Drucksache 18 / 11 691 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Oliver Friederici (CDU) vom 28. Juni 2017 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 29. Juni 2017) zum Thema: Lage der Landwirtschaft und der landwirtschaftlichen Betriebe in Berlin und Antwort vom 17. Juli 2017 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 20. Jul. 2017) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung Herrn Abgeordneten Oliver Friederici (CDU) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - A n t w o r t auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/11691 vom 28. Juni 2017 über Lage der Landwirtschaft und der landwirtschaftlichen Betriebe in Berlin ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Wie hoch ist die Umsatzentwicklung der landwirtschaftlichen Betriebe in Berlin? Zu 1.: Zur Umsatzentwicklung der landwirtschaftlichen Betriebe in Berlin liegen keine Zahlen des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg vor, da das Agrarstatistikgesetz keine entsprechende Ermächtigung enthält. Als Anhaltspunkt kann die Betrachtung der Entwicklung des sogenannten Standardoutputs dienen. Der Standardoutput wird je Flächeneinheit einer Pflanzenart bzw. je Stück Vieh einer Tierart durch die Multiplikation der erzeugten Menge mit dem zugehörigen Ab- Hof-Preis berechnet, wobei für die Erträge und die Preise Durchschnittswerte zugrunde gelegt werden. Vor 2010 wurde stattdessen der sogenannte Standarddeckungsbeitrag berechnet, der sich vom Standardoutput unterscheidet, sodass eine Vergleichbarkeit nicht gegeben ist. Für das Land Berlin liegen folgende Daten zum Standardoutput der landwirtschaftlichen Betriebe vor (je Betrieb): 2010: 126 273 € 2013: 135 338 € (Die Daten für 2016 wurden vom Statistischen Amt der Länder Berlin und Brandenburg noch nicht freigegeben.) 2. Welches sind aus Sicht des Senats die wirtschaftlichen und betrieblichen sowie arbeitsmarktpolitischen Kennzahlen der landwirtschaftlichen Betriebe in Berlin? Zu 2.: Die wesentlichen wirtschaftlichen, betrieblichen und arbeitsmarktpolitischen Kennzahlen der landwirtschaftlichen Betriebe werden vom Statistischen Amt der Länder Berlin und Brandenburg im Rahmen der in dreijährigem Turnus erfolgenden Agrarstrukturerhe- 2 bungen auf Basis des Agrarstrukturgesetzes erfasst. Es sind dies die folgenden Kennzahlen : Flächen: nach Nutzungsarten: o Getreide o Grünernte o Hackfrüchte o Hülsenfrüchte o Ölfrüchte – davon Raps o Gartenbauerzeugnisse – Gemüse u. Erdbeeren, Blumen und Zierpflanzen o Brachen Betriebsfläche Größenklassen – nach Nutzungsart/Kultur Standardoutput – je Betrieb Ökobetriebe: Anzahl, Anteil; Flächen, Anteil – (Zeitreihe) Landwirtschaftliche Nutzflächen nach Eigentum und Pacht (Zeitreihe) - je Betrieb (Zeitreihe bei Arbeitskräften!) Landwirtschaftliche Einzelunternehmungen – Haupt-und Nebenerwerb (Zeitreihe ) Landwirtschaftliche Betriebe nach Rechtsformen (Zeitreihe) Arbeitskräfte in landwirtschaftlichen Betrieben – Anzahl –Geschlecht – Arbeitsleistung in AK-E -Familienarbeitskräfte – Ständige (Beschäftigungsgrad) und Saisonarbeitskräfte - Landwirtschaftliche Berufsbildung – Abschluss der Betriebsleiter/Geschäftsführer – (Zeitreihe: 2010 und 2013) Betriebsleitungen/Geschäftsführungen –Geschlecht und Beschäftigungsgrad nach Altersgruppen. Viehbestand nach Arten (Zeitreihe) Viehbestand und Viehbesatz je 100ha Landwirtschaftliche Fläche (Zeitreihe) 3. Gibt es Problemlagen der landwirtschaftlichen Betriebe in Berlin? Zu 3.: Die landwirtschaftlichen Betriebe stehen vor Herausforderungen. Dazu gehören unter anderem Folgende: Geändertes EU-, Bundes- und Landesrecht führte zu geänderten Bedingungen und Auflagen und der Pflicht, die Prozesse und Abläufe im Betrieb verstärkt zu dokumentieren . Der Verwaltungsaufwand ist für Landwirte gestiegen. Für altgestandene Betriebe steht in den kommenden Jahren ein Generationenwechsel an. Die Hofnachfolge ist derzeit oft unklar. Für die Betriebe insgesamt besteht ein hoher Bedarf an landwirtschaftlichen Nutzflächen . Dieser Bedarf wird derzeit nicht gedeckt. Auch Zupacht in anderen Flächenländern , vor allem in Brandenburg ist nur begrenzt möglich. Stetiger Rückgang der zur Verfügung stehenden landwirtschaftlichen Nutzfläche (z. B. durch Wohnungsbau). Bewirtschaftungsauflagen z. B. im Rahmen der Ausweisung von Schutzgebieten wie Landschafts- und Naturschutzgebieten zur Umsetzung der beiden EU-Richtlinien (Flora -Fauna-Habitat sowie Vogelschutz) zu Natura 2000 führt zu Einschränkungen der unternehmerischen Möglichkeiten für die Landwirte. Geringe Akzeptanz der Bevölkerung, bewirtschaftete Flächen nicht zu betreten (Hundeauslauf bis hin zu Vandalismus). 3 Schäden an Flächen, Kulturen und der zur Bewirtschaftung eingesetzten Maschinen aufgrund von teilweisen hohem Wildtierbesatz. Die geringe Eigenkapitaldecke der Betriebe einerseits und der geringe Anteil an Eigentumsland wirken sich für betriebliche Neuinvestitionen nachteilig aus. 4. Inwieweit spielt (bitte Beispiele nennen) der Öko-Landwirtschaftsbereich eine Rolle, auch hinsichtlich der allgemeinen Ausrichtung der Berliner landwirtschaftlichen Betriebe? Zu 4.: Nach den Regeln des ökologischen Landbaus wirtschaftende Agrarbetriebe hatten im Land Berlin im Jahre 2016 einen zahlenmäßigen Anteil von 11,5% (6 Betriebe von insgesamt 52 Betrieben) und einen flächenmäßigen Anteil von 15,6% (288 ha von insgesamt 1.845 ha landwirtschaftlich genutzter Fläche im Stadtgebiet). Damit liegt Berlin hinsichtlich des Anteils der Öko-Betriebe im bundesweiten Vergleich im Spitzenfeld. Zu den Berliner Ökoerzeugern gehören neben den vorgenannten ökologisch wirtschaftenden Agrarbetrieben des Acker- und Feldgemüsebaus sowie der Tierhaltung auch Imkereien und Gartenbaubetriebe. Auch neue Formen der Selbstbewirtschaftung und/oder Selbst(gemüse)ernte sind vertreten. An der Entwicklung der Betriebszahlen (2010: 17 Betriebe, 2016: 43 Betriebe mit ökologischer Erzeugung angemeldet – teils mit Flächenbewirtschaftung im Umland) ist erkennbar , dass sich die Berliner Landwirtschaftsbetriebe zunehmend an den Kriterien der ökologischen Erzeugung orientieren. 