittlungen - gegebenenfalls bis zum endgültigen Gerichtsurteil - einer Bewertung gemäß der angenommenen Tätermotivation. Darüber hinaus können Fälle der PMK erst nach dem Statistikschluss bekannt und entsprechend gezählt werden. Deshalb kommt es sowohl unter- als auch überjährig immer wieder zu Fallzahlenänderungen . Um die Fallzahlen übersichtlich und in Teilbereichen vergleichbar darzustellen, erfolgt die Unterteilung in die Deliktsarten Terrorismus, Gewaltdelikte, Propagandadelikte und sonstige Delikte. Terrorismus ist über die Strafbarkeit der Bildung einer terroristischen Vereinigung gemäß §§ 129a, 129b Strafgesetzbuch (StGB) gesetzlich bestimmt. Als Terrorismus werden darüber hinaus schwerwiegende Politisch motivierte Gewaltdelikte (Katalogtaten des § 129a StGB) sowie Verstöße gegen §§ 89a, 89b, 89c und 91 StGB erfasst. Gewaltdelikte sind Tötungsdelikte, Körperverletzungen , Brand- und Sprengstoffdelikte, Landfriedensbrüche, Gefährliche Eingriffe in den Schiffs-, Luft-, Bahn- und Straßenverkehr, Freiheitsberaubung, Raub, Erpressung und Widerstands- sowie Sexualdelikte einschließlich der Versuche. Propagandadelikte sind Verstöße gegen § 86 StGB (Verbreiten von Propagandamitteln verfassungswidriger Organisationen) und gegen § 86a StGB (Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen). Die sonstigen Delikte beinhalten alle weiteren Strafrechtsnormen des Strafgesetzbuches sowie der Strafrechtsnebengesetze . Es werden nur die Fälle gezählt, die gemäß den bundesweit verbindlichen Verfahrensregeln zur Erhebung von Fallzahlen im Rahmen des KPMD-PMK für Berlin- Neukölln statistisch zu zählen sind. Zur Beantwortung der Anfrage wurden die Daten aus dem Zeitraum Januar bis Dezember 2016 (Tag der Erhebung : 26. Januar 2017) aller Phänomenbereiche der PMK zugrunde gelegt. Für das Jahr 2016 sind aufgrund des noch nicht erreichten Statistikschlusses am 31. Januar 2017 bislang nicht alle relevanten Straftaten im Rahmen des KPMD-PMK erfasst und bewertet worden. Aus diesem Grund liegen noch keine endgültigen Fallzahlen vor. Regelmäßig können die Fallzahlen des aktuellen Jahres erst in der Mitte des Folgejahres valide erhoben werden, so dass sich die nachfolgend genannten Zahlen für 2016 erst Mitte 2017 genau beziffern lassen. Aufgrund des Anschlages auf den Berliner Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz und der damit verbundenen polizeilichen Maßnahmen sind im KPMD-PMK erhebliche Erfassungsrückstände zu verzeichnen, die bislang noch nicht aufgearbeitet werden konnten. Valide Zahlen zum Fallaufkommen der Politisch motivierten Kriminalität - rechts (PMK - rechts) liegen demnach noch nicht vor. Abgeordnetenhaus Berlin – 18. Wahlperiode Drucksache 18 / 10 330 Seite 2 von 8 1. Wie viele Fälle rechtsextremistischer Straftaten im Bezirk Neukölln sind dem Senat im Jahr 2016 bekannt geworden (bitte nach Monaten und Deliktsbereichen und Gebietsflächen aufschlüsseln)? Zu 1.: Aus Gründen der Übersichtlichkeit werden in einer ersten Tabelle nur die Ortsteile und die Deliktsarten dargestellt. Die Aufgliederung nach Deliktsbereichen erfolgt anschließend in einzelnen Tabellen je Deliktsart. Abgeordnetenhaus Berlin – 18. Wahlperiode Drucksache 18 / 10 330 Seite 3 von 8 Fallaufkommen PMK - rechts in Neukölln nach Deliktsarten 2016 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez 2016 Britz 1 1 1 2 0 0 2 1 1 3 1 0 13 Propagandadelikte 1 1 1 2 0 0 1 1 0 3 1 0 11 sonstige Delikte 0 0 0 0 0 0 1 0 1 0 0 0 2 Buckow 0 0 0 0 1 0 0 0 1 0 0 0 2 Propagandadelikte 0 0 0 0 1 0 0 0 1 0 0 0 2 Gropiusstadt 0 0 1 3 0 1 0 0 0 0 0 0 5 Propagandadelikte 0 0 1 3 0 1 0 0 0 0 0 0 5 Neukölln 0 6 2 8 3 3 5 6 1 4 7 4 49 Gewaltdelikte 0 0 0 1 1 1 1 0 0 2 1 