Drucksache 18 / 10 688 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Joschka Langenbrinck (SPD) vom 09. März 2017 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 14. März 2017) und Antwort Wie ernst nimmt der Senat den dringenden Kampf gegen Kinderarmut? Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Wie viele Kinder a) deutscher und b) nichtdeutscher Herkunftssprache sind bzw. waren insgesamt jeweils in den Jahren 2011-2016 in den einzelnen Bezirken von Kinderarmut betroffen (Auflistung bitte für die Altersgruppen 0 bis 7 Jahre, 8 bis 14 Jahre und 15 bis 17 Jahre)? 2. Wie lange sind bzw. waren Kinder a) deutscher und b) nichtdeutscher Herkunftssprache jeweils in den Jahren 2011-2016 in den einzelnen Bezirken durchschnittlich von Kinderarmut betroffen (Auflistung bitte für die Altersgruppen 0 bis 7 Jahre, 8 bis 14 Jahre und 15 bis 17 Jahre)? 3. Wie viele Kinder a) deutscher und b) nichtdeutscher Herkunftssprache, die von Kinderarmut betroffen sind bzw. waren, leben bzw. lebten jeweils in den Jahren 2011- 2016 in den einzelnen Bezirken in alleinerziehenden Haushalten (Auflistung bitte für die Altersgruppen 0 bis 7 Jahre, 8 bis 14 Jahre und 15 bis 17 Jahre)? Zu 1. bis 3.: Zu den angefragten Angaben liegen der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie keine abrufbaren statistischen Daten für den genannten Zeitraum vor. 4. Welche konkreten Maßnahmen hat der Senat bisher in Angriff genommen, um die Armut von Kindern und Jugendlichen in Berlin zu bekämpfen, wie bewertet der Senat die Wirkung dieser Maßnahmen und welche Mittel in welcher Höhe stehen hierfür zur Verfügung? Zu 4.: Allen aktuellen Forschungsergebnissen zufolge tragen Maßnahmen zur (frühen) Bildung, zur Teilhabe und zur Gesundheitsförderung wesentlich dazu bei, Armut zu bekämpfen und Kindern und Jugendlichen ein gutes Aufwachsen zu ermöglichen. Infolgedessen verbessern alle getroffenen Maßnahmen zur Bildungsinfrastruktur , zur Qualitätsverbesserung in der Kindertagesbetreuung und der Schule sowie einer guten Vereinbarkeit von Familie und Erwerbsarbeit für Eltern (Ganztagsbetreuung /flexible Kinderbetreuung) maßgeblich auch die Situation von armen Kindern und ihren Familien. Darüber hinaus wurden Angebote der Gesundheitsförderung ausgebaut . Die Höhe der veranschlagten Mittel sind den Einzelplänen der entsprechenden Senatsressorts sowie den Bezirkshaushalten zu entnehmen. Mit den bereits umgesetzten Maßnahmen wurden wichtige Schritte in der Armutsbekämpfung und - prävention gemacht, ohne dass der Senat diese Maßnahmen als abschließend betrachtet. Vielmehr ist die Folge der 2016 entwickelten Armutsstrategie des Senats eine Hervorhebung des Themas in der neuen Legislaturperiode . 5. Welche weiteren Maßnahmen wird der Senat konkret in Angriff nehmen, um noch stärker die Armut von Kindern und Jugendlichen in Berlin zu bekämpfen? Zu 5.: Der Senat beabsichtigt eine ressortübergreifende Landeskommission zur Prävention der Kinder- und Familienarmut einzurichten. Eine dazugehörige koordinierende Geschäftsstelle zur Steuerung der ressortübergreifenden Arbeit befindet sich im Aufbau. Berlin, den 27. März 2017 In Vertretung Sigrid Klebba Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 29. Mrz. 2017)