Drucksache 18 / 10 792 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage der Abgeordneten June Tomiak und Stefan Ziller (GRÜNE) vom 22. März 2017 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 23. März 2017) und Antwort Rechtsextremismus in Marzahn-Hellersdorf im Jahr 2016 Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Wie viele Delikte des KPMD-PMK gab es im Jahr 2016 in Marzahn-Hellersdorf für den Bereich PMK-rechts? (Bitte tabellarisch nach Tatbzw . Erfassungszeitpunkt, Delikt und Ermittlungsstand aufschlüsseln.) Zu 1.: Grundlage für die Beantwortung der Anfrage bildet der „Kriminalpolizeiliche Meldedienst in Fällen Politisch motivierter Kriminalität“ (KPMD-PMK). Dabei handelt es sich entgegen der „Polizeilichen Kriminalstatistik“ (PKS) um eine Eingangsstatistik. Die Fallzählung erfolgt tatzeitbezogen , unabhängig davon, wann das Ermittlungsverfahren an die Staatsanwaltschaft abgegeben wurde. Die folgenden statistischen Angaben stellen keine Einzelstraftaten der Politisch motivierten Kriminalität (PMK) dar. Bei der Darstellung handelt es sich um Fallzahlen. Ein Fall bezeichnet jeweils einen Lebenssachverhalt in einem engen räumlichen und zeitlichen Zusammenhang mit identischer oder ähnlicher Motivlage, unabhängig von der Zahl der Tatverdächtigen , Tathandlungen, Anzahl der verletzten Rechtsnormen oder der eingeleiteten Ermittlungsverfahren . Die Fallzahlen der PMK unterliegen bis zum Abschluss der Ermittlungen - gegebenenfalls bis zum rechtskräftigen Gerichtsurteil - einer Bewertung gemäß der angenommenen Tatmotivation. Darüber hinaus können Fälle der PMK erst nach dem Statistikschluss bekannt und entsprechend gezählt werden. Deshalb kommt es sowohl unterals auch überjährig immer wieder zu Fallzahlenänderungen . Es werden nur die Fälle gezählt, die gemäß den bundesweit verbindlichen Verfahrensregeln zur Erhebung von Fallzahlen im Rahmen des KPMD- PMK für Berlin statistisch zu zählen sind. Aufgrund des Anschlages auf den Berliner Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz und den damit verbundenen polizeilichen Maßnahmen sind im KPMD-PMK erhebliche Erfassungsrückstände zu verzeichnen, die bislang noch nicht aufgearbeitet werden konnten. Valide Fallzahlen für das Jahr 2016 liegen demnach nicht vor. Gleichwohl handelt es sich um die Fallzahlen, die auch im Jahresbericht PMK für das Jahr 2016 Verwendung finden. Ermittlungsstände können im Rahmen des KPMD-PMK nicht automatisiert recherchiert werden , so dass hierzu keine Statistik vorliegt. Abgeordnetenhaus Berlin – 18. Wahlperiode Drucksache 18 / 10 792 2 Für den Bezirk Marzahn-Hellersdorf wurden für das Jahr 2016 bislang 133 Fälle der PMK - rechts registriert. Diese verteilen sich auf die Tatzeiten und Delikte wie folgt: Zähldelikt Tatzeit § 223 StGB – 1 04.01.2016 § 86a StGB – 2 06.01.2016 § 130 StGB – 3 06.01.2016 § 86a