Drucksache 18 / 12 772 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Dr. Maja Lasić (SPD) vom 21. November 2017 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 23. November 2017) zum Thema: Ist die Arbeit der Schülerlabore und des Netzwerks GenaU gefährdet? und Antwort vom 08. Dezember 2017 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 12. Dez. 2017) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie Frau Abgeordnete Dr. Maja Lasić (SPD) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - A n t w o r t auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/12772 vom 21. November 2017 über Ist die Arbeit der Schülerlabore und des Netzwerks GenaU gefährdet? ___________________________________________________________________ Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1) Wie viele Schülerinnen und Schüler bzw. Lehrkräfte haben in den Jahren 2016 und 2017 die Schülerlabore des Netzwerks GenaU besucht (bitte nach Monaten aufschlüsseln)? Zu 1.: Für das Jahr 2016 liegen folgende Zahlen vor: Schülerinnen und Schüler: 47.765 Lehrpersonen in Fortbildungen: 562 Studierende in Ausbildung: 686 (davon Lehramt 318) Die Zahlen für das Jahr 2017 liegen nur für das erste Halbjahr vor: Schülerinnen und Schüler: 32.318 Lehrpersonen in Fortbildung: 424 Studierende: 400 (davon Lehramt: 315) Die Zahlen werden nicht auf Monatsebene erfasst und liegen deshalb nur auf Jahresebene aggregiert vor. 2) Wie beurteilt der Senat die Arbeit des Schülerlabor-Netzwerks GenaU? a) Welche Rolle spielt dabei die Koordinierungs- und Vernetzungsstelle von GenaU, insbesondere im Hinblick auf die Lehrkräftefortbildung und die konzeptionelle Weiterentwicklung der Schülerlabore? b) Inwiefern hält es der Senat für möglich, Verbundprojekte zwischen den Schülerlaboren (wie „Experimente mit Herz“ und „beMINT“) ohne eine Koordinierungs- und Vernetzungsstelle zu entwickeln? Zu 2.: Das Netzwerk GenaU besteht zurzeit aus 14 Mitgliedern und acht Partnern in Berlin und Brandenburg und ist damit das größte regionale Netzwerk von Schülerlaboren in der Bundesrepublik . Eine zentrale Rolle übernimmt dabei die GenaU-Koordination. Die Netzwerkmitglieder bieten Wissenschaft zum Anfassen, um Begeisterung für die Naturwissenschaf- - - 2 ten zu wecken. Sie vermitteln ein fachübergreifendes und modernes Verständnis von Technik und Naturwissenschaft. Die Labore schlagen eine Brücke von der Schule zur Hochschule bzw. zu Forschungsstätten und mit neuen Projekten, wie „beMINT“, auch in den berufsbildenden Bereich. Das Netzwerk GenaU erhält zur Aufrechterhaltung seiner Angebote die bisherigen Abordnungsstunden auch im Schuljahr 2017/2018. Diese werden für weitere vier Schuljahre gewährt . Damit wird die langfristige Absicherung der Abordnungsstunden für Lehrkräfte des Schülerlabornetzwerkes von Seiten der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie gewährleistet. Zu a): Die in Deutschland einzigartige und vorbildliche Schülerlaborlandschaft wurde in den vergangenen elf Jahren durch eine gemeinsame Koordinationsstelle abgesichert und weiterentwickelt . Die Koordination gewährleistet die Vernetzung innerhalb der 14 Schülerlabore mit 23 Mitgliedern und Partnern (u.a. Netzwerktreffen, Kommunikationsstrukturen, Informationsknotenpunkt , Beratung) und ist für die folgenden Aufgaben zuständig: • Budgetverwaltung und Controlling, • Einwerben von Drittmitteln für innovative, laborübergreifende Bildungsprojekte, • Gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit durch GenaU-Website und Newsletter, • Qualitätssicherung des Netzwerkes (u.a. Fortbildungen z.B. zur Inklusion), • Regionale Vernetzung und Repräsentanz von GenaU. Zu b): Die Koordinationsstelle ist für das Funktionieren des Schülerlabornetzwerkes unverzichtbar , insbesondere im Hinblick auf gemeinsame Projekte und die damit verbundene Notwendigkeit des Einwerbens von Drittmitteln. 