5. Mit Blick auf die Frage 2.: Wie hat sich die Situation in der Vergangenheit entwickelt und wie sieht die Zukunft der Landwirtschaft in Berlin aus? Zu 5.: Mit der Wende haben sich die Bedingungen für Landwirtschaft und Gartenbau in Berlin insgesamt deutlich verändert. Waren die Betriebe im Westteil der Stadt bis dahin geprägt von kleinteilig strukturierten traditionellen Familienbetrieben, so dominierten im Ostteil der Stadt die großbetrieblichen Formen der Gärtnerischen und Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften. Während sich diese Relikte der Planwirtschaft in der Folgezeit im Ostteil der Stadt auflösten bzw. sich die geschäftlichen Grundlagen änderten und daraus eine Reihe von Neubetrieben hervorgingen, konnten die Betriebe im Westteil der Stadt sich nun ins Brandenburgische hinein ausdehnen, mussten sich dabei dem Wettbewerb mit dem Umland stellen und mit veränderten Förderbedingungen kalkulieren. Hauptbetriebszweige sind heute der Marktfruchtanbau (vor allem Roggen-, Raps- und Gemüsebau), Weidewirtschaft (Beweidungsprojekte), Pensionspferdehaltung mit eigenem Futteranbau sowie Landschaftspflegemaßnahmen. Bis etwa zum Jahr 2000 war in gartenbaulichen und landwirtschaftlichen Betrieben eine verstärkte Investitionstätigkeit zu verzeichnen, die bis zum Jahr 2010 kontinuierlich zurückging . In Anspruch genommen wurden vor allem Mittel im Rahmen der Bundes- und Landesförderung nach der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“. Derzeit stagniert die Investitionsneigung. Auf der Verwaltungsebene wurde die Zusammenarbeit mit dem Land Brandenburg intensiviert , die letztlich im Jahr 2003 zum Abschluss des Landwirtschaftsstaatsvertrages zwischen den beiden Ländern führte. 4 Die Entwicklung der (bodengebundenen) Landwirtschaft und der landwirtschaftlichen Betriebe in Berlin ist an den o. g. Kennzahlen ablesbar. Im Folgenden werden die Daten aus den Agrarstrukturerhebungen dargestellt: 1 Bodennutzung der landwirtschaftlichen Betriebe im Land Berlin 1999 bis 2016 Selbstbew irtschaftete Gesamtfläche insgesamt 2 099 1 996 1 936 2 539 2 387 2 813 2 064 1 927 darunter landw irtschaftlich genutzte Fläche zusammen 1 991 1 882 1 811 2 406 2 250 2 182 1 985 1 845 davon Ackerland 1 377 1 288 1 225 1 432 1 587 1 453 1 220 1 015 Dauergrünland 552 542 534 925 618 685 722 798 Baum- und Beerenobst (ohne Erdbeeren) – – – – 2 3 4 • Baumschulen 62 53 52 48 43 41 39 26 Ackerland zusammen 1 377 1 288 1 225 1 432 1 587 1 453 1 220 1 015 darunter Getreide zur Körnergew innung² 749 719 652 754 732 800 620 639 Weizen 10 44 64 67 104 • 32 44 Roggen und Wintermenggetreide 631 504 371 450 374 488 466 388 Triticale 26 104 96 124 • 100 • • Gerste 21 24 65 16 89 42 51 60 Hafer 60 42 56 84 • 88 64 • Körnermais/Mais zum Ausreifen (einschl. Corn-Cob-Mix) 1 1 – – • • – – Pflanzen zur Grünernte 194 198 138 182 308 396 448 223 Silomais/Grünmais 