StGB 07.01.2016 § 86a StGB 09.01.2016 § 303 StGB – 4 12.01.2016 § 241 StGB – 5 15.01.2016 § 86a StGB 17.01.2016 § 224 StGB – 6 31.01.2016 § 224 StGB 01.02.2016 § 86a StGB 11.02.2016 § 223 StGB 12.02.2016 § 126 StGB – 7 16.02.2016 § 86a StGB 23.02.2016 § 86a StGB 24.02.2016 § 130 StGB 24.02.2016 § 86a StGB 25.02.2016 § 224 StGB 26.02.2016 § 185 StGB – 8 26.02.2016 § 86a StGB 28.02.2016 § 303 StGB 29.02.2016 § 86a StGB 01.03.2016 § 130 StGB 02.03.2016 § 111 StGB - 9 03.03.2016 § 130 StGB 04.03.2016 § 303 StGB 05.03.2016 § 86a StGB 08.03.2016 § 86a StGB 11.03.2016 § 303 StGB 13.03.2016 § 185 StGB 13.03.2016 § 86a StGB 18.03.2016 § 223 StGB 19.03.2016 § 86a StGB 20.03.2016 § 86a StGB 22.03.2016 § 86a StGB 23.03.2016 § 241 StGB 23.03.2016 § 241 StGB 23.03.2016 § 224 StGB 25.03.2016 § 86a StGB 26.03.2016 § 223 StGB 29.03.2016 § 304 StGB - 10 01.04.2016 § 303 StGB 02.04.2016 § 223 StGB 02.04.2016 § 27 VersammlG 02.04.2016 § 27 VersammlG 02.04.2016 § 130 StGB 02.04.2016 § 111 StGB 02.04.2016 Zähldelikt Tatzeit § 86a StGB 04.04.2016 § 86a StGB 12.04.2016 § 303 StGB 12.04.2016 § 303 StGB 13.04.2016 § 185 StGB 15.04.2016 § 86a StGB 18.04.2016 § 86a StGB 19.04.2016 § 224 StGB 24.04.2016 § 86a StGB 25.04.2016 § 86a StGB 25.04.2016 § 86a StGB 04.05.2016 § 86a StGB 06.05.2016 § 224 StGB 07.05.2016 § 86a StGB 08.05.2016 § 86a StGB 10.05.2016 § 86a StGB 14.05.2016 § 86a StGB 17.05.2016 § 86a StGB 20.05.2016 § 303 StGB 22.05.2016 § 86a StGB 28.05.2016 § 86a StGB 30.05.2016 § 185 StGB 31.05.2016 § 86a StGB 01.06.2016 § 86a StGB 04.06.2016 § 303 StGB 10.06.2016 § 130 StGB 11.06.2016 § 86a StGB 12.06.2016 § 130 StGB 13.06.2016 § 303 StGB 14.06.2016 § 86a StGB 14.06.2016 § 303 StGB 15.06.2016 § 130 StGB 16.06.2016 § 86a StGB 17.06.2016 § 185 StGB 27.06.2016 § 86a StGB 27.06.2016 § 86a StGB 01.07.2016 § 86a StGB 16.07.2016 § 86a StGB 21.07.2016 § 224 StGB 22.07.2016 § 86a StGB 26.07.2016 § 86a StGB 27.07.2016 § 130 StGB 29.07.2016 § 86a StGB 30.07.2016 § 86a StGB 01.08.2016 § 303 StGB 04.08.2016 § 86a StGB 04.08.2016 § 86a StGB 09.08.2016 Abgeordnetenhaus Berlin – 18. Wahlperiode Drucksache 18 / 10 792 3 Zähldelikt Tatzeit § 86a StGB 12.08.2016 § 86a StGB 12.08.2016 § 130 StGB 13.08.2016 § 185 StGB 14.08.2016 § 86a StGB 14.08.2016 § 86a StGB 15.08.2016 § 130 StGB 18.08.2016 § 86a StGB 18.08.2016 § 86a StGB 31.08.2016 § 86a StGB 01.09.2016 § 86a StGB 01.09.2016 § 303 StGB 03.09.2016 § 185 StGB 06.09.2016 § 86a StGB 16.09.2016 § 86a StGB 17.09.2016 § 86a StGB 19.09.2016 § 86a StGB 21.09.2016 § 130 StGB 27.09.2016 § 86a StGB 28.09.2016 § 185 StGB 01.10.2016 Zähldelikt Tatzeit § 86a StGB 11.10.2016 § 86a StGB 13.10.2016 § 185 StGB 16.10.2016 § 223 StGB 16.10.2016 § 130 StGB 27.10.2016 § 303 StGB 28.10.2016 § 130 StGB 31.10.2016 § 303 StGB 01.11.2016 § 303 StGB 07.11.2016 § 86a StGB 09.11.2016 § 130 StGB 15.11.2016 § 86a StGB 18.11.2016 § 185 StGB 23.11.2016 § 86a StGB 25.11.2016 § 86a StGB 14.12.2016 § 223 StGB 15.12.2016 § 241 StGB 16.12.2016 § 303 StGB 20.12.2016 § 86a StGB 20.12.2016 - 1 Körperverletzung - 2 Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen - 3 Volksverhetzung - 4 Sachbeschädigung - 5 Bedrohung - 6 Gefährliche Körperverletzung - 7 Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten - 8 Beleidigung - 9 öffentliche Aufforderung zu Straftaten - 10 gemeinschädliche Sachbeschädigung 2. Wie viele Personen, die behördlich als Rechtsextreme bekannt sind, hatten 2016 ihren Wohnsitz in Marzahn -Hellersdorf? Zu 2.: Von den behördlich bekannten Rechtsextremistinnen und Rechtsextremisten ist eine Anzahl im unteren dreistelligen Bereich in Marzahn-Hellersdorf gemeldet. 3. Wie viele Personen, die behördlich als Rechtsextreme bekannt sind, haben 2016 ihren Wohnsitz in Marzahn -Hellersdorf aufgegeben und in welche Bezirke von Berlin, sonstige Bundesländer oder sonstige Länder sind diese Personen verzogen? (Bitte tabellarisch aufführen.) Zu 3.: Die Anzahl der Ummeldungen von Rechtsextremistinnen und Rechtsextremisten aus Marzahn- Hellersdorf lag 2016 im mittleren einstelligen Bereich. 4. Wie viele Personen, die behördlich als Rechtsextreme bekannt sind und 2016 amtlich im Bezirk Marzahn- Hellersdorf gemeldet waren, werden mit einem offenen Haftbefehl gesucht; seit wann, aus welchem Grund (Verdacht der Tatbegehung, Haftantritt, etc.) und ggf. mit jeweils welcher vorgeworfenen bzw. erwiesenen Straftat? (Bitte tabellarisch aufführen.) Zu 4.: Ein entsprechender Datenbestand ist nicht vorgehalten . 5. Welche rechtsextremen Organisationen (Parteien, Kameradschaften, Netzwerk, Bündnisse, etc.) waren 2016 in Marzahn-Hellersdorf aktiv, welches Personenpotential umfassten sie und was war Art und Umfang ihrer Aktivitäten ? (Bitte tabellarisch aufführen.) Zu 5.: In Marzahn-Hellersdorf sind einzelne Personen aktiv, die dem „Netzwerk Freie Kräfte“ angehören. Der Berliner Landesverband der „Nationaldemokratischen Partei Deutschlands“ (NPD) hat in Marzahn- Hellersdorf einen Kreisverband, der vom stellvertretenden NPD-Landesvorsitzenden geleitet wird. Die NPD hat im Jahr 2016 in Marzahn-Hellersdorf sechs dem Senat bekannte Infostände und acht Kundgebungen durchgeführt. An diesen Kundgebungen nahmen jeweils zehn bis 30 Personen teil. Am 16. Januar 2016 konnte die NPD etwa 100 Personen mobilisieren. Sie thematisierte unter dem Motto „Gegen die massenhaften sexuellen Übergriffe auf deutsche Frauen“ die Vorkommnisse in der Silvesternacht in Köln. Abgeordnetenhaus Berlin – 18. Wahlperiode Drucksache 18 / 10 792 4 Die „Bürgerbewegung Pro Deutschland“ hat ihre Bundesgeschäftsstelle in der Alten Rhinstraße in Marzahn -Hellersdorf. 