1 8 Propagandadelikte 0 3 0 4 2 1 3 1 1 2 3 1 21 sonstige Delikte 0 3 2 3 0 1 1 5 0 0 3 2 20 Rudow 0 0 0 0 1 1 2 1 0 1 0 2 8 Gewaltdelikte 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 1 Propagandadelikte 0 0 0 0 1 0 2 0 0 0 0 0 3 sonstige Delikte 0 0 0 0 0 0 0 1 0 1 0 2 4 Bezirk Neukölln 1 7 4 13 5 5 9 8 3 8 8 6 77 Gewaltdelikte 0 0 0 1 1 2 1 0 0 2 1 1 9 Propagandadelikte 1 4 2 9 4 2 6 2 2 5 4 1 42 sonstige Delikte 0 3 2 3 0 1 2 6 1 1 3 4 26 Abgeordnetenhaus Berlin – 18. Wahlperiode Drucksache 18 / 10 330 Seite 4 von 8 Fallaufkommen der Gewaltdelikte PMK - rechts in Neukölln nach Deliktsbereich 2016 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez 2016 Neukölln 0 0 0 1 1 1 1 0 0 2 1 1 8 Brandstiftung 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 1 2 Körperverletzung 0 0 0 1 1 1 0 0 0 2 1 0 6 Rudow 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 1 Brandstiftung 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 1 Bezirk Neukölln 0 0 0 1 1 2 1 0 0 2 1 1 9 Brandstiftung 0 0 0 0 0 1 1 0 0 0 0 1 3 Körperverletzung 0 0 0 1 1 1 0 0 0 2 1 0 6 Fallaufkommen der Propagandadelikte PMK - rechts in Neukölln 2016 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez 2016 Britz 1 1 1 2 0 0 1 1 0 3 1 0 11 Buckow 0 0 0 0 1 0 0 0 1 0 0 0 2 Gropiusstadt 0 0 1 3 0 1 0 0 0 0 0 0 5 Neukölln 0 3 0 4 2 1 3 1 1 2 3 1 21 Rudow 0 0 0 0 1 0 2 0 0 0 0 0 3 Bezirk Neukölln 1 4 2 9 4 2 6 2 2 5 4 1 42 Bei allen Propagandadelikten handelte es sich um Verstöße gegen § 86a StGB (Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen) Abgeordnetenhaus Berlin – 18. Wahlperiode Drucksache 18 / 10 330 Seite 5 von 8 Fallaufkommen der sonstigen Delikte PMK - rechts in Neukölln nach Deliktsbereich 2016 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez 2016 Britz 0 0 0 0 0 0 1 0 1 0 0 0 2 Sachbeschädigung 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 1 Volksverhetzung 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 1 Neukölln 0 3 2 3 1 0 1 5 0 0 3 2 20 Beleidigung/Üble Nachrede/Verleumdung 0 0 1 1 0 0 0 5 0 0 2 0 9 Diebstahl/Unterschlagung 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 Sachbeschädigung 0 2 0 0 1 0 0 0 0 0 0 2 5 Volksverhetzung 0 0 1 2 0 0 1 0 0 0 1 0 5 Rudow 0 0 0 0 0 0 0 1 0 1 0 2 4 Sachbeschädigung 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 1 2 Versammlungsgesetz 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 1 Volksverhetzung 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 1 Bezirk Neukölln 0 3 2 3 1 0 2 6 1 1 3 4 26 Beleidigung/Üble Nachrede/Verleumdung 0 0 1 1 0 0 0 5 0 0 2 0 9 Diebstahl/Unterschlagung 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 Sachbeschädigung 0 2 0 0 1 0 1 0 0 1 0 3 8 Versammlungsgesetz 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 1 Volksverhetzung 0 0 1 2 0 0 1 0 1 0 1 1 7 Abgeordnetenhaus Berlin – 18. Wahlperiode Drucksache 18 / 10 330 6 2. Wie viele Personen wurden im Zusammenhang mit den unter der Frage 1 genannten Gewaltstraftaten geschädigt ? Bitte aufschlüsseln nach Alter, Geschlecht und Opfergruppen (z.B. Rassismusopfer, Antisemitismusopfer, Linke, Menschen mit Behinderungen, Wohnungslose, sexuelle Orientierung etc.) Zu 2.: Im Rahmen des KPMD-PMK werden nur Opfer statistisch gezählt. Opfer sind natürliche Personen, die durch eine strafbare Handlung körperlich geschädigt wurden oder geschädigt werden sollten. Personen, die durch eine Straftat auf andere Weise (z. B. materiell) geschädigt wurden, werden statistisch nicht gezählt. Fälle im Zusammenhang mit Parteigebäuden, bei denen Personen Opfer wurden, sind im Berichtszeitraum nicht bekannt geworden. Um das Motiv eines Falles auswertbar darzustellen, werden diesem