Drucksache 18 / 11 855 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Marianne Burkert-Eulitz (GRÜNE) vom 20. Juli 2017 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 21. Juli 2017) zum Thema: Schools-Turnaround: Aktueller Stand und Antwort vom 03. August 2017 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 09. August 2017) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie Frau Abgeordnete Marianne Burkert-Eulitz (Bündnis 90/Die Grünen) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - A n t w o r t auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/11855 vom 20. Juli 2017 über Schools-Turnaround: Aktueller Stand ___________________________________________________________________ Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Wie kam es zu dem Projekt? Zu 1.: Ausgangspunkt war ein von der Robert Bosch Stiftung geförderter Austausch zwischen den Bildungsverwaltungen von New York und Berlin, in dem u.a. das New Yorker School Turnaround-Programm Thema war. Vor dem Hintergrund dieser Erfahrungen aus der „Bildungsbrücke Berlin-New York“ wurde 2013 zwischen der Robert Bosch Stiftung und der damaligen Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft ein Kooperationsvertrag zur Durchführung des Projekts „School Turnaround – Berliner Schulen starten durch“ geschlossen. 2. Welche Ziele und Erkenntnisse erhoffte man sich von dem Projekt? Zu 2.: Laut Kooperationsvertrag wird einerseits angezielt, dass die beteiligten Schulen bis zum Projektende Verbesserungen in relevanten Qualitätsmerkmalen wie Lehr- und Lernprozesse, Schulmanagement, Schulkultur und Schulleistungsergebnisse erreicht haben werden, um sich zu Schulen zu entwickeln, an denen Schülerinnen und Schüler gern und erfolgreich lernen. Andererseits sollen Erkenntnisse gesammelt werden im Hinblick auf Kompetenzen, Steuerungsmechanismen und Ressourcen, die notwendig sind, um eine Schulwende einzuleiten. Die gewonnenen Erfahrungen sollen zur Entwicklung von Transferprodukten genutzt werden, die auch andernorts in Zukunft systematisch eingesetzt werden können, um Schulen in kritischer Lage besser zu unterstützen. - - 2 3. Welche Schulen nahmen an dem Projekt teil? Zu 3.: Teilnehmende Schulen sind (ISS: Integrierte Sekundarschule) 01K03 Ernst-Reuter-Schule (ISS, Mitte) 01K09 Hedwig-Dohm-Schule (ISS, Mitte) 02K03 Hector-Peterson-Schule (ISS, Friedrichshain-Kreuzberg) 02K08 Refik-Veseli-Schule (ISS, Friedrichshain-Kreuzberg) 02K09 Albrecht-von-Graefe-Schule (ISS, Friedrichshain Kreuzberg) 07K09 Gustav-Langenscheidt-Schule (ISS, Tempelhof-Schöneberg) 08G21 Silberstein-Schule (Grundschule, Neukölln) 08K12 Kepler-Schule (ISS, Neukölln) 10G10 Peter-Pan-Schule (Grundschule, Marzahn-Hellersdorf) 10G19 Bücherwurm-Schule am Weiher (Grundschule, Marzahn-Hellersdorf) 4. Welche schulspezifischen bzw. individuellen Ziele formulierten die teilnehmenden Schulen (sortiert nach Schule)? Zu 4.: Die Schulentwicklungsziele der einzelnen Schulen wurden in Projektvereinbarungen fixiert, die 2013 für die ersten zwei Projektjahre und 2015 in einer Folgevereinbarung für die zweiten zwei Projektjahre geschlossen wurden. In der Anlage 1 sind die Entwicklungsziele aus den Projektvereinbarungen der zweiten Hälfte der Laufzeit als Auszug aus den Projektvereinbarungen zusammengestellt. 