Drucksache 18 / 10 776 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Dr. Robbin Juhnke (CDU) vom 16. März 2017 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 22. März 2017) und Antwort Intendantenbesetzung Staatsballett Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Sind die Gremien der Stiftung Oper in Berlin zum Zeitpunkt der Entscheidung für die Besetzung der Intendanten gemäß § 15 Satzung der Stiftung Oper in Berlin beschlussfähig gewesen; wenn nein, wie ist zu erklären, dass eine Beschlussfassung erfolgt ist? Zu 1.: Ja, der Stiftungsrat war beschlussfähig. 2. Wann wurde ein Vertrag mit der Doppelspitze Sasha Waltz und Johannes Öhmann unterzeichnet? Zu 2.: Der Vertrag von Herrn Öhman wurde am 18. November 2016, der Vertrag von Frau Waltz am 23. November 2016 unterzeichnet. 3. Hat bei Vertragsunterzeichnung bereits ein Konzept für die zukünftige künstlerische Gestaltung des Staatsballetts vorgelegen; wenn ja, wie sieht dieses Konzept aus? Zu 3.: Ja, ein Konzept über die künftige Entwicklung des Staatsballetts lag bereits vor Vertragsunterzeichnung vor und bildete die Grundlage für die betreffende Personalentscheidung . Öhman/Waltz werden das Profil des Staatsballetts neben dem Schwerpunkt Klassisches Ballett um Angebote der Neoklassik und des Zeitgenössischen erweitern, um die gesamte Bandbreite des Balletts abzubilden . Dabei wird das Programm zu mindestens 50% der Klassik gewidmet sein. Johannes Öhman wird den Bereich des klassischen Balletts maßgeblich verantworten. Er bringt hierzu die notwendigen Erfahrungen aus seiner bisherigen Arbeit als klassischer Tänzer, Ballettlehrer und Ballettdirektor mit. Er wird nicht selbst choreographieren, aber als international renommierter und sehr gut vernetzter Ballettleiter und Kurator die das internationale Ballett heute prägenden Choreographinnen und Choreographen für die Arbeit mit dem Staatsballett gewinnen können. Sasha Waltz wird sich selbst als Choreographin künstlerisch im Staatsballett einbringen. Sie beabsichtigt in den fünf Jahren ihrer Co-Intendanz, drei abendfüllende Neuproduktionen für das Staatsballett zu erarbeiten. Ziel von Öhman/ Waltz ist es, das Staatsballett Berlin als die größte Ballettcompagnie Deutschlands auf einen der Spitzenplätze in der internationalen Ballettwelt zu führen. 4. Welchen Stellenwert hat das klassische Ballett für die Tanzkultur in Berlin für den Senat und inwieweit ist bei der Intendantenentscheidung die herausragende Bedeutung des klassischen Balletts für die Stadt berücksichtigt worden? Zu 4.: Das klassische Ballett ist und bleibt der Schwerpunkt des Staatsballetts Berlin, die Entscheidung für Johannes Öhman als Intendant trägt dieser Schwerpunktsetzung Rechnung. Eine Ergänzung des klassischen Repertoires durch die Neoklassik und das Zeitgenössische ist heute bei fast allen internationalen Spitzencompagnien Praxis. Berlin, den 03. April 2017 Dr. Klaus Lederer Senator für Kultur und Europa (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 05. Apr. 2017)