Drucksache 18 / 11 875 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Katalin Gennburg und Tobias Schulze (LINKE) vom 20. Juli 2017 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 24. Juli 2017) zum Thema: Was oder wer plant die Planung an der Technischen Universität Berlin? (II) und Antwort vom 01. August 2017 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 04. Aug. 2017) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Der Regierende Bürgermeister von Berlin Senatskanzlei – Wissenschaft und Forschung Frau Abgeordnete Katalin Gennburg und Herrn Abgeordneten Tobias Schulze (LINKE) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - A n t w o r t auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18 / 11 875 vom 20. Juli 2017 über Was oder wer plant die Planung der Technischen Universität Berlin? (II) __________________________________________________________________ Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Die Anfrage betrifft Sachverhalte, die mein Haus nicht ohne Beiziehung der Hochschule beantworten kann. Die Technische Universität Berlin (TU Berlin) wurde um Stellungnahme gebeten. In seiner Antwort auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/11 224 teilte der Senat mit, die derzeit vakante Professur für Stadt- und Regionalsoziologie an der Fakultät VI der TU Berlin solle nicht entfallen, sondern durch eine Juniorprofessur mit Tenure Track im Rahmen des Bund-Länder Programms "langfristig " neu besetzt werden. 1. Wenn es den Tatsachen entspricht, dass es sich beim Lehrstuhl für Stadt- und Regionalsoziologie um eine der sechs soziologisch ausgerichteten Strukturprofessuren handelt (siehe Anfrage 18/11 224) und das inhaltliche Profil des Fachbereichs im Wesentlichen unverändert geblieben ist, mit welcher Begründung erfolgt dann die Ausschreibung einer Juniorprofessur anstelle einer unbefristeten W3-Professur? Zu 1.: Die Aufgaben auf diesem fachlichen Gebiet – bis 2005 eine Strukturprofessur − wurden zuletzt durch eine zeitlich befristete Juniorprofessur ausgefüllt. Das Institut für Soziologie, die Fakultät VI und die TU Berlin planen, das Fachgebiet „Raumsoziologie “ nunmehr wieder langfristig zu etablieren und es dabei schrittweise strukturell zu stärken. Professuren müssen unter Beibehaltung der Grundlagen und der Lehraufgaben von Zeit zu Zeit fachlich aktualisiert werden; dies soll über die Ausschreibung der W1- 2 Professur „Raumsoziologie/Spatial Sociology“ erreicht werden. Mit der W1-Professur werden jüngere wissenschaftliche Nachwuchskräfte angesprochen. Das ist auch das Ziel des „1000-Professuren-Programms“, der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Tenure Track-Stellen. Die spätere Verstetigung als unbefristete Professur ist von Beginn der Besetzung an fester Bestandteil dieser wissenschaftlichen Entwicklungs- und Strukturplanung der TU Berlin und ebenso fester Bestandteil des BMBF-Programms. 2. Welche weiteren Förderanträge für das Tenure Track-Programm des BMBF hat die TU Berlin für Fachbereiche der Fakultät VI gestellt und wie kann der Fortbestand der Professur für Stadt- und Regionalsoziologie dabei gesichert werden? Zu 2.: Im Gesamtantrag der TU Berlin im Tenure-Track-Programm des BMBF werden neben „Raumsoziologie/Spatial Sociology“ in Bezug auf die Fakultät VI zwei weitere Professuren benannt, „Digital Architecture Production: Augmented Reality“ (Architektur ) und „Geo Data Science“ (Geodäsie). TU-intern hat der Fakultätsrat der Fakultät VI dabei die Professur für Raumsoziologie mit höchster Priorität benannt (Platz 2 Architektur , Platz 3 Geodäsie). 3. Wie kann, für den Fall, dass der Antrag auf Einrichtung einer Juniorprofessur durch das BMBF abgelehnt wird, der Fortbestand des Lehrstuhls für Stadt- und Regionalsoziologie am Institut für Soziologie durch die TU Berlin sichergestellt werden? Zu 3.: Die voraussichtlich im September 2017 anstehende Entscheidung zum BMBF- Programm bleibt abzuwarten. Nahe verwandte Fachgebiete am selben Institut wie die Professur „Planungs- und Architektursoziologie“ und die Professur „Soziologie, insbesondere Theorie moderner Gesellschaften“, aber auch Professuren am Institut für Stadt- und Regionalplanung der gleichen Fakultät sind hochkarätig besetzt. Perspektivisch sollen stadt-, raumund regionalwissenschaftliche soziologische Forschungen an der Fakultät VI verbreitert und vertieft werden. 4. Wie kann durch die TU Berlin angesichts der geplanten Neubesetzung des o.g. Lehrstuhls die langfristige Finanzierung der wissenschaftlichen Mittelbaustellen am Fachbereich zur Sicherstellung des Lehrangebots und zur Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses sichergestellt werden? Zu 4.: Das zukünftige Fachgebiet „Raumsoziologie/Spatial Sociology“ wird wie jedes andere Strukturfachgebiet der Fakultät mit Mittelbau-Stellen ausgestattet, die der Qualifizierung dienen. Im Zuge der SFB-Beantragung hat die Fakultät außerdem die Weiterbeschäftigung von Teilprojektleiterinnen und Teilprojektleitern für die Laufzeit des SFB (4 / 8 / 12 Jahre) zugesagt. Zum Lehrangebot siehe Antwort 3 und Antwort 5. 5. Auf welche Weise gedenkt die TU Berlin das grundständige und weiterführende Lehrangebot und die Qualität der Lehre am Fachbereich für Stadt- und Regionalsoziologie bis zur Neubesetzung des Lehrstuhls (bspw. durch Berufung einer Gastprofessur) zu sichern? 3 Zu 5.: Das Lehrangebot ist wie in der Antwort zur Schriftlichen Anfrage S 18-11224 Antwort 1 angegeben gesichert. Die erforderliche Pflichtlehre wird ordnungsgemäß durchgeführt . Durch die derzeit weiterbeschäftigten wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einer vakanten Juniorprofessur und einer außerplanmäßigen Professur ist die Lehre in Umfang und Qualität bis zur erwarteten Neubesetzung gewährleistet. Die Berufung einer Gastprofessorin oder eines Gastprofessors ist aufgrund der aufgezeigten Perspektiven nicht beabsichtigt. Berlin, den 01.08.2017 In Vertretung Steffen Krach Der Regierende Bürgermeister von Berlin Senatskanzlei – Wissenschaft und Forschung S18-11875n S18-11875 S18-11875 S18-11875a