5. Welche zusätzlichen Ressourcen standen den Schulen zur Verfügung? Zu 5.: Zusätzliche Ressourcen für die Schulen setzten sich zusammen aus - Beratung durch eine Prozessbegleiterin bzw. einen Prozessbegleiter, - Möglichkeit der Teilnahme an einer projektinternen Fortbildungsreihe zur Führung von schulischen Veränderungsprozessen und pädagogischen Prozessen, - Möglichkeit der Teilnahme an der "Pädagogischen Werkstatt zu Heterogenität und Individualisierung" der Deutschen Schulakademie, - Möglichkeit des individuellen Coachings für Schulleitung und mittleres Management - 25.000 € pro Schule als frei verfügbare Mittel zum Einsatz für die individuelle Schulentwicklung, - zusätzliche Mittel und Beratung zum Ausbau und der Professionalisierung der Öffentlichkeitsarbeit , - enge Beratung und Begleitung durch die Projektleitung, - diverse Workshops und Veranstaltungen zum Austausch und zur Vernetzung der Projektbeteiligten, - regelmäßige Durchführung von (Zwischen-)Bilanzgesprächen unter Teilnahme von Projektleitung, Schulleitung, Schulaufsicht, Prozessbegleitung, Bezirk sowie - Möglichkeit der Durchführung von Lern- und Hospitationsreisen an verschiedenen (v.a. Preisträger-)Schulen in Deutschland - - 3 6. Wurde die Zuwendung der Ressourcen abhängig von der individuellen Zielstellung der jeweiligen Schule bestimmt? Zu 6.: Die Mittel für Prozessbegleitung, Fortbildungsmaßnahmen, Hospitationsreisen und andere Unterstützungsmaßnahmen wurden nach Bedarf und Verfügbarkeit vergeben. Die den Schulen zur freien Verfügung stehenden Mittel (25.000 € pro Schule) wurden jeweils bei Nachweis der Verwendung für die Erreichung der formulierten Ziele frei gegeben. 7. Welche Form von Ressourcen standen sortiert nach Schulen zur Verfügung (sortiert nach Sach-, Personal -, Fortbildungsmittel, Beratungsleistungen, usw.?) Zu 7.: Insgesamt wurden für das Projekt School Turnaround rd. 1,9 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, davon rd. 1,5 Millionen Euro von der Robert Bosch Stiftung und ca. 400.000 Euro von der für Bildung zuständigen Senatsverwaltung. Rd. 1,1 Millionen Euro sind direkt in Prozessbegleitung, weitere Unterstützungsmaßnahmen für Schulen und damit im Zusammenhang stehende Workshops und Veranstaltungen beteiligter Akteure geflossen. Im Detail: (1) Prozessbegleitung (Beratung der Schulen sowie monatliche Prozessbegleitersitzungen mit der Projektleitung): 445.000 € (2) Unterstützungsmaßnahmen Schulen (Verwendung für Fortbildungen, z.B. Führen von Schulen in schwieriger Lage, Coaching von Schulleitungen und mittlerem Management, Hospitationsreisen, Öffentlichkeitsarbeit, 25.000 € frei verfügbare Mittel pro Schule im Rahmen der individuellen Schulentwicklung) 515.000 € (3) Workshops & Veranstaltungen beteiligter Akteure (Strategietreffen der Projektpartner, Workshops mit z.B. Schulaufsichten, weitere Veranstaltungs- und Moderationskosten) 140.000 € Die restlichen Mittel wurden verwendet für Sach-, Personal-, Evaluations- und sonstige Projektbegleitungskosten. Die Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen, Workshops, Hospitationsreisen etc. war allen Schulen in gleichem Umfang möglich und wurde je nach Bedarf der individuellen Schulentwicklung von den einzelnen Schulen in unterschiedlichen Höhen abgerufen. 8. Wie viele Prozessbegleiter standen sortiert nach Schulstandorten zur Verfügung? 9. Mit welchem wöchentlichen Stunden-Umfang waren die Prozessbegleiter aktiv? Zu 8. und 9.: Jeder Schule stand eine Prozessbegleiterin bzw. ein Prozessbegleiter zur Verfügung mit folgenden Beratungsstunden pro Monat: - 01.01.2014 bis 31.07.2015 - 20 Stunden/Monat, - 01.09.2015 bis 31.08.2016 - 16 Stunden/Monat, - - 4 - 01.09.2016 bis 31.07.2017 - 12 Stunden/Monat. 10. In welchen zeitlichen Abständen führten die Prozessbegleiter regelmäßige Gespräche mit den Schulen? 11. Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit mit der Regionalen-Schulaufsicht? Zu 10. und 11.: Die inhaltliche und zeitliche Zusammenarbeit der Prozessbegleiterinnen und Prozessbegleiter mit der regionalen Schulaufsicht gestaltete sich individuell unterschiedlich je nach Problemlage der Schule und in individuell zwischen Schulleitung, Schulaufsicht und Prozessbegleitung verabredeter Arbeitsweise. Sie reichte von Beschränkung auf gemeinsame Teilnahme an Zwischenbilanz- und Bilanzgesprächen sowie Veranstaltungen, an denen alle Akteure im Projekt zusammenkamen (z.B. Schuljahrsauftaktveranstaltungen oder zweitägige Auswertungskonferenz am Projektende) bis hin zu regelmäßigen Treffen zwischen Prozessbegleitung und Schulaufsicht mit der Schulleitung, um die Schulentwicklung zu besprechen. 12. Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit mit der Robert-Boschstiftung, der Senatsverwaltung für Bildung und den jeweiligen Schulen? Zu 12.: Die Robert Bosch Stiftung und die für Bildung zuständige Senatsverwaltung haben als Kooperationspartner den für das Projekt grundlegenden Vertrag geschlossen. Darin sind die Ziele, die Steuerungsstruktur und die Finanzierung im Detail festgehalten. Auf der leitenden Arbeitsebene fanden mehrere Workshops zu zentralen Fragen der Projektentwicklung statt. Die Arbeit mit den Schulleitungen innerhalb des Projekts oblag der operativen Projektleitung ; die Zuständigkeit der jeweiligen Schulaufsicht blieb davon unberührt. Um die unterschiedlichen Arbeitszusammenhänge abzustimmen, gab es regelmäßigen Kontakt zwischen der Projektleitung und den zuständigen Schulaufsichten. 13. Welche Maßnahmen wurden zur Stärkung der Unterrichtsqualität durchgeführt (sortiert nach Schulstandort )? Zu 13.: Maßnahmen zur Unterrichtsentwicklung wurden von den Schulen in Wahrnehmung ihrer Eigenverantwortung beschlossen und durchgeführt. Im Rahmen des Projekts standen hierfür spezifische Unterstützungsangebote zur Verfügung, über deren Einsatz ebenfalls die Schulen eigenverantwortlich entschieden haben. Eine Übersicht über Ziele, Maßnahmen und Entwicklung bei der Verbesserung der Unterrichtsqualität, die jede Schule für sich selbst am Projektende erstellt hat, findet sich in Anlage 2. Schulübergreifend standen zur Unterstützung der Unterrichtsentwicklung verschiedene Angebote zur Verfügung, an denen in der Regel alle Schulen teilgenommen haben. Dazu gehörten: - - 5 • Schulleitungsqualifikation zu den Themen „Führen und Leiten von schulischen Veränderungsprozessen “ und „Führen von pädagogischen Prozessen“; • Training von Schulleitungen in kollegialer Fallberatung mit Schwerpunkt auf Führung von Unterrichtsentwicklung; • Workshop für Schulleitungen zum Zusammenhang von Unterrichtsentwicklung, Schulkultur und Schulmanagement; • Workshop für Schulleitungen zur Erarbeitung eines schulinternen Curriculums, das den schulspezifischen Unterrichtsentwicklungsansatz ins Zentrum setzt. Einige Angebote wurden nur von einigen Schulen angenommen und umgesetzt, dazu gehörten • Teilnahme an einer Fortbildung „Pädagogische Werkstatt“ zum Thema Individualisierung und Differenzierung im Unterricht (Hedwig-Dohm-Schule, Albrecht-von-Graefe- Schule, Bücherwurm-Grundschule); • Schulinterne mehrjährige Fortbildung von 40 % des Kollegiums an einer gemeinsamen schulinternen Fortbildung zur Unterrichtsentwicklung (Ernst-Reuter-Schule); schulinterne Fortbildung einer Gruppe des Kollegiums zu speziellen pädagogischen Ansätzen (Montessori-Pädagogik; Refik-Veseli-Schule); • Hospitationsreisen zu Schulen, an denen die erfolgreiche Umsetzung von Unterrichtsentwicklung zu bestimmten Schwerpunkten studiert wurde (Peter-Pan-Schule, Hector-Peterson-Schule, Albrecht-von-Graefe-Schule, Refik-Veseli-Schule, Kepler- Schule, Bücherwurm-Grundschule, Hedwig-Dohm-Schule); • Mehrtägige Unterrichtshospitation durch ein Team von Schulentwicklungsexperten in allen Klassen an drei Schulen zur Untersuchung der Mikrosteuerung von Unterrichtsprozessen mit Feedback an das gesamte Kollegium als Basis für weitere Unterrichtsentwicklung (v.a. Umsetzung der Konzepte in tägliche Praxis) (Bücherwurm- Grundschule, Hector-Peterson-Schule, Hedwig-Dohm-Schule). 