Drucksache 18 / 12 839 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Dr. Maja Lasic (SPD), Regina Kittler (LINKE) und Stefanie Remlinger (GRÜNE) vom 22. November 2017 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 30. November 2017) zum Thema: Willkommensklassen – aktueller Stand zum Schuljahr 2017/2018 und Antwort vom 18. Dezember 2017 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 21. Dez. 2017) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie Frau Abgeordnete Dr. Maja Lasić (SPD), Frau Abgeordnete Regina Kittler (Die Linke) und Frau Abgeordnete Stefanie Remlinger (Bündnis 90/ Die Grünen) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei –G Sen – A n t w o r t auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18/12 839 vom 22.November 2017 über Willkommensklassen – aktueller Stand zum Schuljahr 2017/2018 ___________________________________________________________________ Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: 1.) Wie viele grundschulpflichtige Kinder (6-12 Jahre) und wie viele oberschulpflichtige Jugendliche (13-18 Jahre) leben aktuell in welchen vertragsgebundenen Einrichtungen für Geflüchtete (Aufnahmeeinrichtungen, Gemeinschaftsunterkünften, Notunterkünften)? (Aktualisierung von Bez 0125 E)? Zu 1.: Insgesamt leben 236 Kinder im Grundschulalter und 170 Jugendliche im Alter 12 - 18 Jahre in Erstaufnahmeinrichtungen (AE), 2084 Kinder im Grundschulalter und 1586 Jugendliche im Alter 12 - 18 Jahre in Gemeinschaftsunterkünften (GU) und 486 grundschulpflichtige Kinder sowie 326 oberschulpflichtige Jugendliche in Notunterkünften (NU). Die konkrete Aufschlüsselung nach Anzahl und Art der Unterbringungseinrichtungen sind der Anlage 1 zu entnehmen. Unterkunft 6-11 Jahre 12-18 Jahre AE 236 170 NU 486 326 GU 2084 1586 Gesamt 2806 2082 2 2.) Wie viele geflüchtete Kinder (6-12 Jahre) und wie viele geflüchtete Jugendliche (13-18 Jahre) und wie viele Jugendliche und junge geflüchtete Erwachsene über 18 Jahren leben aktuell in Jugendhilfeeinrichtungen? Wie verteilen sich diese auf die Bezirke? Zu 2.: Die folgende Tabelle weist die Anzahl der im Oktober 2017 in Jugendhilfeeinrichtungen untergebrachten unbegleiteten Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Fluchterfahrung aus. Zum aktuellen Datenstand sind insgesamt 2.102 unbegleitete Kinder und Jugendliche in Jugendhilfeeinrichtungen untergebracht, davon 34 im Alter von 6 bis unter 12 Jahren, 1.206 im Alter von 12 bis unter 18 Jahren sowie 862 im Alter von 18 bis unter 27 Jahren. Die Verteilung auf die Bezirke kann der Tabelle entnommen werden. 159 unbegleitete minderjährige Ausländerinnen und Ausländer (umA) befinden sich zurzeit in Obhut der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie (SenBildJugFam). Tabelle 1: Anzahl unbegleiteter Minderjähriger und junger Erwachsener mit Fluchthintergrund in den Bezirken, Quelle: ISBJ-SoPart / WJH-Klientenstatistik, Auswertungzeitraum 01. bis 31. Oktober 2017, Datenstand 25.11.2017; sowie ISBJ-UMA in Obhut der SenBildJugFam, Datenstand 04.12.2017, SenBildJugFam ISBJ=Integrierte Software Berliner Jugendhilfe WHJ=Wirtschaftliche Jugendhilfe 3.) Wie verteilten sich die in der Schriftlichen Anfrage 18/11685 aufgeführten, im Juni 2017 gezählten 346 Willkommensklassen an ISS und Gymnasien, die 446 Willkommensklassen an Grundschulen sowie die 232 Willkommensklassen an den beruflichen Schulen auf die Bezirke? Zu 3.: Die Aufschlüsselung der Willkommenklassen nach Schularten und Bezirken sind der Anlage 2 zu entnehmen. 