6. Welche rechtsextremen, flüchtlings- oder asylfeindlichen Zusammenschlüsse oder durch Rechtsextremist *innen mitgetragene Zusammenschlüsse – auch kleinere Ad-Hoc-Zusammenschlüssen oder zeit- und themenbezogene Zusammenschlüsse - waren 2016 in Marzahn- Hellersdorf aktiv, welches Personenpotential umfassten sie und was war Art und Umfang ihrer Aktivitäten? (Bitte tabellarisch aufführen.) Zu 6.: Mit der Verknüpfung der Themen „Innere Sicherheit “ und „Zuwanderung“ konnten Rechtsextremistinnen und Rechtsextremisten in den letzten Jahren ihre öffentliche Wahrnehmung vorübergehend steigern. Die NPD versuchte mittels „Nein-zum-Heim“-Facebook- Profilen schwerpunktmäßig in den östlichen Bezirken Teile der Bevölkerung für ihre Ziele zu gewinnen. Die Betreiber der Seite „Nein zum Heim – Marzahn- Hellersdorf” agierten nach außen anonym. Die Facebook- Seite war seit Januar 2016 regelmäßig aktiv und wurde vom Netzwerk der rechtsextremistischen „Nein-zum- Heim“-Seiten empfohlen. Die rechtsextremistischen „Nein-zum-Heim“-Seiten hatten deutliche Bezüge zur NPD und anderen rechtsextremistischen Bestrebungen. Im Laufe des Jahres entwickelten sich die vermeintlich neutralen „Bürgerbewegungen“ zu NPD- Wahlkampfplattformen, auf denen Wahlmotive und Wahlaufrufe der bzw. für die NPD gepostet wurden. Die „Bürgerbewegungen“ konnten 2016 allerdings nicht mehr die Reichweite erzielen und Menschen mobilisieren wie noch 2014/2015. Der Vorsitzende des Kreisverbands der NPD in Marzahn -Hellersdorf hatte für den Zeitraum von Juni bis Dezember 2016 wöchentliche Kundgebungen zum Thema „Asylflut stoppen“ in Hellersdorf angemeldet. Letztmalig fand diese Kundgebung am 13. Oktober 2016 statt. Darüber hinaus beteiligten sich NPD-Mitglieder am 02. April 2016 an der rechtsextremistischen Demonstration unter dem Motto „Sicherheit statt Angst“ in Marzahn- Hellersdorf. Für diese Kundgebung wurde bundesweit mobilisiert. Es nahmen ca. 250 Rechtsextremistinnen und Rechtsextremisten teil. Mitglieder und Funktionäre von NPD, „Der III. Weg“ und „Die Rechte“ traten dort als Redner auf. Darüber hinaus waren im Jahr 2016 auch einzelne Rechtsextremistinnen und Rechtsextremisten aktiv, die Versammlungen mit flüchtlings- bzw. asylfeindlichen Themen organisierten. 7. Wie viele Personen oder Zusammenschlüsse aus Marzahn-Hellersdorf proben, verbreiten und / oder verkaufen rechtsextreme Musik und/oder führen sie und / oder lassen sie in Marzahn-Hellersdorf aufführen; unter welchen (Künstler-)Namen werden sie geführt und ggf. welchem überregionalen Musiknetzwerk (Blood & Honour , Hammerskins, usw.) sind sie zuzuordnen? (Bitte tabellarisch aufführen.) Zu 7.: Dem Senat liegen keine Erkenntnisse über Personen oder Personenzusammenschlüsse vor, die im Bezirk Marzahn-Hellersdorf proben oder rechte Musik produzieren . Darüber hinaus liegen derzeit keine Erkenntnisse zu Musikveranstaltungen im Sinne der Anfrage im Bezirk Marzahn-Hellersdorf vor. Ein rechtsextremistischer Liedermacher betrieb bis Oktober 2016 unter einer Adresse in Marzahn-Hellersdorf einen CD-Versand. 