14. Wie entwickelte sich prozentual sortiert nach Schule die MSA-Quote? 15. Wie entwickelte sich prozentual sortiert nach Schule die Quote derjenigen, die die Schule ohne Abschluss verlassen? 16. Wie entwickelte sich prozentual sortiert nach Schule die Quote der unentschuldigten Fehlzeiten? 17. Wie entwickelte sich prozentual sortiert nach Schule die Quote des Unterrichtsausfalls? Zu 14. bis 17.: Die Entwicklung der Schulen nach bestimmten Parametern erfolgte durch einen Vergleich der Schuljahre. Die Daten der einzelnen Schulen werden vertraulich behandelt. Ausgewertet und dargestellt werden hier die Durchschnittswerte der Entwicklung der Schulen über die Zeit: - Die MSA-Quote, definiert durch die Prüfungsteilnehmer ohne Abschluss im MSA an jeder Schule, hat sich um 88% verbessert. - Die Quote der Schulabgänger ohne Abschluss, gemessen an allen Schulabgängern in der Sekundarstufe an jeder Schule, hat sich um 11% verbessert. - - 6 - Die Quote der unentschuldigten Fehlzeiten, gemessen an unentschuldigten Fehltagen in der Sekundarstufe an jeder Schule, hat sich um 98% verbessert. Die Quote des Unterrichtsausfalls, gemessen an der Vertretungsleistung in der Sekundarstufe an jeder Schule, hat sich um 8% verbessert. 18. Inwiefern schlugen sich die Entwicklungen in den Berichten der Schulinspektion nieder? Zu 18.: Während des Projektzeitraums hat die Schulinspektion 6 der 10 Projektschulen inspiziert. Die erste Inspektion fand 2013 (Veröffentlichung 2014) in der Hedwig-Dohm-Schule statt; hier schlug sich die Projektteilnahme noch nicht in Bemerkungen seitens der Inspektion nieder. 2015 wurde die Bücherwurm-Grundschule inspiziert; der Bericht bescheinigte der Schule im Zusammenhang mit dem School Turnaround-Projekt, dass die Arbeit an zielgerichteter Schulentwicklung begonnen habe. 2016 wurden die Ernst-Reuter-Schule, die Hector-Peterson-Schule und die Refik-Veseli-Schule inspiziert; 2017 die Silberstein- Schule. Bis auf die Ernst-Reuter-Schule wurde allen Schulen bescheinigt, auch mit Hilfe des School Turnaround-Projekts auf einem guten Weg der Schulentwicklung zu sein, aber auch die Ernst-Reuter-Schule befindet sich nach einem Schulleiterwechsel im Frühjahr 2016 auf einem guten Weg; stellvertretend ein Zitat aus dem Bericht der Hector-Peterson- Schule: „Einen weiteren wesentlichen Anteil an der Entwicklung der Schule hat die Beratung durch „School Turnaround“. Das Kollegium und insbesondere die Leitung werden seit drei Jahren von einem Schulberater begleitet, der den Bedarf der Schule genau erfasst und Impulse für die Entwicklung gegeben hat. Es ist die Leistung des gesamten Kollegiums, diese aufgegriffen und Perspektiven in Handlungen umgesetzt zu haben.“ 19. Ist der Senat grundsätzlich gewillt, solche Projekte auch an anderen Schulen in Berlin zu initiieren? 20. Gibt es seitens der Robert-Bosch-Stiftung ein Interesse das Projekt weiter zu führen? 21. Wie geht es mit den Schulen nun weiter? Sind diese in der Lage die begonnenen Prozesse zu positiv weiter zu führen oder droht die Möglichkeit, dass positiven Entwicklungen aufgrund der nun fehlenden Unterstützung umschlagen? Zu 19. bis 21.: Das Projekt „School Turnaround“ war von vornerein als Pilotprojekt aufgesetzt und wird nicht fortgesetzt oder an anderen Schulen neu aufgelegt. Ein Ziel war, aus den Erfahrungen des Projekts Erkenntnisse für das Regelsystem zu ziehen, um dieses besser in die Lage zu versetzen, Schulen in schwierigen Situationen wirksam zu unterstützen. Dieser Prozess der Erkenntnisverarbeitung läuft noch. So liegen die Ergebnisse der Wissenschaftlichen