4.) Wie viele Willkommensklassen mit wie vielen Schülerinnen und Schülern gab es von 2014 bis Juni 2017 an sonderpädagogischen Förderzentren? Bezirk Kinder (6 bis unter 12 Jahre) Jugendliche (12 bis unter 18 Jahre) junge Erwachsene (18 bis unter 27 Jahre) Summe bezirkliche Verteilung in Prozent Mitte 0 64 73 137 6,5% Friedrichshain-Kreuzberg 1 69 79 149 7,1% Pankow 3 96 79 178 8,5% Charlottenburg-Wilmersdorf 3 108 83 194 9,2% Spandau 3 72 83 158 7,5% Stegliz-Zehlendorf 4 87 63 154 7,3% Tempelhof-Schöneberg 4 112 81 197 9,4% Neukölln 7 113 63 183 8,7% Treptow-Köpenick 1 90 69 160 7,6% Marzahn-Hellersdorf 0 75 67 142 6,8% Lichtenberg 2 104 69 175 8,3% Reinickendorf 1 66 49 116 5,5% SenBildJugFam 5 150 4 159 - Berlin 34 1.206 862 2.102 100,0% 3 Zu 4.: An sonderpädagogischen Förderzentren waren im Juni 2014 30 Willkommensklassen mit 340 Schülerinnen und Schülern eingerichtet. Im Juni 2017 waren es 29 Willkommensklassen mit 333 Schülerinnen und Schülern. 5.) Wie viele Zuweisungen gibt es aktuell zum Besuch einer Willkommensklasse zum Beginn des Schuljahres 2017/18 a) an Grundschulen, b) an Integrierten Sekundarschulen, c) an Gemeinschaftsschulen, d) an Gymnasien, e) an sonderpädagogische Förderzentren und f) an Oberstufenzentren? (Aktualisierung von 17/18132 und 17/18221) Zu 5.: Zuweisungen werden nicht statistisch erfasst, sondern die Anzahl der Schülerinnen und Schüler in Willkommensklassen. Die Gemeinschaftsschulen werden statistisch zusammen mit den Integrierten Sekundarschulen erfasst. Nicht erkennbar ist, ob die Schülerinnen und Schüler bereits im letzten Jahr eine Willkommensklasse besucht haben oder diese neu beginnen. Zu 5.a): Zu Schuljahresbeginn gab es an den Grundschulen 321 Klassen mit 3.410 Schülerinnen und Schülern. Zu 5.b) und 5.c): An den Integrierten Sekundarschulen (ISS) inklusive Gemeinschaftsschulen besuchten 1.840 Schülerinnen und Schüler die 149 Willkommensklassen. Zu 5.d): An den Gymnasien gab es 91 Willkommensklassen mit 1.002 Schülerinnen und Schülern. Zu 5.e): An sonderpädagogischen Förderzentren gab es 12 Willkommensklassen mit 261 Schülerinnen und Schülern. Zu 5.f): Die 147 Willkommensklassen an zentral verwalteten und beruflichen Schulen besuchten zu Schuljahresbeginn 1.901 Schülerinnen und Schüler. 6.) Wie viele Geflüchtete besuchten zum Ende des Schuljahres 2016/17 "Berufsqualifizierende Lehrgänge" (BQL) und "Integrierte Berufsausbildungsvorbereitung" (IBA)? a) Wie ist der Stand der Anmeldungen zum Schuljahr 2017/18? b) Wie viele von ihnen sind zuvor an einer Willkommensklasse am OSZ gewesen? 4 Zu 6.: Statistisch werden Geflüchtete lediglich bei der Anmeldung für „Berufsqualifizierende Lehrgänge" (BQL) und die „Integrierte Berufsausbildungsvorbereitung" (IBA) erfasst. Das Merkmal „Geflüchtete" taucht bei den Abgangsstatistiken nicht auf. Deshalb kann hier nur Auskunft über die Anzahl der Geflüchteten zum Anmeldezeitraum für das Schuljahr 2016/2017 gegeben werden. Laut Oktoberstatistik 2016 besuchten im Schuljahr 2016/2017 480 geflüchtete Schülerinnen und Schüler „Berufsqualifizierende Lehrgänge (BQL) und ca. 