8. Welche Trefforte von Rechtsextremisten sind dem Senat im Bezirk Marzahn-Hellersdorf im Jahr 2016 bekannt geworden, wie viele Personen trafen sich dort regelmäßig , welchen Charakter haben sie und in welchen Ortsteilen des Bezirks liegen sie? (Bitte tabellarisch aufführen .) Zu 8.: Dem Senat liegen keine Erkenntnisse über Trefforte In Marzahn-Hellersdorf vor, die ausschließlich von Rechtsextremistinnen und Rechtsextremisten besucht oder betrieben werden. Rechtsextremistinnen und Rechtsextremisten treffen sich in Marzahn-Hellersdorf entweder in Privatwohnungen/-räumen, auf öffentlichem Straßenland oder in öffentlichen Lokalitäten. 9. Wie viele Waffen wurden im Jahr 2016 bei polizeilichen Maßnahmen festgestellt, die sich im Besitz von Personen mit rechtsextremistischem und / oder flüchtlings - bzw. asylfeindlichem Hintergrund befanden? a. Wie viele Waffen wurden dabei mit entsprechender Berechtigung durch diese Personen geführt? b. Gab es Fälle, in denen per Haftbefehl gesuchte Rechtsextremist*innen nach bewaffnet oder mit Waffen in ihrem Besitz angetroffen wurden? c. Welche generellen Erkenntnisse über eine Entwicklung hinsichtlich der Bewaffnung der rechtsextremen Szene in Marzahn-Hellersdorf hat der Senat? Abgeordnetenhaus Berlin – 18. Wahlperiode Drucksache 18 / 10 792 5 10. Wie viele Hausdurchsuchungen gab es im Jahr 2016 in Marzahn-Hellersdorf zum Nachteil von Personen mit behördlich bekanntem rechtsextremistischem Hintergrund , zu welchem Datum, in welchem Ortsteil, aufgrund welcher Tatbeteiligung des Durchsuchten (Tatverdächtiger , Zeug*innen, etc.) und welchem Tatvorwurf, Jahr des Tatvorwurfs und mit welchem Durchsuchungserfolg wurden sie durchgeführt? (Bitte tabellarisch aufführen.) Zu 9. und 10.: Der bei der Polizei Berlin vorgehaltene Datenbestand ist nicht geeignet, eine automatisierte Antwort im Sinne der Anfrage zu generieren. 11. Wie viele Versammlungen fanden im Jahr 2016 mit rechtsextremen, flüchtlings- oder asylfeindlichen Thematiken in Marzahn-Hellersdorf statt und wie viele Versammlungen wurden im Jahr 2016 in Marzahn- Hellersdorf durch Rechtsextremist*innen besucht? (Bitte tabellarisch mit Anmelder*in, Anmelderorganisation, Datum, Stadtteil, Ort bzw. Verlauf, Teilnehmer*innen- Zahl, teilnehmenden Rechtsextremist*innen und zur Anzeige gebrachten Straftaten im Versammlungsverlauf aufschlüsseln.) Zu 11.: Die folgenden Versammlungen mit in der Fragestellung genannten Themen fanden im Jahr 2016 in Marzahn-Hellersdorf statt: Datum angemeldete Uhrzeit Anmelder/in Thema Versammlungsort/ Aufzugstrecke Teilnehmende 16.01. 15:00 – 18:00 NPD „Gegen die massenhaften sexuellen Übergriffe auf Deutsche Frauen“ Marzahner Promenade 8 (Marzahn-Mitte) 100 17.01. 15:00 – 23:59 Einzelperson „Gegen Linke Gewalt und gegen Gewalt von Ausländern.