bundeseinheitlich verbindliche Themenfelder bzw. Unterthemen zugeordnet. So ist zum Beispiel „fremdenfeindlich“ ein Unterthema des Themenfeldes „Hasskriminalität“. Um das Motiv detailliert darzustellen, können einem Fall mehrere Themenfelder bzw. Unterthemen zugeordnet werden. So kann ein Fall beispielsweise sowohl fremdenfeindlich als auch antisemitisch sein. Aus diesem Grund wird ein Fall bei der Auswertung der Themenfelder beziehungsweise Unterthemen so oft gezählt, wie ihm Themenfelder beziehungsweise Unterthemen zugeordnet wurden. Insofern führt die Summierung der Fallzahlen in den einzelnen Unterthemen grundsätzlich nicht zum tatsächlichen Fallzahlenaufkommen bzw. kann ein Fall mehrfach aufgeführt sein. Das gilt somit gleichermaßen für eine Opferauswertung nach Themenfeldern bzw. Unterthemen , auch hier kann ein Opfer mehrfach gezählt werden. Daher führt eine Summierung auch hier nicht zur tatsächlichen Opferzahl. Im Bezirk Neukölln wurden bislang sechs Opfer einer Gewalttat der PMK - rechts registriert. Diese verteilen sich auf die einzelnen Themenfelder und Unterthemen wie folgt: Anzahl der Opfer von Gewaltdelikten der PMK - rechts nach Unterthemen männlich weiblich Opfer gesamt Ausländer-/Asylthematik gegen Asylbewerber/Flüchtlinge 1 0 1 Jugendliche(r) 1 0 1 Hasskriminalität fremdenfeindlich 5 1 6 Erwachsene(r) 3 1 4 Jugendliche(r) 1 0 1 Kind 1 0 1 Rassismus 1 1 2 Erwachsene(r) 1 1 2 sexuelle Orientierung 2 0 2 Erwachsene(r) 2 0 2 3. Wie viele Sachbeschädigungen wurden im Zusammenhang mit den unter Frage 1 genannten Straftaten an Sachen, Objekten und Immobilien verübt und wie hoch waren jeweils die Sachschäden? Zu 3.: Eine Differenzierung nach „Sachen“, „Objekten “ oder „Immobilien“ ist im Rahmen des KPMD-PMK nicht möglich. Auch werden keine Angaben zur Schadenshöhe erfasst. Abgeordnetenhaus Berlin – 18. Wahlperiode Drucksache 18 / 10 330 Seite 7 von 8 4. In welche der folgenden Gruppierungen mit deren Teil- und Nebenorganisationen lassen sich die Tatverdächtigen mit den jeweiligen Straftaten in Frage 1 einordnen : • Reichsbürgerszene • NPD • AFD • Freie Kräfte Neukölln (FKNK) • Nationaler Widerstand (NW-Berlin) • Dritter Weg • Die Rechte • Identitäre Bewegung • Graue Wölfe/MHP • Sonstige (bitte aufschlüsseln) 5. Wie viele Tatverdächtige wurden wegen rechtsextremistischer Vorfälle in Neukölln im Jahr 2016 festgenommen (bitte nach Monaten, Straftaten, Geschlecht der Tatverdächtigen, Gruppierung und Gebietsflächen aufschlüsseln )? Zu 4. und 5.: Im Rahmen des KPMD-PMK werden nur Maßnahmen nach der Strafprozessordnung (StPO) erfasst. Es wurden drei männliche Tatverdächtige registriert , die vorläufig festgenommen wurden. Alle drei verstießen gegen § 86a StGB (Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen) und wurden im Ortsteil Neukölln in den Monaten September, Oktober und Dezember festgenommen. Diese Tatverdächtigen waren bis zur Tat in rechtsextremistischen Strukturen, wie sie gemäß § 5 Abs. 2 Verfassungsschutzgesetz Berlin (VSG Bln) in Verbindung mit § 6 Abs. 1 VSG Bln durch den Berliner Verfassungsschutz beobachtet werden, nicht bekannt geworden. 6. Wie viele Ermittlungsverfahren liefen wegen rechtsextremistischer Delikte im Jahr 2016 in Neukölln, in wie vielen Fällen wurde Untersuchungshaft verhängt und in wie vielen Fällen wurden die Ermittlungen eingestellt (bitte alles nach Monaten, Straftaten, Gruppierung und Gebietsflächen aufschlüsseln)? 7. Wie viele Personen wurden im Jahr 2016 wegen rechtsextremistischer Straftaten in Neukölln zu welchen Strafen verurteilt (bitte nach Monaten, Straftaten, Gruppierung und Gebietsflächen aufschlüsseln)? Zu 6. und 7.: Über das staatsanwaltliche Aktenverwaltungssystem Mehrländer-Staatsanwalts-Automation (MESTA) kann keine Auswertung nach Tatorten vorgenommen werden, denn diese werden nicht durchgängig so erfasst, dass aus ihnen klar ein Bezirk, zum Beispiel Neukölln , ablesbar ist. Die Fragen 6 und 7 können daher nicht beantwortet werden. 