Drucksache 18 / 12 003 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Dr. Michael Efler und Harald Wolf (LINKE) vom 09. August 2017 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 11. August 2017) zum Thema: Nutzung solarer Strahlungsenergie 2: Gebäuden der öffentlichen Unternehmen und Hochschulen und Antwort vom 24. August 2017 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 30. Aug. 2017) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe Herrn Abgeordneten Dr. Michael Efler (Die Linke) und Herrn Abgeordneten Harald Wolf (Die Linke) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - A n t w o r t auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/12003 vom 09.08.2017 über Nutzung solarer Strahlungsenergie 2: Gebäude der öffentlichen Unternehmen und Hochschulen ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1. Auf wie vielen und welchen Gebäuden der öffentlichen Unternehmen und Hochschulen Berlins wurden jeweils 2015 und 2016 Anlagen zur Produktion von Strom oder Wärme aus solarer Strahlungsenergie mit welcher Leistung installiert? (Bitte mit Angabe des Unternehmens, der Nutzungsart (PV oder Solarthermie), der installierten Leistung und des Jahres der Inbetriebnahme auflisten.) Zu 1.: Bei der Beantwortung wird davon ausgegangen, dass sich die Anfrage ausschließlich auf Gebäude der öffentlichen Hand bezieht, die keine Wohngebäude sind. Die folgenden Angaben basieren auf den Informationen des Arbeitskreises der Energiebeauftragten der öffentlichen Unternehmen und Hochschulen. In den Jahren 2015 und 2016 wurden zwei solarthermische Anlagen mit einer Gesamtkollektorfläche von 3300 m² errichtet. Unternehmen /Hochschule Nutzungsart Standort Installierte Leistung in kWp Kollektorfläche in m² Inbetriebnahme öffentliche Unternehmen Berliner Bäder- Betriebe (BBB) Solarthermie Freibad, Gatower Straße 19, 13595 1700 m² 2016 Solarthermie Freibad, Lipschitzallee 33, 12351 1600 m² 2015 Es sei darauf hingewiesen, dass die öffentlichen Unternehmen und Hochschulen bereits über eine Vielzahl von PV- und Solarthermieanlagen verfügen, die in den Jahren vor 2015 installiert wurden (siehe auch Drucksache 17/17950). Diese Anlagen haben eine Gesamtleistung von rund 2200 kWp bzw. eine Gesamtkollektorfläche von rund 8070 m². Aufgrund der zeitlichen Eingrenzung der Fragestellung wird auf die Darstellung der kompletten Anzahl der Anlagen verzichtet. 2 2. Auf wie vielen und welchen Gebäuden der öffentlichen Unternehmen und Hochschulen Berlins ist die Errichtung von Anlagen zur Produktion von Strom oder Wärme aus solarer Strahlungsenergie mit welcher Leistung geplant? (Bitte mit Angabe des Unternehmens, der Nutzungsart (PV oder Solarthermie ), der geplanten installierten Leistung und des geplanten Jahres der Inbetriebnahme auflisten.) Zu 2.: Die von den öffentlichen Unternehmen und Hochschulen gemeldeten geplanten bzw. in Prüfung befindlichen Anlagen sind der folgenden Tabelle zu entnehmen. Unternehmen /Hochschule Nutzungsart Standort Installierte Leistung (PV) in kWp Kollektorfläche (Solarthermie) in m² Geplante Inbetriebnahme öffentliche Unternehmen Berliner Wasserbetriebe (BWB) PV Reinwasserbehälter, Landsberger Allee 230, 10367 800 kWp 2019 PV Druckerhöhungsstation, Buckower Ring 8002, 12683 10 kWp 2018 Berliner Bäder- Betriebe (BBB) PV Sommerbad, Columbiadamm 160, 10965 25 kWp 2018 Solarthermie Freibad, Oranienburger Str. 78, 10178 150 m² 2018 Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) PV Verwaltung, Siegfriedstraße 35, 19365 10 kWp 2018 PV Verwaltung, Landsberger Allee 576, 12681 10 kWp 2018 Hochschulen Technische Universität Berlin (TU Berlin) PV Bibliothek, Fasanenstr. 88, 10623 30 kWp 2017 (in Betrieb) Beuth Hochschule PV Mensa, Luxemburger Str. 9, 13353 21 kWp 2017 (in Betrieb) Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Solarthermie Sporthalle, Treskowallee 8, 10318 32,6 m² 2017 Universität der Künste (UdK) PV Universitätsgebäude, Einsteinufer 43, 10587 63 kWp 2017 PV Universitätsgebäude, Mierendorffstr. 