“ Alice-Salomon-Platz - Riesaer Straße - Louis- Lewin-Straße - Quedlinburger Straße -Stendaler Straße - Alice-Salomon-Platz 30 20.02. 10:00 – 16:30 NPD Berlin „Asylflut stoppen“ Cecilienplatz 11 (Hellersdorf Süd) 23 24.02. 10:00 – 11:00 Einzelperson „Sicherheit statt Angst“ Marzahner Promenade 8 (Marzahn-Mitte) 6 24.02. 11:45 – 13:00 Einzelperson „Sicherheit statt Angst“ Brodowiner Ring 13 (Marzahn-Mitte) 6 24.02. 14:00 – 15:30 Einzelperson „Sicherheit statt Angst“ Karl-Holtz-Str./Rudolf-Leonhard-Str. (Marzahn -Mitte) 6 18.03. 10:00 – 12:00 Einzelperson „Recht und Freiheit“ Alte Hellersdorfer Str./Landsberger Chaussee (Hellersdorf Süd) 8 19.03. 18:00 – 20:45 Einzelperson „Gemeinsam gegen Missbrauch von Frauen und Kindern“ Cottbusser Platz – Hellersdorfer Str. – U-Bhf. Kaulsdorf Nord 47 02.04. 11:00 – 23:59 Einzelperson „Asylmissbrauch stoppen!“ Janusz-Korczak-Str. / Stendaler Str. (Hellersdorf Nord) 38 02.04. 12:00 – 23:59 Einzelperson „Sicherheit statt Angst! Recht auf Zukunft - Mut zum Widerstand“ Salomon-Platz 5 – Stendaler Str. – Zossener Str. – Landsberger Allee –Ringenwalder Str. – Hohensaatener Str. – Rudolf-Leonhard-Str. –Lea- Grundig-Str. – Raoul-Wallenberg-Str. – Marzahner Promenade – Busbahnhof vor dem Eastgate am S-Bhf. Marzahn 200 Abgeordnetenhaus Berlin – 18. Wahlperiode Drucksache 18 / 10 792 6 26.05. 16:00 – 17:30 Bürgerbewegung Pro Deutschland „Gefährdung der Berlin-Wahl 2016 und der Umsetzung des Beschlusses ‚Ein Freibad für Marzahn-Hellersdorf‘“ Marzahner Promenade 55 (Marzahn-Mitte) 20 28.05. 15:00 – 18:00 Betreiber der Facebook-Seite "Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen und Kindern " „Gegen gewalttätige Übergriffe an Frauen und Kindern“ Alice-Salomon-Platz – Hellersdorfer Str. – Gülzower Str. – Altentreptower Str. – Bhf. Wuhletal - gleiche Wegstrecke zurück zum A.- S.-Platz 42 06.06. 18:45 – 20:30 NPD „Asylflut stoppen“ Zossener Str./Alte Hellersdorfer Str. (Hellersdorf -Nord) 23 13.06. 18:45 – 20:30 NPD „Asylflut stoppen“ Zossener Str./Alte Hellersdorfer Str. (Hellersdorf -Nord) 26 20.06. 18:45 – 20:30 NPD „Asylflut stoppen“ Zossener Str./Alte Hellersdorfer Str. (Hellersdorf -Nord) 13 08.08. 19:00 – 20:30 NPD „Sozialabbau stoppen!“ Niemegker Straße 12 (Marzahn-Nord) 30 22.08. 17:00 – 18:00 NPD Marzahn- Hellersdorf „Asylflut stoppen“ Louis-Lewin-Str. 99 (Hellersdorf-Ost) 25 01.09. 18:00 – 20:00 NPD Marzahn- Hellersdorf „Sozialabbau stoppen“ Marzahner Promenade 1 (Marzahn-Mitte) 30 10.09. 11:00 – 17:00 NPD Marzahn- Hellersdorf „Sozialabbau stoppen“ Allee der Kosmonauten 200 (Marzahn-Süd) 15 15.09. 13:00 – 14:00 NPD Berlin „Asylbetrug macht uns arm - Am 18. September NPD wählen“ Sella-Hasse-Str. 57 (Marzahn-Mitte) 20 15.09. 14:30 – 15:30 NPD Berlin „Asylbetrug macht uns arm - Am 18. September NPD wählen“ Trusetaler Str. 63 (Marzahn-Mitte) 20 15.09. 