35 35 32 25 20 56 20 • Leguminosen zur Ganzpflanzenernte 6 – – – 15 35 • • Feldgras/Grasanbau auf dem Ackerland 123 141 105 153 • 285 386 148 Hackfrüchte 14 8 18 16 23 • 19 • Kartoffeln 13 7 12 2 • • 7 • Hülsenfrüchte zur Körnergew innung² 3 • • – 4 • • • Handelsgew ächse 96 77 77 83 95 56 80 52 Ölfrüchte zur Körnergew innung² 90 71 65 73 93 56 80 52 Winterraps 24 48 65 72 92 • • • Gartenbauerzeugnisse 219 213 217 243 150 27 21 15 Gemüse und Erdbeeren 180 180 189 217 133 • 10 • Blumen und Zierpflanzen 39 33 27 26 17 • • • Stillgelegte Fläche / Brache 103 70 123 155 274 • • 47 _____ 1 eingeschränkte Vergleichbarkeit mit den Vorjahren aufgrund methodischer Veränderungen (siehe Vorbemerkungen) 2 einschließlich Saatguterzeugung 2016¹ Hektar 2013¹Hauptnutzungsund Kulturarten 2007 2010¹1999 2001 2003 2005 5 3 Landwirtschaftliche Betriebe 2013 nach betriebswirtschaftlicher Ausrichtung Betriebswirtschaftliche Ausrichtung Betriebe Landwirtschaftlich genutzte Fläche Standardoutput Standardoutput je Betrieb Arbeitsleistung Anzahl Hektar 1 000 Euro Euro AK–E¹ Betriebe insgesamt 59 1985 7985 135 338 185 davon Ackerbau 10 512 427 42 659 17 Gartenbau 20 53 6 109 305 435 118 Dauerkulturen 1 ● ● ● ● Futterbau (Weidevieh ) 19 633 713 37 553 29 Veredlung - - - - - Pflanzenbauverbund 2 ● ● ● ● Viehhaltungsverbund - - - - - Pflanzenbau- Viehhaltungsverbund 7 632 439 62 716 14 _____ 1 AK–E: Arbeitskräfte–Einheit unter 5 15 15 13 4 2 5 – 10 5 5 1 1 3 10 – 20 11 11 5 3 10 20 – 50 8 8 6 – 7 50 – 100 7 7 7 1 7 100 – 200 5 5 4 – 5 200 – 500 1 1 1 – 1 500 – 1 000 – – – – – 1 000 und mehr – – – – – Insgesamt 52 52 37 9 35 unter 5 • 25 • 10 • 5 – 10 • • • • 21 10 – 20 216 169 46 • 109 20 – 50 263 260 134 – 126 50 – 100 430 424 321 • 102 100 – 200 673 656 358 – • 200 – 500 • • • – • 500 – 1 000 – – – – – 1 000 und mehr – – – – – Insgesamt 1 927 1 845 1 015 31 798 _____ 1 einschließlich Betriebe ohne landwirtschaftlich genutzte Fläche Fläche in Hektar Dauergrünland 2 Landwirtschaftliche Betriebe 2016 nach Betriebsfläche, ausgewählten Hauptnutzungs- und Kulturarten sowie nach Größenklassen der landwirtschaftlich genutzten Fläche Anzahl der Betriebe Landw irtschaftlich genutzte Fläche von … bis unter … Hektar Betriebsfläche insgesamt¹ Und zw ar Landw irtschaftlich genutzte Fläche Ackerland Dauerkulturen 6 darunter darunter ökologischer Landbau ökologischer Landbau Prozent Prozent 1999 103 • • 1 991 • • 2001 90 – – 1 882 – – 2003 86 • • 1 811 • • 2005 89 • • 2 406 • • 2007 85 4 4,7 2 250 249 11,1 2010¹ 66 6 9,1 2 182 271 12,4 2013¹ 59 6 10,2 1 985 290 14,6 2016¹ 52 6 11,5 1 845 288 15,6 1999 91 • • 1 377 • • 2001 80 – – 1 288 – – 2003 75 • • 1 225 • • 2005 75 • • 1 432 • • 2007 72 4 5,6 1 587 134 8,4 2010¹ 53 4 7,5 1 453 128 8,8 2013¹ 45 4 8,9 1 220 122 10,0 2016¹ 37 5 13,5 1 015 127 12,5 1999 27 • • 552 • • 2001 25 – – 542 – – 2003 25 • • 534 • • 2005 33 • • 925 • • 2007 43 3 7,0 618 116 18,8 2010¹ 36 5 13,9 685 141 20,6 2013¹ 34 3 8,8 687 144 21,0 2016¹ 35 5 14 775 • • _____ 1 