75 die „Integrierte Berufsausbildungsvorbereitung" (IBA). Zu 6.a): Laut Oktoberstatistik 2017 besuchen im Schuljahr 2017/2018 1.623 geflüchtete Schülerinnen und Schüler „Berufsqualifizierende Lehrgänge“ (BQL) und 207 die „Integrierte Berufsausbildungsvorbereitung“ (IBA). Zu 6.b): Ungefähr 1.000 Schülerinnen und Schüler kommen direkt aus Willkommensklassen von Oberstufenzentren. Statistisch kann dies nicht nachgewiesen werden, weil sich alle Willkommensschülerinnen und Willkommensschüler einheitlich über das Elektronische Anmelde- und Leitsystem (EALS) anmelden. 7.) Wie ist aktuell die durchschnittliche Verweildauer der Schülerinnen und Schüler in den Willkommensklassen pro Bezirk und pro Schulform? (Aktualisierung von Bez 0125 B) und wie erklärt sich der Senat die Diversität der Verweildauer zwischen den Bezirken? Zu 7.: Gut ein Drittel der Schülerinnen und Schüler halten sich weniger als 6 Monate in den Willkommensklassen auf, ein anderes Drittel sogar durchschnittlich länger als 9 Monate: Anteil der Schüler nach Verweildauer Insgesamt weniger als 6 Monate 6 bis 9 Monate länger als 9 Monate März 2017 37 % 28 % 35 % Anteil der Schüler nach Verweildauer Schularten weniger als 6 Monate 6 bis 9 Monate länger als 9 Monate Berufsschulen 45 % 31 % 24 % Grundschulen 37 % 29 % 34 % ISS; Gymnasien 33 % 23 % 44 % 5 Die Entscheidung über die Verweildauer von Schülerinnen und Schülern in Wilkommensklassen liegt im Ermessen der regionalen Schulaufsichten und erfolgt in pädagogisch begründeten Einzelfallentscheidungen. Anteil der Schüler nach Verweildauer Bezirke weniger als 6 bis 9 Monate länger als 6 Monate 9 Monate Mitte 39 % 27 % 33 % Friedrichshain-Kreuzberg 31 % 20 % 49 % Pankow 40 % 32 % 28 % Charlottenburg-Wilmersdorf 35 % 23 % 42 % Spandau 45 % 22 % 32 % Steglitz-Zehlendorf 25 % 23 % 52 % Tempelhof-Schöneberg 34 % 29 % 37 % Neukölln 25 % 24 % 52 % Treptow-Köpenick 48 % 14 % 37 % Marzahn-Hellersdorf 33 % 37 % 30 % Lichtenberg 23 % 29 % 48 % Reinickendorf 48 % 31 % 21 % 8.) Wie viele Kinder und Jugendliche besuchen auch ein zweites, wie viele ein drittes Jahr eine Willkommensklasse (Angaben bitte nach Schulform, nach Alter (Kinder bis 12 Jahre, Jugendliche bis 18 Jahre) und nach Bezirk)? Zu 8.: Diese Angaben werden statistisch nicht erhoben. Der Verbleib in einer Willkommensklasse erfolgt in pädagogisch begründeten Einzelfallentscheidungen und hängt wesentlich vom erworbenen Sprachstand ab. Eine Verweildauer in einer Willkommensklasse länger als ein Jahr bedarf der Zustimmung durch die zuständige Schulaufsicht. Gegebenenfalls sind flankierende unterstützende Maßnahmen (weitere Sprachfördermaßnahmen, Unterstützung durch Schulpsychologische und Inklusionspädagogische Beratungs- und Unterstützungszentren (SIBUZ) und/ oder Schulsozialarbeit) einzuleiten. 9.) Was sind die Gründe insbesondere für ein drittes Jahr in einer Willkommensklasse? Zu 9.: Ein Verbleib in Willkommensklassen, der länger als zwei Jahre dauert, ist dem Senat nicht bekannt. 6 10.) Was unternimmt der Senat, um den Übergang in eine Regelklasse zu beschleunigen? Zu 10.: Der Übergang in Regelklassen findet dann statt, wenn das für den Übergang erforderliche Sprachniveau, in der Regel A 2, erreicht ist. Erwünscht ist, dass die Schulen möglichst frühzeitig die Kinder aus den Willkommensklassen in ausgewählten, dafür besonders geeigneten Fächern wie Sport, Musik und Kunst am Regelunterricht beteiligen. 