16:00 – 17:00 NPD Berlin „Asylbetrug macht uns arm - Am 18. September NPD wählen“ Alice-Salomon-Platz 3 (Hellersdorf-Nord) 10 15.09. 18:00 – 19:00 ALFA - Allianz für Fortschritt und Aufbruch „Hans-Olaf Henkel darf nicht im Theater am Park lesen!“ Frankenholzer Weg 4 (Biesdorf) 20 13.10. 15:00 – 19:00 NPD Berlin „Nein zum Ausländerheim in Hellersdorf“ Zossener Str./Mittenwalder Str. (Biesdorf) 28 Im Versammlungsverlauf zur Anzeige gebrachte Straftaten können nicht automatisiert generiert werden. Abgeordnetenhaus Berlin – 18. Wahlperiode Drucksache 18 / 10 792 7 12. Wie viele Personen, die der Szene der Reichsbürger zuzuordnen sind, hatten ihren Wohnsitz im Jahr 2016 in Marzahn-Hellersdorf und welche Aktivitäten entfalteten sie im Bezirk oder darüber hinaus? Zu 12.: Von den dem Senat bekannten und in Berlin gemeldeten Reichsbürgerinnen und Reichbürgern ist aktuell eine Anzahl im unteren zweistelligen Bereich in Marzahn-Hellersdorf wohnhaft. Die Personen sind vorrangig durch das Versenden von Schreiben mit straflosen Inhalten an Behörden in Erscheinung getreten. Darüber hinaus wurde jeweils ein Fall von Urkundenfälschung , Bedrohung sowie Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte festgestellt. 13. Wie viele Personen mit rechtem und/oder flüchtlings - bzw. asylfeindlichem Hintergrund, die als Beschuldigte oder Verurteile an einem Verfahren nach § 129 StGB bzw. § 129 a StGB beteiligt sind oder waren, hatten im Jahr 2016 ihren Wohnsitz in Marzahn-Hellersdorf und an welchem Verfahrenskomplex sind sie beteiligt oder beteiligt gewesen? Zu 13.: Die Staatsanwaltschaft Berlin erfasst Verfahren weder nach Bezirken noch nach einem „rechten und/oder flüchtlings- bzw. asylfeindlichen“ Hintergrund der Beschuldigten. 14. Wie viele Personen hatten im Jahr 2016 ihren Wohnsitz in Marzahn-Hellersdorf, die nach behördlichen Erkenntnissen im Kontakt mit der rechtsextremen Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ oder dem behördlich bekannten Umfeld (also solche Personen, welche sich im direkten Kontakt zum Kerntrio des NSU befanden) standen? Zu 14.: Dem Senat wurden im Zusammenhang mit dem „Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU) zwei Personen bekannt, die 2016 melderechtlich im Bezirk Marzahn-Hellersdorf erfasst waren. 15. Wurden im Jahr 2016 Abgeordnete oder Bezirksverordnete aufgrund eines eventuellen rechtsextremistischen Hintergrunds gezielt beobachtet; oder tauchten Abgeordnete oder Bezirksverordnete in behördlichen Beobachtungen zum Themenfeld Rechtsextremismus als Beobachtungsergebnis oder in entsprechenden strafrechtlichen Verfahren als Beteiligte auf? Zu 15.: Dem Senat ist kein Fall im Sinne der Anfrage bekannt. Berlin, den 05. April 2017 In Vertretung Torsten Akmann Senatsverwaltung für Inneres und Sport (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 11. Apr. 2017)