Begleitung voraussichtlich erst Anfang 2018 vor. Die systematische Auswertung und Umsetzung der Erkenntnisse aus dem gerade abgeschlossenen Projekt ist vorrangig . Die Robert Bosch Stiftung hat der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie gegenüber dargestellt, dass sie das Thema „Perspektiven für Schule in kritischer Lage“ weiter zu bearbeiten plant. Die Erkenntnisse aus dem Projekt von der Robert Bosch Stiftung - - 7 ausgewertet und für Schulverwaltungen und Schulleitungen über Berlin hinaus aufbereitet werden. Eine Veröffentlichung ist für 2018 vorgesehen. Daneben hat die Stiftung den zehn Projektschulen eine ergänzende Förderung auch im kommenden Schuljahr im Bereich der Unterrichtsentwicklung zugesichert, die die positiven Entwicklungen an den zehn Schulen weiter zu stabilisieren hilft. Alle teilnehmenden Schulen haben aus deren Einschätzung die Grundlagen für eine systematische zielgerichtete Schulentwicklung gelegt. Alle Schulen wünschen sich weiterhin teils punktuelle, teils systematische Unterstützung bei der weiteren Entwicklung. 22. Wie wurden Akteure aus Bildungslandschaften, den Sozialräumen und bezirklichen Ämtern mit einbezogen , welche Erfahrungen wurden gemacht? Zu 22.: Die Projektvereinbarungen wurden von den Schulleitungen, den zuständigen Schulaufsichten und den Schulträgern gemeinsam unterzeichnet; sodass die bezirklichen Ämter und Gremien konkret in die Verantwortung für die Entwicklung der Projektschulen in ihrem Bezirk einbezogen wurden. Eine der in die systematische Auswertung einzubeziehenden Erfahrungen besteht darin, dass die Kooperation von Schulleitung, Schulaufsicht und Schulträger bei der Unterstützung von Schulen in schwieriger Lage ein wichtiger Gelingensfaktor ist. Die konkrete Umsetzung und Ausgestaltung dieser Kooperation erfolgte im Rahmen bezirksindividueller Bedingungen und Handlungserfordernisse. Berlin, den 03. August 2017 In Vertretung Sigrid Klebba Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie Anlage 1 zu Frage 4 Schulspefizische Entwicklungsziele Entwicklungsziele Ernst-Reuter-Schule 1. Projektphase Entwicklungsziele Ernst-Reuter-Schule 2. Projektphase Entwicklungsziele Hedwig-Dohm-Schule 1. Projektphase Entwicklungsziele Hedwig-Dohm-Schule 2. Projektphase Entwicklungsziele Hector-Peterson-Schule 1. Projektphase Entwicklungsziele Hector-Peterson-Schule 2. Projektphase Entwicklungsziele Refik-Veseli-Schule 1. Projektphase Entwicklungsziele Refik-Veseli-Schule 2. Projektphase Entwicklungsziele Graefe-Schule 1. Projektphase Entwicklungsziele Graefe-Schule 2. Projektphase Entwicklungsziele Gustav-Langenscheidt-Schule 1. Projektphase Entwicklungsziele Gustav-Langenscheidt-Schule 2. Projektphase Entwicklungsziele Silberstein-Schule 1. Projektphase Entwicklungsziele Silberstein-Schule 2. Projektphase Entwicklungsziele Kepler-Schule 1. Projektphase Entwicklungsziele Kepler-Schule 2. Projektphase Entwicklungsziele Peter-Pan-Schule 1. Projektphase Entwicklungsziele Peter-Pan-Schule 2. Projektphase Entwicklungsziele Bücherwurm-Schule 1. Projektphase Entwicklungsziele Bücherwurm-Schule 2. Projektphase Anlage 2 zu Frage 13 Maßnahmen zur Stärkung der Unterrichtsqualität Zielsetzung Maßnahmen Entwicklung 01K03 Ernst-Reuter- Schule - Verbesserung der Unterrichtsqualität und der Angebote im Ganztag - Fortbildung in Lernwerkstätten zur Differenzierung und Individualisierung - Feste Zeiten für AGs im Stundenplan durch geänderte Rhythmisierung - Kooperation mit der Initiative „Lernen im Ganztag (LiGa)“ - Maßnahmen zur Sprachförderung in allen Fächern - Arbeit mit neuen Lehrwerken - Einführung eines Trainingsraumkonzepts - Verabredungen zum Classroom- Management - Sprachförderung in allen Fächern - Berücksichtigung von Differenzierung und fächerübergreifenden Inhalten im schulinternen Curriculum - Angebot zahlreicher AGs mit hoher Schülerbeteiligung - Rückgang der Schuldistanz um rund 65% 01K0 Hedwig-Dohm- Schule - Umsetzung Niveaustufenband zur Förderung des Kompetenzniveaus - Unterrichtshospitationen - Differenzierung - Individualisierung der Angebote für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf - Weiterentwicklung des Differenzierungskonzeptes beschlossen - Förderbezogene Hospitationen durch Sonderpädagogen in Klasse 7 - Externe Unterrichtsbeobachtung mit systematischem Feedback an das Kollegium - Besuch der Pädagogischen Werkstatt der Deutschen Schulakademie - Kollegialer Austausch zur Förderplanung als Querschnittsaufgabe - Strukturelle Vorbereitungen zur Umsetzung des Differenzierungskonzepts im Schuljahr 2017/18 laufen - Transparenz des Unterrichtsgeschehens - Professionalisierung der Unterrichtsentwicklung in der täglichen Praxis - Strukturen zur Erstellung von differenziertem Material sind vorhanden - Höheres Wissen um und besserer Umgang mit individuellen Bedarfen führen zu effektiverer Förderung 02K03 Hector-Peterson- Schule - Lehrkräfte trauen ihren Schülerinnen und Schülern mehr zu - Bei entsprechender Herausforderung und Differen- - Räumliche Voraussetzungen für eigenverantwortliches Lernen wurden geschaffen . Lernwillige und arbeitsbereite Schülerinnen und Schüler dürfen sich in Übungsphasen ihren Lernort in der - Die grünen Karten werden sehr gut angenommen. Es fördert die Selbstständigkeit und lässt den Lehrkräften im Unterrichtsraum mehr Zeit für das individuelle Arbeiten mit den anderen zierung übernehmen die Schülerinnen und Schüler Verantwortung für ihren Lernweg Schule selbst wählen (grüne Karten) - Eine Wochenplanstunde in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch wurde eingeführt - Das Arbeiten in festen Schülerteams wurde begonnen - Hospitationsreise zur Ganztagsschule Johannes Gutenberg in Wolmirstedt - Überall im Haus sind Lerninseln entstanden , die auch in den Pausen für Gespräche genutzt werden - An drei Tagen ist die Wochenplanstunde im Stundenplan verankert. Hier ist die Lehrkraft nur als Begleitung eingesetzt 02K08 Refik-Veseli-Schule - Individualisierung und Differenzierung in Unterricht und Leistungsbewertung erreichen - Qualifizierung des Kollegiums durch Hospitationsreisen, Fortbildung zu Lernbüros und Studientage - Angebot individueller Profile für alle Schülerinnen und Schüler zur neigungsgeleiteten Auswahl von unterrichtlichen Wahlangeboten - Arbeit an fachinternen Curricula, Differenzierungskonzept und Sprachbildungskonzept , Differenzierungsmethoden und der verstärkten Standardisierung von Unterrichtsinhalten - Sonderpädagogische Förderplanung in den Teamsitzungen - Einrichtung von Montessori-Klassen - Vielfältiges Eltern-Schüler-Lehrkraft- Feedback - Stärkung der Individualisierung des Lernens - Alle Lehrkräfte stimmen ihre Unterrichtsarbeit miteinander ab, Anforderungen und Leistungsbewertung sind verlässlicher und transparenter, individuelle Förderung wird zur Leitlinie in jedem Unterricht - Einrichtung eines Lernbüros für kommende Jahrgangsstufen 9 und 10 - Standardisierung der individuellen Wahl-Profile der Schülerinnen und Schüler 02K09 Albrecht-von- Graefe-Schule - Individualisierungskonzepte entwickeln - Schulprofil optimieren über Neustrukturierung des Wahlpflichtbereichs - Inklusion als Schwerpunkt der Schulentwicklung - Entwicklung einer Lernkultur individualisierter Unterrichtsangebote - Teilnahme des gesamten Kollegiums an der Fortbildungsreihe „Umgang mit Heterogenität “ und gemeinsame Erarbeitung von Unterrichtsmodellen, welche im Rahmen der schulinternen Curricula