11.) Wie viele Kinder sind nicht in einer Regelklasse, sondern einer Willkommensklasse eingeschult worden (Angaben bitte nach Bezirk)? Zu 11.: Die genaue Anzahl der Schülerinnen und Schüler, die in eine Willkommensklasse der Schulanfangsphase eingeschult wurden, ist nicht erfasst, da hier sowohl die Jahrgangsstufen 1 und 2 vertreten sind. Insgesamt gibt es in der Schulanfangsphase 42, mit einer Ausnahmegenehmigung bewilligte, Willkommensklassen. Verteilung nach Bezirken: Bezirk Anzahl Willkommensklassen Mitte 4 Friedrichshain- Kreuzberg 4 Pankow 1 Charlottenburg- Wilmersdorf 5 Spandau 4 Steglitz-Zehlendorf 1 Tempelhof- Schöneberg 6 Neukölln 5 Treptow-Köpenick 1 Marzahn-Hellersdorf 3 Lichtenberg 4 Reinickendorf 4 7 12.) Wie kommt es vor, dass Kinder bereits bei der Einschulung in der ersten Klasse direkt in einer Willkommensklasse eingeschult werden? Zu 12.: Eine Einschulung in eine Willkommensklasse in der Schulanfangsphase findet in Ausnahmefällen statt. Grundschulen, die in der Nähe von Übergangseinrichtungen (temporäre Unterbringung in einer Erst- oder Notaufnahmeeinrichtung o.ä.) liegen, können eine Ausnahmegenehmigung zur Einrichtung einer separaten Willkommensklasse für Schülerinnen und Schüler der Schulanfangsphase (Jahrgangsstufen 1 und 2) erhalten. Bei einer sehr hohen Anzahl nicht deutschsprechender Schulanfängerinnen und Schulanfänger ist eine Integration in die Schulanfangsphase mit Jahrgangsmischung im Sinne aller dort zur Schule gehenden Schulanfängerinnen und Schulanfänger pädagogisch nicht vertretbar. Die Genehmigung separater Willkommensklassen in der Schulanfangsphase wird für das laufende Schuljahr erteilt. Sollte im folgenden Schuljahr weiterhin eine separate Willkommensklasse erforderlich sein, stellt die regionale Schulaufsicht im Rahmen der Organisation des neuen Schuljahres einen neuen Antrag (bei der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, Referat II A). Diese Ausnahmegenehmigung ist Voraussetzung für die Antragstellung zur Neueinrichtung einer Willkommensklasse mit dem Ziel der Zuweisung einer Lehrerstelle (bei der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, Referat I B). 13.) Was sind sogenannte Internationale Klassen? Wie unterscheiden sie sich genau von Willkommensklassen? Wie unterscheiden sie sich genau von Regelklassen? Wie viele solcher internationalen Klassen gibt es an wie vielen Schulen in welchen Bezirken? Zu 13.: Diese Fragen wurden bereits im Rahmen der Schriftlichen Anfrage Nr. 18/12 573 vom 14. November 2017 über „Übergang von Willkommensklassen zu Internationalen Klassen“ beantwortet. 14.) Wurde im Schuljahr 2016/17 innerhalb einer Unterkunft für Geflüchtete Räume geschaffen oder genutzt, um dort den Betrieb einer Willkommensklasse zu realisieren? a) Wenn ja, an welchen Standorten? b) Ist dies für das Schuljahr 2017/18 geplant und wenn ja, an welchen Standorten? Zu 14.: Zu 14. a): Im Schuljahr 2016/2017 wurden Räume in der Notunterkunft Köpenicker Allee in Lichtenberg zum Betrieb einer Willkommensklasse genutzt. Zu 14. b): Derzeit gibt es keine Inhouse-Beschulungen in Unterkünften für Geflüchtete mehr. Eine solche Form der Beschulung ist nicht geplant. 