eingeschränkte Vergleichbarkeit mit den Vorjahren aufgrund methodischer Veränderungen (siehe Vorbemerkungen) 2 einschl. M ähweiden Wiesen und Weiden² landw irtschaftlich genutzte Fläche 4 Landwirtschaftliche Betriebe mit ökologischem Landbau 1999 bis 2016 nach ausgewählten Kulturarten insgesamt Anteil insgesamt AnteilJahr Anzahl Hektar Ackerland Betriebe Fläche 7 Darunter LF zusammen Ackerland Dauergrünland Anzahl 1999¹ 101 1 990 1 832 161 112 76 2001 90 1 882 1 725 157 114 85 2003¹ 100 1 865 1 668 164 134 84 2005 89 2 406 2 304 138 92 50 2007 85 2 250 1 969 148 113 91 2010² 66 2 182 1 886 147 89 82 2013² 59 1 985 1 458 155 111 71 2016² 52 1 845 1 519 154 107 79 _____ 1 repräsentatives Ergebnis 2 eingeschränkte Vergleichbarkeit mit den Vorjahren aufgrund methodischer Veränderungen (siehe Vorbemerkungen) 5 Landwirtschaftliche Betriebe mit gepachteter landwirtschaftlich genutzter Fläche (LF) und Pachtpreise 1999 bis 2016 nach Kulturarten Jahr Betriebe insgesamt LF Schematische Darstellung der Eigentums- und Pachtverhältnisse an der landwirtschaftlich genutzten Fläche 2016 Pachtpreise für Flächen, die von familienfremden Personen gepachtet w urden gepachtete LF Hektar Euro / Hektar Landw irtschaftlich genutzte Fläche (LF) gepachtete LF 82,3 % unentgeltlich erhaltene LF 12,7 % eigene selbstbew irtschaftete LF 4,9 % von Familienangehörigen • von anderen Verpächtern • 8 Prozent Anzahl Prozent 1999 77 66 85,7 11 14,3 2001 66 52 78,8 14 21,2 2003 66 54 81,8 12 18,2 2005 69 60 87,0 9 13,0 2007 63 49 77,8 14 22,2 2010¹ 41 30 73,2 11 26,8 2013¹ 39 31 79,5 8 20,5 2016¹ 38 29 76,3 9 23,7 zusammen darunter Gesellschaft bürgerlichen Rechts zusammen darunter Gesellschaft mit beschränkter Haftung 1999 103 77 20 19 6 6 2001 90 66 19 18 5 5 2003 86 66 16 15 4 4 2005 89 69 14 13 6 6 2007 85 63 11 10 11 6 2010¹ 66 41 • • • • 2013¹ 59 39 7 6 13 9 2016¹ 52 38 5 5 9 6 1999 1 991 1 405 354 283 232 232 2001 1 882 1 251 427 357 204 204 2003 1 811 1 227 427 359 157 157 2005 2 406 1 688 568 501 150 150 2007 2 250 1 502 449 384 300 152 2010¹ 2 182 1 239 • • • • 2013¹ 1 985 1 299 • • • 164 2016¹ 1 845 1 459 102 102 284 • _____ 1 eingeschränkte Vergleichbarkeit mit den Vorjahren aufgrund methodischer Veränderungen (siehe Vorbemerkungen) 2 einschließlich Personengemeinschaften Anzahl der Betriebe Landw irtschaftlich genutzte Fläche in Hektar Jahr Betriebe insgesamt Haupterw erb Nebenerw erb Betriebe Betriebe Anzahl 6 Landwirtschaftliche Betriebe der Rechtsform Einzelunternehmen 1999 bis 2016 Anteil an den Betrieben insgesamt Anteil an den Betrieben insgesamt Jahr Betriebe insgesamt Davon Betriebe der Rechtsform Einzelunternehmen Personengesellschaften² juristische Personen 7 Landwirtschaftliche Betriebe und deren landwirtschaftlich genutzte Fläche 1999 bis 2016 nach Rechtsformen 9 Anzahl 103 1 991 19,3 740 • • 491 24,7 90 1 882 20,9 522 308 218 392 20,8 86 1 811 21,1 531 328 203 359 19,8 89 2 406 27,0 504 299 205 344 14,3 85 2 250 26,5 460 272 188 296 13,1 66 2 182 33,1 264 150 114 