Drucksache 18 / 11 578 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Dr. Maren Jasper-Winter (FDP) vom 12. Juni 2017 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 14. Juni 2017) zum Thema: Kreißsäle und Geburtenhilfe: Versorgung verbessern und Antwort vom 27. Juni 2017 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 30. Jun. 2017) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung Frau Abgeordnete Dr. Maren Jasper-Winter (FDP) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - A n t w o r t auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/11578 vom 12. Juni 2017 über Kreißsäle und Geburtenhilfe: Versorgung verbessern __________________________________________________________________ Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. In welchen sich in Trägerschaft des Landes Berlin befindlichen Geburtskliniken (Vivantes und Charité) wurden wie viele Kinder im Jahr 2015 geboren? Zu 1.: 2015 Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH (im Folgenden Vivantes genannt): an 6 Standorten: 11.994 Entbindungen 12.191 Geborene (12.103 Lebendgeborene, 88 Totgeborene) Charité – Universitätsmedizin Berlin (im Folgenden Charité genannt): an 2 Standorten: 4.953 Entbindungen 5.162 Geborene (5.101 Lebendgeborene, 61 Totgeborene) (Quelle: Geburtsgynäkologische Statistik (eigene Erhebung SenGPG)). 2. Wie viele Hebammen (Vollzeitäquivalente) und Ärztinnen bzw. Ärzte (Vollzeitäquivalente) sind in den Jahren 2015 und 2016 aufgeschlüsselt nach den sich in Trägerschaft des Landes Berlin befindlichen Geburtskliniken (Vivantes und Charité) tätig gewesen? Zu 2.: In der Charité gab es in der Geburtsmedizin im Ärztlichen Dienst im Jahr 2015 insgesamt 24,31 VK und im Jahr 2016 23,01 VK sowie 2015 insgesamt 47,46 Hebammen und 2016 49,85 VK Hebammen. 2 Bei Vivantes waren 84,03 VK Hebammen im Jahr 2015 und 87,02 VK Hebammen im Jahr 2016 sowie 100,44 VK Ärztinnen und Ärzte im Jahr 2015 und 103,30 VK Ärztinnen und Ärzte im Jahr tätig. 3. Um wie viele Geburten muss sich eine Hebamme (Vollzeitäquivalent) in diesen Geburtskliniken zur gleichen Zeit durchschnittlich kümmern? Zu 3.: Bei einer physiologischen Geburt betreut an der Charité eine Hebamme zwei Gebärende, wenn es sich um eine pathologische Geburt handelt betreut eine Hebamme eine Gebärende. Bei Vivantes ist diese Information aus Routinedaten nicht zu erheben. 4. Wie viele Hebammenstellen sind zurzeit in diesen Geburtskliniken nicht besetzt? Zu 4.: An der Charité ist zurzeit 1,0 VK Hebammenstelle nicht besetzt. Zum Stichtag 20.06.2017 sind 8,37 VK Hebammenstellen bei Vivantes nicht besetzt. 5. In wie vielen Fällen wurde die Berliner Feuerwehr in den Jahren 2015, 2016 und 2017 von einem Krankenhaus darum gebeten, ihren Kreißsaal aufgrund einer vorübergehenden Kapazitätseinschränkung zu meiden, falls dies ohne Gefährdung der Patientin möglich war? Zu 5.: Kapazitätseinschränkungen von Kreißsälen werden bei der Berliner Feuerwehr statistisch nicht erfasst und ausgewertet. 6. Ist es richtig, dass die jeweiligen Kreißsäle über keinerlei Informationen verfügen, ob in anderen Kreißsälen anderer Geburtskliniken noch Kapazitäten frei sind? Zu 6.: Die Kapazitätsinformationen werden gegenwärtig nicht elektronisch oder automatisiert zur Verfügung gestellt. 7. Falls ja, plant der Senat die Einrichtung eines Leitsystems, mit dessen Hilfe eine Leitwarte Informationen darüber geben kann, in welcher Geburtsklinik noch freie Kapazitäten sind? Zu 7.: Die Einrichtung eines elektronischen Versorgungsnachweises, mit welchem der Leitstelle der Berliner Feuerwehr und der über die Leitstelle der Berliner Feuerwehr geführten Rettungsmittel die Ressourcen- und Kapazitätsinformationen der Berliner Notfallkrankenhäuser und Notfallzentren zugänglich gemacht werden, ist geplant. 3 Die Ressourcen- und Kapazitätsinformationen der Geburtskliniken sind dabei eine der abgebildeten Ressourcen. Das System bietet technisch die Möglichkeit, den Geburtskliniken diese Informationen zur Verfügung zu stellen. 8. Falls ja, bis wann soll dieses System eingeführt werden? Zu 8.: Die erste Pilotphase des Systems, in welcher die Ressourcenerfassung und -pflege durch die Notfallkrankenhäuser und Notfallzentren erfolgen, wird frühestens voraussichtlich im 3. Quartal dieses Jahres anlaufen. Berlin, den 27. Juni 2017 In Vertretung Boris Velter Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung S18-11578 S18-11578