8 15.) An welchem Standort oder an welchen Standorten in welchen Bezirken werden zu Beginn des Schuljahres 2017/18 Schulen oder Schulfilialen eingerichtet, in denen lediglich Willkommensklassen unterrichtet werden sollen? Zu 15.: Im Bezirk Lichtenberg gibt es aufgrund der großen Anzahl an Unterkünften, den insgesamt hohen Zuzugszahlen und den knappen Raumkapazitäten an Schulen zwei Standorte, an denen lediglich Willkommensklassen unterrichtet werden. Es handelt sich um Standorte der 11K10 (Grüner Campus Malchow) und 11S05 (Schule am grünen Grund). In Tempelhof-Schöneberg gibt es an der 07K11 (Hugo-Gaudig-Schule) vier Willkommensklassen für jahrgangsältere Schülerinnen und Schüler (15 - 16 Jahre), die dort aufgrund fehlender Alphabetisierung und geringer schulischer Vorbildung gezielt zu schulischen und beruflichen Anschlüssen gefördert werden. Diese vier Klassen werden am Standort Bildungszentrum Tempelhofer Weg unterrichtet. 16.) Welche Bildungsangebote wurden im Schuljahr 2016/17 geflüchteten Kindern und Jugendlichen in Erstaufnahmeeinrichtungen bis zur Zuweisung eines Schulplatzes gemacht? Welche wird es zu Beginn des Schuljahres 2017/18 geben? Zu 16.: Alle neu zugezogenen Kinder und Jugendlichen haben ab dem ersten Tag in Berlin das Recht auf Bildung, auch wenn sie (noch) nicht der Schulpflicht unterliegen sollten. Die Heimleitungen bzw. die dort arbeitenden Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter der Erstaufnahmeeinrichtung haben den Auftrag, die Eltern über die Bildungsangebote Berlins zu informieren und die Kontaktaufnahme zu den bezirklichen Koordinierungsstellen für Willkommensklassen zu ermöglichen. Da es derzeit in der Regel keine Wartelisten für Schulplätze in Willkommensklassen gibt, höchstens tagesaktuelle kurzfristige Verzögerungen, bedarf es keiner alternativen Bildungsangebote außerhalb des Regelsystems. 17.) Auf welchem Stand befindet sich das Konzept „Vorbereitungsklassen – Fit für die Schule“? (Aktualisierung von 17/18411) Zu 17.: Seit Mitte 2016 werden Angebote im Rahmen des Konzepts „Fit für die Schule“ von Trägern der freien Jugendhilfe im Auftrag der Senatsverwaltung für Jugend, Bildung und Familie durchgeführt. Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung koordiniert diese Angebote und unterstützt die Träger bei der Konzeptionierung und Umsetzung der Angebote durch ihre fachliche Expertise und zum Beispiel durch die Organisation von Fortbildungsmaßnahmen für die Träger. Das Konzept „Fit für die Schule“ ist eine Maßnahme des „Masterplans für Integration und Sicherheit“ zur zügigen Integration von Kindern und Jugendlichen. Die Zielgruppe des Konzepts waren von Beginn an geflüchtete Kinder und Jugendliche, die in ihrer aktuellen Situation auf einen Schulplatz warteten. Während dieser Wartezeit sollten die Angebote von „Fit für die Schule“ eine erste und zeitnahe Möglichkeit zum Spracherwerb bieten. Da es mittlerweile kaum noch geflüchtete Kinder und Jugendliche ohne Schulplatz gibt, richten sich die Angebote von „Fit für 9 die Schule“ nun auch an geflüchtete Kinder und Jugendliche, die ergänzend zu den schulischen Sprachlern- und Förderangeboten Interesse an einer zusätzlichen Unterstützung beim Spracherwerb haben. In den „Fit für die Schule“-Gruppen, die in der Regel aus 12 bis 15 Teilnehmenden bestehen, wird auf