190 8,7 59 1 985 33,6 249 153 96 185 9,3 52 1 845 35,5 219 117 102 159 8,6 1 AK–E: Arbeitskräfte–Einheit insgesamt darunter vollbeschäftigt insgesamt darunter vollbeschäftigt Anzahl 103 151 86 380 330 209 90 133 72 309 263 84 86 124 77 263 219 144 89 122 83 212 174 170 85 117 61 233 161 110 66 72 42 142 86 50 59 66 35 154 81 29 52 66 31 123 56 30 _____ 2 eingeschränkte Vergleichbarkeit mit den Vorjahren aufgrund methodischer Veränderungen (siehe Vorbemerkungen) 2016² 2013² 2010² Betriebe LF 2003 2013² 2007 2005 2016² Jahr Hektar Personen 2001 2001 9 Arbeitskräfte in landwirtschaftlichen Betrieben 1999 bis 2016 nach Familienarbeitskräften, ständigen Arbeitskräften und Saisonarbeitskräften Personen Saisonarbeits - kräfte 2007 1999 LF je Betrieb 8 Arbeitskräfte in landwirtschaftlichen Betrieben 1999 bis 2016 nach Arbeitsleistung und Geschlecht sowie 2016 nach Größenklassen der landwirtschaftlich genutzten Fläche (LF) Familienarbeitskräfte einschl. Betriebsinhaber Jahr Betriebe Ständig beschäftigte Arbeitskräfte 1999 2003 2005 2010² Arbeitsleistung je 100 ha LF Arbeitsleistung AK-E¹ Davon w eiblichmännlich Arbeitskräfte 10 In der wachsenden Stadt haben die landwirtschaftlichen Betriebe mit verschärften Rahmenbedingungen zu kämpfen. Die künftige Entwicklung wird u. a. davon abhängen, wie sich die zunehmende Flächenkonkurrenz mit anderen Nutzungsformen (Infrastruktur, Wohnungsbau, Gewerbeflächen) auswirken wird. Chancen urbaner Landwirtschaft werden einerseits in der Entwicklung von Multifunktionalitäten und andererseits in der Verknüpfung mit soziokulturellen Aspekten gesehen. Dabei können traditionellen Landbewirtschaftungsformen im periurbanen Raum mit Funktionen der Naherholung und der Freizeitgestaltung kombiniert werden, können die Leistungen der Landwirtschaft für die Allgemeinheit und die öffentlichen Güter (Erhalt der Kulturlandschaft , Erzeugung qualitativ hochwertiger Nahrungsmittel etc.) noch besser ver- 2010 2013 2016 49 42 36 darunter Berufsbildung/Lehre 17 13 12 Landw irtschaftsschule 6 4 • Fortbildung zum Meister, Fachagrarw irt 5 3 4 Fachhochschule, Ingenieursschule 7 6 7 Universität, Hochschule 11 9 7 17 17 16 18 16 21 1 2 3 4 5 6 7 8 9 15 – 24 25 – 34 35 – 44 45 – 54 55 – 64 65 und älter Insgesamt 52 35 17 43 29 14 9 6 3 voll- teilzu - sammen beschäftigt davon Insgesamt Alter von … bis … Jahren Insgesamt Davon voll- teil- vollbeschäftigt beschäftigt Personen teil- Davon (Spalte 1) männlich w eiblich zusammen davon 10 Landwirtschaftliche Berufsbildung mit dem höchsten Abschluss der Betriebsleiter/Geschäftsführer in den landwirtschaftlichen Betrieben 2010 bis 2016 11 Betriebsleiter/Geschäftsführer in landwirtschaftlichen Betrieben 2016 nach Art der Beschäftigung, Geschlecht und Altersgruppen Landw irtschaftliche Berufsbildung mit Abschluss insgesamt Ausschließlich praktische landw irtschaftliche Erfahrung Merkmal Teilnahme an einer beruflichen Bildungsmaßnahme in den letzten 12 Monaten Personen 11 mittelt werden und auch der landeskulturelle