8. Wie viele Personen wurden durch rechtsextreme Straftaten im Jahr 2016 in Neukölln a. leicht verletzt, b. schwer verletzt, c. getötet (bitte nach Monaten, Gruppierung und Gebietsflächen aufschlüsseln)? Zu 8.: Alle bislang für das Jahr 2016 in Neukölln registrierten Opfer wurden durch Körperverletzungen geschädigt . Alle Taten ereigneten sich im Ortsteil Neukölln. Aufgeschlüsselt nach Verletzungsgrad und Monat ergibt sich folgendes Bild: Apr Mai Jun Okt Nov 2016 ohne 0 1 0 0 0 1 leicht verletzt 1 0 1 1 1 4 unbekannt 0 0 0 1 0 1 Opfer gesamt 1 1 1 2 1 6 Anzahl der Opfer von Gewaltdelikten PMK - rechts 2016 nach Verletzungsgrad Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurden nur die Verletzungsgrade und Monate aufgeführt, zu denen statistische Werte vorliegen. 9. Aus welchen Straftaten setzen sich die „sonstigen Straftaten“ im Phänomenbereich PMK-rechts zusammen, und wie viele Delikte gab es im Jahr 2016 in Neukölln in den jeweiligen Kategorien in welchen Monaten? Zu 9.: Die „sonstigen Straftaten“ beinhalten alle Rechtsnormen, die nicht als Gewalt-, Propaganda- oder Terrorismus-Delikt gezählt werden (siehe Vorbemerkungen ). Das können zum Beispiel Verstöße gegen §§ 185 (Beleidigung), 303 (Sachbeschädigung) StGB oder Verstöße gegen Strafrechtsnebengesetze, wie beispielsweise das Versammlungs- oder Vereinsgesetz, sein. Abgeordnetenhaus Berlin – 18. Wahlperiode Drucksache 18 / 10 330 Seite 8 von 8 Deliktsbereich Ortsteil Sachbeschädigung Neukölln Sachbeschädigung Neukölln Volksverhetzung Rudow Fallaufkommen PMK - rechts mit Tatzeit nach dem 12. Dezember 2016 in Neukölln 10. Wie ist der Stand der Ermittlungen der unter Frage 1 erfassten rechtsextremistischen Straftaten im Bezirk Neukölln? Zu 10.: Ermittlungsstände werden im Rahmen des KPMD-PMK nicht erhoben. a) Wie viele rechtsextremistische Straftaten nach 1. wurden als solche im besagten Zeitraum nachgemeldet (bitte aufschlüsseln nach den Kriterien aus Frage 1 und 2)? Zu 10. a): Bezogen auf das Jahr 2016 sind derzeit noch keine Nachmeldungen möglich, da der bundesweit verbindliche Statistikschluss am 31. Januar 2017 und somit nach Erhebung der Daten für die vorliegende Beantwortung (26.01.2017) lag. b) Wie viele dieser Straftaten wurden nach der breiten Berichterstattung über die Anschläge auf das Café K- Fetisch und die Buchhandlung Leporello nachgemeldet (bitte aufschlüsseln nach den Kriterien aus Frage 1 und 2)? Zu 10. b): Aufgrund der bereits in den Vorbemerkungen erwähnten Erfassungsrückstände sind dazu bislang keine validen Aussagen möglich. So ist es möglich, dass Fälle im Rahmen des KPMD-PMK nach dem 12. Dezember 2016 erfasst wurden, obwohl sie bereits deutlich früher bei der Polizei Berlin bekannt geworden sind. Verlässliche Angaben können daher nur zu den bereits erfassten Fällen gemacht werden, deren Tatzeit nach den Straftaten zum Nachteil der Buchhandlung „Leporello“ und des Cafés „K-Fetisch“ liegt. Dabei handelt es sich um folgende Fälle: Bei keinem dieser Fälle waren Opfer zu verzeichnen. Aufgrund des zum Zeitpunkt der Erhebung für die vorliegende Beantwortung noch nicht erreichten bundesweit verbindlichen Statistikschlusses am 31. Januar 2017 dauerte die Erfassung für das Statistikjahr 2016 zum Zeitpunkt dieser Beantwortung noch an. Berlin, den 09. Februar 2017 In Vertretung Torsten Akmann Senatsverwaltung für Inneres und Sport (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 15. Feb. 2017)