unterschiedliche Weise die Sprachkompetenz gefördert sowie das Selbstkonzept gezielt gestärkt. Die konkreten Angebote werden in Form von Lerngruppen durch Träger der freien Jugendhilfe organisiert und durchgeführt. Sie umfassen sowohl Maßnahmen der expliziten als auch der impliziten Sprachförderung. Darüber hinaus fließen aber auch zum Beispiel die Erkundung des Lebensumfeldes, das Wahrnehmen von Kultur- und Sportangeboten, die Anbahnung von Kontakten zu Gleichaltrigen und individuelle Beratungsangebote in die Gestaltung einer Lernwoche in den Lerngruppen ein. In den meisten Fällen verbleiben die Kinder und Jugendlichen vier bis acht Wochen in einer Lerngruppe. Dieser wiederkehrende Wechsel bewirkt, dass eine große Anzahl von geflüchteten Kindern und Jugendlichen mit den Angeboten erreicht wird. Im Jahr 2016 wurden insgesamt 565 Lernwochen durchgeführt, an denen ca. 2.000 Kinder und Jugendliche teilnahmen. Im Jahr 2017 sind es 800 Lernwochen mit ca. 2.800 Teilnehmenden. Die Maßnahmen sollen auch im Jahr 2018 fortgesetzt werden und deren Fortschreibung ist im Gesamtkonzept „Integration und Partizipation" beabsichtigt. Berlin, den 18. Dezember 2017 In Vertretung Mark Rackles Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie Bezirk Summe von Kinder 6 - 11 J Summe von Kinder 12 - 15 J Summe von Kinder 16 -17 J Charlottenburg-Wilmersdorf AE Eschenallee 3 ( Haus 1) 8 9 2 Kaiserdamm 3 8 4 2 Lietzenburger Str. 76 8 4 4 GU Brandenburgische Str. 74 45 15 8 Eschenallee 3 (Haus 3) 8 9 2 Heerstr. 16 17 15 8 Rankestraße 35 8 3 5 Rognitzstr. 8-9 24 18 4 Soorstr. 83 32 10 3 Friedrichshain-Kreuzberg GU Alt-Stralau 37-39 5 4 5 Stallschreiberstr. 12 36 14 8 Zeughofstr. 12 2 1 1 NU Ohlauer Str. 22 16 9 4 Stresemannstr. 95-97 20 17 6 Lichtenberg AE Herzbergstraße 82-84 28 9 7 Rhinstr. 125-127 8 4 1 GU Bornitzstraße 102 41 32 11 Degnerstr. 82 32 16 4 Gehrenseestr. 99 23 17 3 Hagenower Ring 47-49 22 14 6 Hausvaterweg 21 19 10 1 Hohenschönhauser Str. 76 A 15 11 3 Konrad-Wolf-Str.46 90 39 22 Werneuchner Str. 19 86 47 18 Wollenberger Str.1 12 6 6 NU Köpenicker Allee 146-162 29 20 5 Max-Brunnow-Straße 2-4 11 8 1 Marzahn-Hellersdorf GU Anlage 1: Übersicht Kinder und Jugendliche in Erstaufnahme-, Gemeinschafts- und Notunterkünften. Quelle: LAF-Belegungs- und Bildungsstatistik, Stand 1.12.2017 Albert-Kuntz-Str. 61-73 Bitterfelder Str. 11 35 13 7 Bitterfelder Str. 13 39 17 9 Blumberger Damm 163-165 27 10 5 Dingolfinger Str. 3 29 15 5 Maxie-Wander-Str.78 61 18 10 Paul-Schwenk-Str. 3-21 35 19 7 Rudolf-Leonhard-Str.13 47 25 8 Wittenberger Str. 16-18 52 23 13 Zossener Str. 138 23 10 4 NU Brebacher Weg 15, Haus 41 48 17 9 Mitte GU Chausseestr. 54 78 48 14 Lehrter Str. 67 28 13 6 Müllerstr. 56-58 30 15 7 Residenzstraße 90 4 5 4 NU Lützowufer 6-9 9 8 3 Neukölln GU Gerlinger Str. 21 40 27 16 Haarlemer Str. 89 23 12 5 NU Karl-Marx-Str. 95 23 13 8 Pankow GU Buchholzer Str. 110-140 12 4 4 Bühringstr. 2 - 8 41 15 5 Falkenberger Str. 151-154 20 11 2 Karower Chaussee / Groscurthstraße 29-3333 23 9 Mühlenstr. 33-34 28 14 11 Rennbahnstraße 87-88 26 11 8 Siverstorpstr. 5 - 19 19 12 4 Storkower Str. 118 67 28 14 Storkower Straße 139C 30 10 9 Straßburger Straße 56 29 14 5 Treskowstr. 