28-30, 10589 25 kWp 2018 Alice-Salomon- Hochschule PV Universitätsgebäude Alice- Salomon-Platz 5, 12627 296 kWp offen Freie Universität (FU) Berlin PV Universitätsgebäude 80 kWp 2020 PV Universitätsgebäude 21 kWp 2021 3 Darüber hinaus berichteten folgende öffentlichen Unternehmen und Hochschulen zu ihren Planungen: - Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR): Bei künftigen Neubauten wird eine Einrichtung sorgfältig geprüft. - Berliner Wasserbetriebe (BWB): Neben den genannten in Planung befindlichen Anlagen, sind weitere Projekte in der Prüfung. - Freie Universität (FU) Berlin: Gemäß einer im Jahr 2015 in Auftrag gegeben Potentialanalyse, wurde die Eignung ausgewählter Dachflächen der FU Berlin zur Nutzung für eine solare Stromerzeugung geprüft und bewertet. Die Studie hatte zum Ergebnis, dass von 15 Dächern 12 gut bzw. bedingt für den Betrieb von PV-Anlagen mit einer Gesamtkapazität von ca. 730 kWp geeignet sind. Damit könnte das PV-Volumen an der FU Berlin mehr als verdoppelt werden. Weitere Detailuntersuchungen insbesondere in Bezug auf statische Fragestellungen stehen aktuell noch aus. 3. Wie viele Gebäude der öffentlichen Unternehmen und Hochschulen Berlins wurden jeweils 2015 und 2016 neu errichtet und auf wie vielen dieser Gebäude wurden Anlagen zur Erzeugung von Strom oder Wärme aus solarer Strahlungsenergie mit welcher Leistung installiert? (Bitte nach Unternehmen aufschlüsseln.) 4. Wenn bei Neubauten keine Anlage zur Nutzung solarer Strahlungsenergie installiert wurde, aus welchen Gründen? Zu 3. und 4.: Eine zentrale Erfassung derartiger Daten erfolgt bisher nicht. Die Informationen basieren auf Angaben der Energiebeauftragten der öffentlichen Unternehmen und Hochschulen. Aufgeführt werden ausschließlich Fälle in denen ein Gebäude errichtet wurde. - Freie Universität (FU) Berlin: Im Jahr 2015 wurde ein Gebäude am Standort Düppel neu errichtet. Auf dem Gebäude wurde aufgrund der notwendigen Nutzung der Dachfläche für die Gebäudetechnik sowie aufgrund der gegebenen Verschattungssituationen keine Solaranlage installiert. - Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH: An verschiedenen Standorten werden aktuell neue Gebäude errichtet. Auf Grund der geringen zur Verfügung stehenden Technikflächen werden die Dächer für die Aufstellung technischer Anlagen genutzt. Im Nachgang kann auf den verbleibenden nicht für den Betrieb erforderlichen Flächen und Berücksichtigung der technischen Erfordernisse und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen eine Nutzung für die Aufstellung/Installation von Solaranlagen geprüft werden. 5. Bei wie vielen Gebäuden der öffentlichen Unternehmen und Hochschulen Berlins fand jeweils 2015 und 2016 eine Dachsanierung statt und auf wie vielen dieser Gebäude wurden Anlagen zur Erzeugung von Strom und Wärme aus solarer Strahlungsenergie mit welcher Leistung installiert? (Bitte nach Unternehmen aufschlüsseln.) 6. Wenn bei Dachsanierungen keine Anlage zur Nutzung solarer Strahlungsenergie installiert wurden, aus welchen Gründen? Zu 5. und 6.: Eine zentrale Erfassung derartiger Daten erfolgt bisher nicht. Die folgenden Angaben basieren auf Informationen der Energiebeauftragten der öffentlichen Unternehmen und Hochschulen. Auf Basis der Einzelabfrage liegen für durchgeführte Dachsanierungen folgende Informationen vor: - Berliner Bäderbetriebe (BBB): Zwei Dachsanierungen; keine Installation aus statischen Gründen bzw. aufgrund von Verschattungssituationen. 4 - Berliner Hafen- und Lagerhaus GmbH (BEHALA): Eine Dachsanierung; keine Installation aufgrund von Verschattung. - Berliner Verkehrsbetriebe (BVG): Eine Dachsanierung; keine Installation aufgrund der Dachstatik. - Beuth Hochschule: Eine Dachsanierung inkl. Aufbau einer PV-Anlage mit 21 kWp (Inbetriebnahme 2017 siehe Beantwortung Frage 2). - Freie Universität (FU) Berlin: Fünf Dachsanierungen sowie Dachsanierung bei Gewächshäusern im Botanischen Garten. Keine Installation aufgrund von geringer Größe eines Daches bzw. der Dachneigung und Verschattung. Ein Dach verfügt bereits über eine PV-Anlage und die Gewächshäuser sind aufgrund ihrer Eigenschaften ungeeignet. - Technische Universität (TU) Berlin: Zehn Dachsanierungen; keine Installation aufgrund der Statik oder aufgrund der benötigten technischen Aufbauten (Lüftungs - und Kälteanlagen) bei Institutsbauten, wodurch zusätzliche Aufbauten (PV) nicht möglich waren. - Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH: Aufgrund des Instandhaltungsrückstaus und der Qualität der Dachflächen gibt es derzeit keine konkreten Planungen für die Errichtung von Solaranlagen. Bei einer etwaigen Sanierung wird Möglichkeit zur Installation von Anlagen jedoch geprüft, sofern die Dachflächen nicht für andere technische Anlagen benötigt werden. - WISTA-Management GmbH: Eine Dachsanierung; keine Installation aufgrund der zerklüfteten Dachfläche mit Innengefälle und Verschattung. Berlin, den 24.08.2017 In Vertretung Christian R i c k e r t s .......................................................... 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