implementiert werden - Entwicklung eines Konzepts zur Förderplangestaltung - Stärkung der Individualisierung des Lernens - Neue Konzepte zur Individualisierung des Lernens und zur Förderplangestaltung liegen vor und werden umgesetzt - Hospitationsreise zum Werkgymnasium Heidenheim - Moderation von Sitzungen und Studientagen durch die Prozessbegleiterin 07K09 Gustav- Langenscheidt- Schule - Verbesserung und Absicherung der Unterrichtsqualität - Umsetzung der Anforderungen an sprachförderlichen Unterricht - Kollegiale Hospitationen - Verankerung der Qualitätsentwicklung im Schulprogramm - Fachspezifische Vorträge zu Sprachförderung - Festlegung von Kriterien für sprachfördernden Unterricht - Wir planen einen noch differenzierteren Unterricht gemäß den individuellen Bedürfnissen und Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler - Das schulinterne Curriculum wird umgesetzt - Die Fachbereiche arbeiten koordiniert mit dem Sprachförderkoordinator - Ein verbindliches Scaffolding-Modell wird in allen Fächern etabliert (Deutsch-Förderung im Fachunterricht ) 08G21 Silberstein-Schule - Verbesserung der Unterrichtsqualität in Hinblick auf Binnendifferenzierung - Einrichtung einer Steuergruppe „Binnendifferenzierung “ - Workshops für verschiedene Jahrgangsstufen und gemeinsamer Studientag - Schulinterne Fortbildung für die Arbeitsgruppen - Kollegiale Unterrichtshospitationen - Das ganze Kollegium fokussiert sich auf Unterrichtsentwicklung - Binnendifferenzierte Lernerfolgskontrollen ab dem Schuljahr 2016/17 - Schulinternes Curriculum entsteht und wird implementiert - 70 profilbezogene Veranstaltungen am Nachmittag wurden eingerichtet 08K12 Kepler-Schule - Verbesserung der Sprachbildung - Professionalisierung der Lehrkräfte - Verbesserung des Konfliktmanagements - Förderung von Schülerinnen und Schülern - Studientag und Arbeit in Fachbereichen zur Sprachförderung - Kollegiale Hospitationen - Kompetenztraining zu Konfliktprävention und klare Absprachen zu verbindlichem Handeln - Schärfung bestehender Förderangebote - Systematisierung außerunterrichtlicher Hilfen - Sensibilisierung der Lehrkräfte und verbesserte Unterrichtsmaterialien für die Sprachförderung - 50% der Lehrkräfte beteiligen sich an kollegialen Hospitationen - Unterrichtsarbeit rückt ins Zentrum professionellen Lernens - Gewaltfreie Konfliktlösungen gelingen besser - Richtlinien für gemeinsames Handeln zur Konfliktprävention finden Akzeptanz 10G10 Peter-Pan-Schule - Schülerinnen und Schüler können kooperative Lernformen selbstständig anwenden - Alle Lehrkräfte haben sich zu kooperativen Unterrichtsformen weitergebildet - Projektgruppe Kooperative Unterrichtsformen gegründet - Ausprobieren kooperativer Lernformen in allen Jahrgangsstufen - Kollegiale Unterrichtshospitationen mit eigenen Beobachtungsbögen zum Schwerpunkt kooperatives Lernen - Erarbeitung eines Methodencurriculums - Unterrichtsevaluation - Innerschule Fortbildungsveranstaltungen - Hospitationsreise zur Grundschule Kleine Kielstraße in Dortmund - Anbahnung eines kooperativen Unterrichts - Erfahrungsbasiertes Methodencurriculum - Kooperatives Lernen auch in der Schuleingangsphase - Projektgruppe als Vorbild für die weitere Arbeitsgruppenstruktur 10G19 Bücherwurm- Schule - Der Lernprozess der Schülerinnen und Schüler ist durch verschiedene Lernangebote effektiv und zielgerichtet gestaltet - Einrichtung einer Lernwerkstatt - Einrichtung der Schulsozialarbeit als Teil der Schulstation - Zusammenarbeit mit dem Verein Seniorpartner in School für die Schulmediation - Hospitationsreise zu Hamburger Schulen - Entwicklung von Möglichkeiten zur individuellen Förderung der Schülerinnen und Schüler S18-11855 S18-11855 S1811855 Anlage 1 S1811855 Anlage 2