Wert und die identitätsstiftende und strukturfestigende Funktion insbesondere alteingesessener im Milieu verwurzelter Betriebe stärker herausgestellt werden. Weitere Möglichkeiten werden in der Einbindung von gastronomischen Angeboten in den agrikulturellen Kontext, die Verknüpfung mit Aspekten der Erlebnisorientierung und der Bildung wie der Verbraucheraufklärung, der Förderung nachbarschaftlichen Engagements , der Integration gesehen. Beispielhaft seien die neu entstandenen bzw. wiederentdeckten Formen städtisches Leben mit landwirtschaftlich-gartenbaulicher Betätigung wie z. B. den Allmendegärten oder den jüngst entstandenen Selbstbewirtschaftungs- und Selbsternteprojekten genannt. Daneben etablieren sich im innerstädtischen Bereich zunehmend von der Scholle unabhängige Projekte urbaner Landwirtschaft in Form gebäudegebundener Anbautechniken auf Dächern, an Fassaden und in Inhouse-Anlagen die dabei auf den städtischen Bedarf für vor Ort gewachsene Frischerzeugnisse (Salate, Kräuter, Sprossen und Gemüse) abzielen und zugleich stadtbildgestalterische und stadtklimaverbessernde Funktionen integrieren . 12 6. Welches sind die Kennzahlen der in der Tierhaltung der Landwirtschaft tätigen Betriebe, wie sieht deren vergangene Entwicklung, der aktuelle Sachstand und die künftige Prognose aus? Zu 6.: Die Kennzahlen der in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung tätigen Betriebe samt vergangener Entwicklung und aktuellem Stand sind den folgenden Tabellen zu entnehmen : 12 Viehbestand 1999 bis 2016¹ Darunter Darunter Darunter Kühe Zuchtsaue n w eibliche Schafe zur Zucht 1999 453 203 287 • 263 128 11 012 2001 482 221 119 4 325 165 6 511 2003 405 194 104 • 325 182 2 819 2005 436 • 59 • 562 401 880 2007 453 179 101 • 323 203 897 2010² 514 206 51 9 368 216 335 2013² 494 208 65 • 440 221 505 2016² 435 • 44 • 540 312 • Darunter Kühe 1999 22,8 10,2 14,4 13,2 2001 25,6 11,7 6,3 17,2 2003 22,3 10,7 5,7 17,9 2005 18,1 • 2,5 23,4 2007 20,1 8,0 4,5 14,4 2010² 23,6 9,4 2,3 16,9 2013² 24,9 10,5 3,3 22,2 2016² 23,6 • 2,4 29,3 1999 17,3 10,2 1,8 1,1 2001 17,6 11,7 0,8 1,4 2003 17,0 10,7 • 1,5 2005 13,9 • • 2,0 2007 15,5 8,0 0,6 1,2 2010² 17,3 9,4 0,3 1,4 2013² 18,7 10,5 0,4 1,7 2016² 18,4 • 0,3 2,4 _____ 1 1999 – 2009 Stichtag 3. M ai; seit 2010 Stichtag 1. M ärz 2 eingeschränkte Vergleichbarkeit mit den Vorjahren aufgrund methodischer Veränderungen (siehe Vorbemerkungen) Schafe Geflügel Jahr Rinder Schw eine Schafe 13 Viehbestand und Viehbesatz je 100 Hektar landwirtschaftlich Anzahl je 100 Hektar Großvieheinheit je 100 Hektar Jahr Rinder Schw eine 13 Aus den Zahlen ist ersichtlich, dass die Bestände teils zunehmende (z. B. Schafe), teils gleichbleibende (z. B. Rinder), teils abnehmende Tendenz (z. B. Schweine und Geflügel) zeigen. Zukünftig wird von stagnierenden bis abnehmenden Beständen in der Viehhaltung ausgegangen. Berlin, den 17. Juli 2017 In Vertretung Margit Gottstein Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung S18-11691 S18-11691