Drucksache 18 / 12 864 Schriftliche Anfrage 18. Wahlperiode Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Dr. Stefan Taschner (GRÜNE) vom 30. November 2017 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 01. Dezember 2017) zum Thema: Unnötiger Stress für Pendler*innen aus Karlshorst? und Antwort vom 12. Dezember 2017 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 20. Dez. 2017) Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. 1 Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz Herrn Abgeordneten Dr. Stefan Taschner (Grüne) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - A n t w o r t auf die Schriftliche Anfrage Nr. 18 / 12864 vom 30. November 2017 über Unnötiger Stress für Pendler*innen aus Karlshorst? Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Frage 1: Wie groß ist das Fahrgastaufkommen derzeit in Karlshorst? Bitte aufschlüsseln für Nah- und Regionalverkehr. Antwort zu 1.: Das Fahrgastaufkommen (Summe der Ein- und Aussteiger pro Tag) am Bahnhof Karlshorst belief sich für Montag bis Freitag: im Regionalverkehr auf rund 4.100 Fahrgäste pro Tag im 1. Halbjahr 2017, im S-Bahn-Verkehr auf rund 12.000 Fahrgäste pro Tag im Jahr 2016 (Hochrechnung aus Erhebung 2012). Frage 2: Ist der Bahnhof Ostkreuz dafür ausgelegt zusätzlich Pendler*innen aus Karlshorst das Umsteigen zu ermöglichen? Ist ein sicherer Umstieg mit angepassten Fahrzeiten sichergestellt? Antwort zu 2.: Ja, der Bahnhof Ostkreuz ist dafür ausgelegt. Von Karlshorst aus waren verschiedene Ziele mit dem Bahn-Regionalverkehr erreichbar. Diese Ziele sind von Karlshorst aus künftig entweder direkt mit der S-Bahn oder mit einmaligem Umsteigen erreichbar, wobei sich im dichten Berliner Nahverkehrsnetz unterschiedliche Relationen mit Umsteigevorgängen an verschiedenen Stationen, nicht nur in Ostkreuz, ergeben. Die gezielte Anpassung der Übergangszeiten für all diese Umsteigerelationen ist wegen ihrer großen Menge sowie der großen Zahl fahrplanseitiger 2 Zwangspunkte sowohl im Bahn-Regionalverkehr als auch beispielsweise bei der S-Bahn oder der Straßenbahn nicht möglich. Im Hinblick auf das dichte Verkehrsangebot der S- Bahn wie auch der übrigen innerstädtischen Verkehrsmittel besteht hierfür auch kein Erfordernis, da sich ohnehin vergleichsweise geringe Übergangszeiten ergeben. Frage 3: Gibt es Überlegungen in dem Zeitraum bis zur Fertigstellung des Regionalverkehrsbahnhof Köpenick die Taktung der S3 von 10 auf 5 Minuten zu erhöhen? Wenn nein, welche Anstrengungen unternimmt der Senat um die zusätzlichen Fahrgäste in Karlshorst, denen nicht mehr der Regionalzug zur Verfügung steht, in die S-Bahn aufzunehmen? Antwort zu 3.: Im Zielkonzept für den S-Bahn-Verkehr sind auf dem Ostabschnitt der Linie S3, zusätzlich zum 10-Minuten-Takt, in den Hauptverkehrszeiten Verstärkerfahrten im 20-Minuten-Takt in der Relation Friedrichshagen – Ostbahnhof vorgesehen, so dass sich während der Hauptverkehrszeiten in diesem Abschnitt ein 5/5/10-Minuten-Takt ergäbe. Wegen der weiterhin eingeschränkten Fahrzeugverfügbarkeit der S-Bahn Berlin GmbH können diese Leistungen derzeit und absehbar auch in den kommenden Jahren nicht angeboten werden. Erst mit dem allmählichen Zulauf neuer Fahrzeuge können vsl. ab Mitte der 2020er-Jahre diese Leistungen wieder bestellt und erbracht werden, was seitens des Landes Berlin dann auch vorgesehen ist. Bis dahin vermag die im 10-Minuten-Takt und in den Hauptverkehrszeiten mit der maximalen Zuglänge verkehrende Linie S3 auch ohne zusätzliche Verdichtungen diejenigen zusätzlichen Fahrgäste aufzunehmen, die anstelle der Linien RE7 und RB14 nun die S3 nutzen. Dies führt zwar zu erhöhten Auslastungen in den Hauptverkehrszeiten, jedoch nicht zum Erreichen der Kapazitätsgrenze. Wie bereits in der Antwort zu Frage 2 erläutert, bestehen im Übrigen für bisher von Karlshorst aus mit dem Bahn-Regionalverkehr erreichbare Ziele zum Teil auch Fahrtalternativen neben der Nutzung der S3. So ist beispielsweise der Flughafen Berlin- Schönefeld aus dem Bereich Karlshorst mit den Straßenbahnlinien M17, 37 und 21 und den S-Bahn-Linien S45 und S9, mit Umsteigen am Bahnhof Schöneweide, zu erreichen. Frage 4: Wie stellt der Senat sicher, dass ab Dezember wenn die S9 wieder über die Stadtbahn fährt, die S3 weiterhin im mindestens 10 Minuten Takt verkehrt? Antwort zu 4.: Die Linie S3 verkehrt auch seit dem Fahrplanwechsel am 10.12.2017 im Abschnitt Friedrichshagen – Ostbahnhof tagsüber weiterhin im 10-Minuten-Takt. In den Hauptverkehrszeiten sowie im Sommerfahrplan auch an Wochenenden wird dieser 10- Minuten-Takt wie bisher bis Erkner ausgedehnt. Außerhalb dieser Zeiten verkehrt die S3 im Abschnitt Friedrichshagen – Erkner unverändert im 20-Minuten-Takt. Im Abschnitt Ostbahnhof – Spandau wird die Linie S3 im 20-Minuten-Takt verkehren, der sich mit der ebenfalls im 20-Minuten-Takt verkehrenden Linie S9 zu einem annähernden 10-Minuten- 3 Takt überlagert. In Warschauer Straße und Ostbahnhof bestehen zwischen den im Ostbahnhof beginnenden bzw. endenden Zügen der S3 und der Linie S9 zur Fahrt aus/in Richtung Spandau kurze Übergangszeiten von wenigen Minuten am gleichen Bahnsteig. Berlin, den 12.12.2017 In Vertretung J e n s – H o l g e r K i r c h n e r ................................ Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz S18-12864 S18-12864