3) Wie wurde die Tätigkeit der Schülerlabore einschließlich der Veranstaltungsorganisation sowie der Koordinierungs-, Vernetzungs- und Öffentlichkeitsarbeit in den Jahren 2016 und 2017 finanziert? a) Ist dem Senat bekannt, dass die Förderung der Koordinierung zum 31.12.2017 endet? b) Wenn ja, welche konkreten Schritte unter-nimmt der Senat, um die Einstellung von GenaU als bundesweit einzigartiges Leuchtturmprojekt der naturwissenschaftlich-technischen Bildung zu verhindern? c) Welche konkreten Pläne für einen Ersatz der Koordinierungs- und Vernetzungsstelle von GenaU gibt es? Zu 3.: Die Freie Universität Berlin hat in den Jahren 2016 und 2017 für die Koordinierungsstelle für das Schülerlabor-Netzwerk GenaU folgende Zuwendungen von der für Wissenschaft zuständigen Senatsverwaltung (bis Dezember 2016 Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft), im neuen Ressortzuschnitt Der Regierende Bürgermeister von Berlin Senatskanzlei - Wissenschaft und Forschung -, einmalig erhalten. Zuweisungen für die Koordinierungsstelle für das Schülerlabor-Netzwerk GenaU: 2016 2017 Insgesamt Personalmittel 0,75 TVL E 13 58.850,00 € 58.850,00 € 117.700,00 € Sachmittel 30.000,00 € 30.000,00 € 60.000,00 € Insgesamt 88.850,00 € 88.850,00 € 177.700,00 € - - 3 Die Sachmittel umfassten Publikationen und Informationsmaterial, Website, Büromaterial, Reisekosten, Teilnahme- und Standgebühren, Tagungen, Netzwerktreffen, Honorar- bzw. Werksverträge. Die Finanzierung erfolgte als Übergangslösung zur kurzfristigen Absicherung der Koordination , nachdem sich die Technologiestiftung Berlin und der Arbeitgeberverband Gesamtmetall im Jahr 2015 aus der Förderung zurückgezogen hatten. Sie wird für die kommenden Jahre nicht fortgeführt. Die Schülerlabore selbst wurden nicht durch die für Wissenschaft zuständige Senatsverwaltung finanziert. Die Koordination des Netzwerks GenaU konnte in dieser Zeit folgende Drittmittelprojekte im Bereich Bildung/Berufsorientierung/Vernetzung einwerben und durchführen: Experimente mit Herz – Körperbiologie und Gesundheit im MINT-Unterricht April 2015 - März 2017 12.000 € Bayer Science & Education Foundation Vernetzung/Weiterbildungen Schülerlabore 2016 - 2017 6.000 € Arbeitgeberverband Gesamtmetall beMINT Berufsperspektiven zum Anfassen Nov. 2016 - Ende 2018 280.000 € Berliner Wirtschaft (Industrie- und Handelskammer) Insgesamt 298.000 € Zu a): Ja. Zu b): Das Schülerlabor Netzwerk GenaU bleibt in seiner Struktur erhalten. Das Netzwerk GenaU erhält zur Aufrechterhaltung seiner Angebote die bisherigen Abordnungsstunden auch im Schuljahr 2017/2018. Diese werden für weitere vier Schuljahre gewährt. Damit wird die langfristige Absicherung der Abordnungsstunden für Lehrkräfte des Schülerlabornetzwerkes von Seiten der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie gewährleistet. Zu c): Mittel für die Fortführung der Koordinationsaufgaben des Netzwerks GenaU wurden im Hauptausschuss in der 2. Lesung des Haushalts am 10.11.2017 beschlossen. Diese Entscheidung bedarf noch der Zustimmung des Abgeordnetenhauses. Berlin, den 08. Dezember 2017 In Vertretung Mark Rackles Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie S18-12772 S18-12772