15-16 59 27 18 Wolfgang-Heinz-Str. 45 A-G 33 17 11 NU Storkower Straße 133A 6 4 1 Reinickendorf GU Bernauer Str. 138a 18 17 12 Eichborndamm 124 24 4 6 Oranienburger Str. 285 (Haus 24/25)70 44 22 NU Oranienburger Str. 285 (Haus 2) 34 13 1 Spandau AE Askanierring 71a-71b 33 18 3 Waldschluchtpfad 27 65 27 11 GU Am Oberhafen 7 32 18 15 Freudstr. 4 32 21 11 Pichelswerder Str. 3-5 87 40 23 Staakener Str. 79 14 5 3 NU Mertensstr. 63 - 115 29 19 9 Paulsternstr. 20 41 13 10 Schmidt-Knobelsdorf-Str. 31 - Haus 54 und 5529 14 8 Schmidt-Knobelsdorf-Straße 31 Haus 5231 20 7 Steglitz-Zehlendorf GU Finckensteinallee 41 N.N. Hohentwielsteig 27-29 33 9 9 Ostpreußendamm 108 24 16 6 Lissabonallee 6 18 6 7 NU Am Großen Wannsee 74 8 1 0 Thielallee 88-94 11 2 0 Zum Heckeshorn 30 16 10 7 Tempelhof-Schöneberg AE An der Urania 16-18 23 11 4 GU Colditzstraße 32 21 11 3 Handjerystr. 44-45 6 5 4 Kirchhainer Damm 74 16 9 3 Marienfelder Allee 66-80 117 72 29 Trachenbergring 71-83 9 7 2 NU Daimlerstr. 97-111 65 25 3 Flughafen Tempelhof 9 6 3 Großbeerenstraße 34-40 6 3 0 Niedstr. 1-2 15 3 2 Treptow-Köpenick AE Schwalbenweg 17/18 22 14 7 Groß-Berliner-Damm 59 33 19 10 GU Alfred-Randt-Straße 19-21 29 11 5 Fürstenwalder Allee 364 12 3 2 Kiefholzstr. 36 (GU) 0 0 0 Köpenicker Landstr. 280 0 0 1 Quittenweg 20 28 21 5 Radickestr. 76 24 14 5 Wassersportallee 56-58 5 2 3 NU Kiefholzstr. 36 (NU) Rudower Straße 18 30 10 4 2806 1426 656 236 2084 486 170 326 1586 LAF=Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten J=Jahre Anlage 2 Stand: 06.06.2017 Willkommensklassen für Neuzugänge ohne Deutschkenntnisse von Schülerinnen und Schülern an allgemein bildenden und beruflichen Schulen nach Bezirk und Schulart Schul-Art Grundschulen Schul-Nr. (Alle) Klassen 01 Mitte 45 02 Friedrichshain-Kreuzberg 29 03 Pankow 29 04 Charlottenburg-Wilmersdorf 48 05 Spandau 48 06 Steglitz-Zehlendorf 22 07 Tempelhof-Schöneberg 44 08 Neukölln 39 09 Treptow-Köpenick 20 10 Marzahn-Hellersdorf 27 11 Lichtenberg 55 12 Reinickendorf 40 Gesamtergebnis 446 Schul-Art Integrierte Sekundarschulen, Gymnasien Schul-Nr. (Alle) Klassen davon Gymnasien 01 Mitte 40 10 02 Friedrichshain-Kreuzberg 23 2 03 Pankow 20 8 04 Charlottenburg-Wilmersdorf 40 24 05 Spandau 33 10 06 Steglitz-Zehlendorf 29 19 07 Tempelhof-Schöneberg 33 10 08 Neukölln 28 6 09 Treptow-Köpenick 20 12 10 Marzahn-Hellersdorf 27 5 11 Lichtenberg 24 9 12 Reinickendorf 30 15 Gesamtergebnis 347 130 Bezirk Bezirk Die dargestellten Daten können im Einzelfall von den im Portal der Unterrichtsversorgung abgerechneten Werten abweichen. Anlage 2 Stand: 06.06.2017 Willkommensklassen für Neuzugänge ohne Deutschkenntnisse von Schülerinnen und Schülern an allgemein bildenden und beruflichen Schulen nach Bezirk und Schulart Schul-Art Berufliche Schulen Schul-Nr. (Alle) Klassen 13 Berufliche und zentral verwaltete Schulen 233 Berufliche Schulen01B01 5 01B02 4 01B03 4 01B04 2 01B05 2 02B01 8 02B02 10 02B03 6 02B04 5 02B05 2 03B02 2 03B03 5 03B04 5 03B06 1 03B07 5 03B09 1 04B01 3 04B02 6 04B03 5 04B04 2 04B05 3 04B06 7 04B07 8 05B01 5 05B02 8 06B01 8 06B02 6 06B03 5 06B04 11 07B02 7 07B03 5 08B01 2 08B02 2 08B04 7 08B05 3 09A07 1 09B03 8 10B01 4 10B02 3 11B01 11 11B02 8 11B04 3 12B01 11 12B02 7 12B03 4 12Y06 2 Bezirk Die dargestellten Daten können im Einzelfall von den im Portal der Unterrichtsversorgung abgerechneten Werten abweichen. S18-12839 S18-12839 S1812839 Anlage 1 S1812839 Anlage 2